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AMUMOT Ratgeber

Meine Erfahrungen und Erkenntnisse aus 10 Jahren Wohnmobilleben.
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Brauche ich einen Auffahrkeit für's Wohnmobil? Spätestens wenn das Wasser in der Dusche nicht mehr abfließt oder die Kaffeetasse vom Tisch rutscht solltest du in Erwägung ziehen, mit dem Wohnmobil auf Auffahrkeile zu fahren. Ich selbst bin kein absoluter "geradesteh Fanatiker". Aber wenn man mal  wieder so schräg steht, dass ich mir beim Laufen fast schon besoffen vorkomme, oder in der Dusche ein großer See steht, weil das der Abfluss auf der falschen Seite ist, dann benutze ich doch gerne mal 'nen Auffahrkeil - oder vier.

Auffahrkeil nicht zu wechseln mit Unterlegkeil!

Auffahrkeile dienen, wie der Name schon sagt, als Unterlage zum drauf fahren. Damit lässt sich erreichen, dass ein Wohnmobil gerade steht. Unterlegkeile / Bremskeile sind Keile zum Schutz gegen das Wegrollen. Bei Hängern und Wohnmobilen über 3,5 Tonnen übrigens Pflicht!

Auffahrkeil Wohnmobil – so wird’s gemacht

Auffahrkeil
Wohnmobil Keile - so steht man auch im Gelände gerade

 

Du stehst nun auf deinem Traumplatz am See, aber dein Wohnmobil steht verdammt schräg. Zeit, die Auffahrkeile auszupacken. Damit du davon möglichst wenig brauchst ist es wichtig, das Womo optimal zu parken. Ich versuche immer nur in eine Richtung zu keilen. Mein Wohnmobil sollte dementsprechend wenigstens in eine Richtung gerade stehen. So, dass ich meine Keile nur links, nur vorne, nur hinten … usw. unterlegen muss. Drei Räder unterlegen solltest du, wenn möglich, vermeiden. Auf Freistehplätzen kann man oft, rein durch etwas vor- oder zurückfahren oder durch leichtes drehen, das Womo schon in einer Richtung ausreichend gerade bekommen.

Nun geht’s ans Keilen. Auf der Seite welche zu tief ist, also die gegenüberliegende Seite, wo die Blase der Wasserwaage ist, wird am besten vor jedem Rad ein Auffahrkeil unters Wohnmobmil gelegt. Merke dir am besten ob du den Auffahrkeil vor oder hinter das Rad gelegt hast, dann geht das Auffahren auf den Keil schneller 🙂 Jetzt bitte mit gaaanz viel Gas, gaaaanz langsam die Kupplung kommen lassen. Je mehr Gas desto besser – könnte man zumindest meinen, wenn man die anderen auf Wohnmobilstellplätzen beobachtet. Freuen tut das aber ungemein deine Werkstatt, sie wechselt dir nämlich gerne nach 50.000km deine Kupplung aus, weil sie abgeschliffen ist.

Spaß beiseite. So fährt man richtig auf einen Auffahrkeil:
Fahre nur mit Kupplung, ohne Gas. Sprich, ersten Gang rein, Kupplung langsam kommen lassen, aber nicht ganz raus lassen. Nur bis zum Schleifpunkt, wenn das Wohnmobil anfängt zu rollen, Kupplung halten. Du wirst sehen, das Wohnmobil klettert langsam auf den Keil. Klettert es nicht, lass deine Kupplung ein Stück weiter heraus. Ist es zu steil, kannst du etwas Gas geben. Dabei aber nicht die Drehzahl hochjagen, sondern die Leistung nutzen, dazu deine Kupplung ein Stückchen weiter raus lassen. Nun muss das Womo auf die Keile rollen. Moderne Motoren regulieren ihre Drehzahl selbstständig nach, wenn sie zu weit sinkt. Darum kann man mit Standgas auf Keile fahren.

Was tun, damit man beim Kupplung treten nicht gleich wieder runter rollt?

Ganz einfach! Ein weiterer Grund, warum man normalerweise kein Gas geben sollte: der Gasfuß ist so bremsbereit. Oder deine Hand ist an der Handbremse. Wenn Du nun denkst, dass Du richtig stehst, ziehe die Handbremse, oder trete auf die Bremse. Erst dann trittst Du auf die Kupplung. So kannst Du nicht mehr zurückrollen. Noch besser: lieber ganz hochfahren, danach wieder langsam zurückrollen, bis es passt. Diese Methode ist einfacher als immer wieder neu auf dem Auffahrkeil anzufahren bis das Wohnmobil mal gerade steht.

Auffahrkeil Video

Nachfolgend ein kleiner Film, wie ich auf auf Auffahrkeile fahre.

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TIPP: Stufenkeile sind einfacher zu befahren als schräge Auffahrkeile. Ich nutze Froli Auffahrkeile XL. Froli Keile (XL) haben nur zwei Stufen, da kann ich einfach beim Hochfahren mitzählen, Stufe 1 … Stufe 2 und STOPP! Die Stufen merkt man deutlich. Ist Stufe zwei nun zu hoch, lasse ich mich einfach wieder ein Stück zurückrollen, bis ich richtig stehe.

Ein oder zwei Auffahrkeile für Wohnmobile mit Zwillingsreifen?

Das ist eine gute Frage. Grundsätzlich passiert dem Reifen nichts, wenn man nur mit einem Reifen statt mit beiden auf Keile fährt. Dafür gibt es aber zwei andere Probleme.

  1. Dein Auffahrkeil wird mehr beansprucht. Gerade bei Schotter leiden Ausgleichskeile aus Kunststoff
  2. Die volle Auffahrkeil - Höhe ist nicht nutzbar, weil der Reifen sehr stark nachgibt.
  3. Das Wohnmobil schaukelt mehr, wenn es nur mit einem Reifen auf dem Auffahrkeil steht

Im nachfolgenden Bild sieht man die Problematik sehr deutlich. Der Reifen auf dem Auffahrkeil gibt deutlich nach, darum kann nicht die volle Höhe erreicht werden wie sie mit zwei Auffahrkeilen möglich wäre. Froli XL Keile stecken diese Behandlung übrigens, selbst mit 7,5 Tonnen Gesamtgewicht, sehr gut weg.

Zwillingsräder Froli Auffahrkeil
Es wird nicht die volle Höhe wie mit 2 Auffahrkeilen erreicht

 

Meine Empfehlung daher: unter Zwillingsreifen zwei Auffahrkeile legen.

Auffahrkeil, Stufenkeil oder Ausgleichskeile - Was nun?

Unterscheiden tun sich die speziellen Wohnmobil-Auffahrkeile in ihrer Bauform. Sie sind glatt, haben zwei bis drei Stufen, oder sind sogar rund. Ich persönlich finde Stufenkeile besser, weil ich beim Hochfahren schon merke wann ich oben bin. Das Risiko des „Überfahrens“ ist beim Stufenkeil einfach niederer. Am meisten verbreitet sind Thule Auffahrkeile (oder auch Fiamma Auffahrkeile). Thule Auffahrkeile haben 3 Stufen. Sie sind für Wohnmobile bis 4 Tonnen geeignet.

Recht selten anzutreffen, weil auch recht neu, der Rundkeil. Ein Produkt von Froli.
Der Froli Rundkeil sieht aus wie eine Hälfte des Yin- Yang Symbols, welche auf einer Seite hin dicker wird. Er bewegt sich mit, und beim Auffahren hebt sich das Rad langsam vom Boden.

Flat-Jack Reifenkissen
Flat-Jack camper plus -Reifenkissen

 

Eine Neuheit sind aufblasbare Keile von Flat-Jack. FlatJack (Reifenkissen) sorgen für einen optimalen Stand des Reifens, da er nicht punktuell belastet wird, sondern auf einer großen Fläche getragen wird. Flat-Jack ist ein Luftkissen, welches mit dem bordeigenen Kompressor befüllt wird oder auch von Hand aufgepumpt werden kann. Mit dem FlatJack Reifenkissen ist ein stufenloser Niveauausgleich möglich. Flat-Jack sind auch ideal bei sandigem Boden, da sie nicht einsinken.

Auffahrkeile Wohnmobil - der Test

Typ Thule Stufenkeile Froli Stufenkeil XL Flat-Jack Camper Plus Froli Rundkeil
Hersteller Thule Auffahrkeile Froli Auffahrkeile Flat-Jack Froli Auffahrkeile
Aufbau 3 Stufig 2 Stufig Stufenloses Luftkissen Rundkeil Stufenlos
Maße in cm  L 56 x B 20 x H 15 L57,5x B23,5 x H15 L32 x B42 x H 2 L 47 x B 23 x H 10
Gewicht in Kilogramm 1,8 2,5 0,93 1,650
Stützlast pro Rad in Tonnen 2,5 5 1,25 1,25
Maximale Höhe in cm 10 12 14 10
Robustheit schlecht Sehr gut Gut Gut
Handhabung Gut Sehr gut Aufwändig Gut
Einsinken auf Sand Ja komplett Eher nein Nein etwas
Preise ab 25€ 30€ 110€ 33€

Der beste Auffahrkeil für's Wohnmobil ist ...

Thule Auffahrkeile taugen allenfalls für Wohnmobile bis 3,5 Tonnen. Für mehr Gewicht empfehle ich Froli Keile, welche als sehr robust gelten. Ich habe nach 6 Jahren immer noch den ersten Satz Froli Auffahrkeile. Und in den ersten zwei Jahre davor 3 Sätze Fiamma Keile verschlissen.

Der Flat-Jack ist eine tolle Sache, wäre das Aufpumpen nicht. Ich benötige zum auf Keile fahren vom Aussteigen über Auspacken bis ich auf den Keilen stehe maximal 1 Minute. Beim Flat-Jack sind jedoch mindestens 5 Minuten nötig, bis ich den Füllschlauch aus- und wieder eingepackt habe und letztendlich dann auch gerade stehe.

Für Fahrzeuge mit Automatik und für alle, welche Probleme damit haben mit ihrem Wohnmobil auf Auffahrkeile zu fahren, ist der Flat-Jack das stufenlose Reifenkissen Nummer 1. Ebenso bietet sich der Flat-Jack an bei Fahrzeugen mit Doppelachsen, weil man so bequem mit beiden Hinterrädern auf die Kissen fahren kann. Die Kunststoffkeile sind meist zu groß, um sie zwischen die Achsen legen zu können.

Nützlich: Wasserwaage im Wohnmobil

Camping Wasserwaage
Wasserwaage fest im Womo montiert

 

Unverzichtbar ist eine Wasserwaage – und zwar IM Wohnmobil. Auch nicht hinten, sondern vom Fahrersitz aus sichtbar. So weißt du schon beim ersten Stehversuch auf dem neuen Stellplatz, ob du gerade stehst. Dabei tuts eine Campingwasserwaage, welche fest im Fahrerhaus montiert sein sollte. Da im Fahrerhaus nur selten gerade Flächen sind, muss man sich eben etwas behelfen.

Wie auf dem Bild zu sehen ist, habe ich meine Wohnmobil-Wasserwaage ganz einfach mit einem Eisenwinkel am Handbremsbock befestigt.

Bei der Montage der Wasserwaage und auf jeden Fall danach, sollte das Wohnmobil genau im Wasser stehen, damit du deine Camping Wasserwaage kalibrieren kannst.

Mein Fazit - Auffahrkeil für's Wohnmobil

Auffahrkeile sind eine nützliche Anschaffung für das Wohnmobil. Manch handwerklich Begabter zimmert sich seine Auffahrkeile selbst aus Holz. Keile aus Holz sind aber schwer, und da ein Wohnmobil fast immer Gewichtsprobleme hat, sind Stufenkeile aus Kunststoff durchaus eine Alternative. Wenn man nicht gerade zu den billigsten Thule Auffahrkeilen greift, und auf grobem Schotter vielleicht etwas unter den Keil legt, wird man an seinen Auffahrkeilen lange Freude haben.

Die Flat-Jack Reifenkissen werden den Auffahrkeil aus Kunststoff sicher nicht so schnell verdrängen. Sind sie doch in der Anschaffung recht teuer. Zubehör wie eine Luftpumpe oder Kompressor wird dazu auch noch benötigt. Aber, Flat-Jack schonen die Reifen und sind auch für Ungeübte einfach zu befahren, da der Flat-Jack erst aufgepumpt wird, wenn das Wohnmobil schon drauf steht.