Portugal – Von Elvas durch den Alentejo nach Lagos an der Algarve
Von Elvas an der portugiesischen Grenze, fahren wir durch den Alentejo bis an die Atlantik Küste. Weiter geht es von dort entlang der Küste über Porto Covo, zur Algarve wo wir nach Sagres dann Lagos erreichen.
Freistehen in Portugal ist an vielen Stellen möglich. Aber bitte haltet dich an die Regeln, auch wenn es andere nicht tun! Kein Camping ähnliches Verhalten außerhalb Stellplätzen. In Portugal sind übrigens auch Wohnmmobil-Stellplätze offiziell nur Parkplätze, auf denen das Übernachten im Wohnmobil erlaubt ist. Auf einigen dieser Plätzen ist selbst das rausstellen von Stühlen nicht gestattet. Auf Freistehplätzen habe ich oft beobachtet, wie nur die gehen mussten, die sich nicht an die einfache Regel gehalten haben.
Monseraz-Alqueva Stausee
Unser erster Tag in Portugal beginnt gleich mit einem kleinen Highlight. Wir fahren zum größten Stausee der EU, dem Barragem de Alqueva mit einer Fläche von 250km² und einer gigantischen Uferlänge von 1100 bis 1200 km. So genau weiß das keiner, muss man mal nachmessen gehen.
Die Fahrt dorthin habe ich in einem Video zusammengefasst. Dank Kamerawagen hinter mir, sieht man endlich mal, auf was man sich einlässt, wenn man mit mir reist.
https://youtu.be/M1KA2Va50Hw
Wir stehen auf dem Stellplatz am Castelo de Monsaraz mit herrlichem Blick auf einen kleinen Teil des Alqueva Stausee.
Der Stellplatz: Ausgeschildert mit einem Wohnwagensymbol. Bitte nicht wie im Video anfahren, sondern wirklich dem Wohnwagensymbol folgen!!!
Wohnmobilstellplatz Castelo de Monsaraz
7200 Monsaraz
kostenloser Wohnmobilstellplatz
GPS: 38.4424, -7.3802
Ausstattung des Reisemobil-Stellplatz:
- Strom: Nein
- VE: Nein
- Mülleimer: Ja
- Sonstiges:
Unbedingt sehenswert:Besuch der Burg Castelo de Monsaraz
Stausee - Pego do Altar
Ein wilder Mix von sonnig warm bis unwetterartiger Regen begleitete uns heute. Ideale Bedingungen für einen Fahrtag. Wäre es schönes Wetter gewesen, hätten wir noch einen Tag Pause machen können. Dafür machen wir jetzt eben an unserem neuen Platz ein paar Tage Pause.
https://youtu.be/_eMTHo0Oz0M
So, nun geht es los: Die erste Station war am Stausee Monte Novo, jedoch wäre hier ein aussteigen wegen dem Matsch nicht möglich gewesen. Für besseres Wetter bieten sich jedoch vor und nach der Staumauer jeweils genug Parkmöglichkeiten (GPS: 38.511925, -7.71183).
Siehe auch Video:
Dann regnet es irgendwann noch mehr und meine Füße werden wieder nass…
Nach jedem Regen kommt auch wieder Sonne, aber selbst der Regen stört bei 20 Grad recht wenig. Da der erste Platz zu schräg und zu schlammig war, fahren wir direkt weiter zum morgigen Ziel, dem Stausee Pego do Altar. Nur geeignet für Wohnmobile mit etwas Bodenfreiheit. Es ist hier alles etwas unebener als in Deutschland.
So kann man´s erst mal aushalten. Natürlich auch hier schnelles Internet mit 3G.
Einige Sequenzen laufen mit erhöhter Geschwindigkeit. Ich möchte euch etwas von der Landschaft zeigen ohne den Film unnötig in die Länge zu ziehen.
Pause am Stausee Pego do Altar
Nachts zirpen die Grillen am Tage zwitschern die Vögel – herrlich, so gefällt mir das. Heute beglückt uns auch die Sonne und viele Strömlinge können geerntet werden. Das ist auch ganz gut so, denn die Lasagne aus dem Backofen und die Warmwasserbereitung heute Morgen haben ganz schön viel Strom verbraucht.
Alte Strombremse!
Links der reine Solarladestrom (ohne Faltmodul), rechts der Ladezustand der Batterie. gemessen um 11:40 Uhr.
Den Tag verbringen wir mit spazieren gehen, aufräumen und putzen.
Wetter: Sonne-Wolken-Mix 24 Grad.
Umzug an die Staumauer vom Pego do Altar
Es geht weiter, aber nur ein kleines Stück. Es waren heute gerade mal 12 km bis zum neuen Ziel.
Wieder ein Freistehplatz, welcher aber ziemlich bekannt und dementsprechend gut besucht ist.
GPS: 38.4205 , -8.3919
Freistehplatz Staumauer Pego do Altar
GPS: 38.4205 , -8.3919
Ausstattung des Stellplatz:
- Strom: Nein
- VE: Nein
- Mülleimer: Ja
- Sonstiges: kein Camping!!
Die Sonne hatte sich heute bis 14 Uhr hinter Wolken versteckt, aber dann wurde ein wunderschöner Tag. Gut 27 Grad erreichte das Thermometer im Schatten.
Es geht nach Comporta an die Westküste
Die Nacht war fast zu warm, ich habe mit Lüfter und offenen Fenstern geschlafen. Heute Morgen hatte ich immer noch 21 Grad im Womo. Nach einem schönen Tag am See machen wir uns am Nachmittag auf den Weg ans Meer. Auf dem Weg besuchen wir noch die Gastankstelle beim Intermarché in Alcáser do Sal. Die Tankstelle hatte zwar offen, aber es gab leider kein Gas – weil leer. Gas soll es erst in ein paar Tagen wieder geben.
Zum Glück müssen wir nicht heizen, dann ist Gas momentan noch zweitrangig. Weiter geht’s nach Comporta an die Küste. Die Landschaft ändert sich deutlich, der Boden ist nur noch Sandig und es wachsen Pinien.
Nach einem Strandbesuch haben wir Hunger und beschließen noch in den Ort zurück zum Stellplatz zu fahren.
Wohnmobilstellplatz Comporta
Comporta
großer kostenloser Wohnmobilstellplatz
GPS: 38.378085,-8.785449
Ausstattung des Reisemobil-Stellplatz:
- Strom: Nein
- VE: Ja
- Mülleimer: Ja
- Sonstiges:
Nicht wirklich die beste Lage, aber für eine Nacht durchaus brauchbar, vor allem auch wegen der VE Station.
Mieze kam auch vorbei und wollte mitfahren. Hat sich dann aber mit dem anderen haarigen Bewohner nicht ganz so gut verstanden und dann spontan beschlossen, doch hier zu bleiben.
Praia de Melides und die Lagoa de Melides
Eines muss ich meinen zwei Mitfahren wirklich hoch anrechnen. Sie sind leidensfähig und überhaupt nicht zimperlich. Wobei ich jetzt damit nicht sagen will, dass ich mit Absicht die grausigen Strecken aussuche. Es ergibt sich einfach und ich bin dieses Jahr schon mit dem Gedanken hier her gefahren auch neue Plätze kennen zu lernen und da gibt es eben bessere und schlechtere Plätze. Und die muss man eben selbst “erfahren”. Portugal ist halt nicht Deutschland – und wenn ein Wohnmobil 1000 km in Portugal übersteht, kann es so schlecht nicht sein. Anders gesagt, was nach 1000 km noch am Fahrzeug ist, wird so schnell nicht abfallen.
Der heutige Tag beginnt zunächst freundlich aber mit deutlichem Seegang in der Kaffeetasse. Ich hätte gestern nichts von “windstill” schreiben sollen.
Aber bei diesem Wetter kann man herrlich spazieren fahren, mit dem positiven Nebeneffekt, dass die Batterie wieder geladen wird. In meinem Fall heute von 28% auf 75%. Der Ladebooster läuft mal wieder, es hat zu viele Wolken am Himmel.
Mein erster Versuch, einen schönen Platz zu finden, endete an dem Praia da Aberta Nova.
Die Straße ist anfänglich noch geteert und wird dann zu einem Sandweg in herrlichem Waschbrett-Design. Mit 10 km/h geht es, ich habe es schneller probiert, aber für 60 oder mehr ist der Weg zu schmal. Somit ziehen sich die letzten 2 Kilometer bis zum Stellplatz ganz schön.
Mir persönlich hat der Platz sehr gut gefallen, es gab nur ein Manko. Kein Internet. Also gab’s nur eine Vesperpause während einem heftigen Gewittersturm. Danach fahren wir weiter zum nächsten Platz in Melides.
Wenn man zu schräg steht, kann man entweder auf Keile fahren, was aber dem campingähnlichen Verhalten entspricht, oder man gräbt einfach ein Loch und fährt da rein, geht sogar einfacher und man hat keine sandigen Keile im Auto.
Wir erreichen den Praia de Melides, direkt an der Lagoa de Melides. Hier ist es etwas touristischer aber dafür hat es einen großen Parkplatz. Die Randplätze sind nicht überdacht und so finden wir auch noch einen Platz für die Nacht. Ganz wichtig, es gibt wieder Internet 4G (LTE) Vollempfang.
Die Temperatur liegt um die 20 Grad, also kein Grund in der Hütte zu sitzen, gelegentlich kommt sogar die Sonne raus.
Entlang der Westküste nach Lagos
Ich frage mich, warum in Portugal nun auch der Bauboom ausgebrochen ist. Warum muss jedes Stückchen Natur zugepflastert werden? An der Lagoa de Santo Andre ist nun Baustelle es werden große Parkplätze errichtet wo vorher schon welche waren und schon damals keiner parkte… Ja sicher ist das im Sommer alles anders und der Tourismus floriert bestimmt.
Hier nun der letzte Kreisverkehr, früher konnte man bis zu den letzten Häusern fahren und schön in den Dünen parken. Ich kannte diesen Umstand aber vorher schon und hatte insgeheim gehofft, dass es vielleicht doch noch eine andere Möglichkeit hier gab.
Also haken wir Lagoa de Santo Andre ab, (Max sein fast Herkunftsort übrigens) und fahren nach Sines. Einkaufen und Gas tanken. In Sines treffen wir auch wieder auf den Atlantik und folgen diesem bis Porto Covo.
Naturpark Südwest-Alentejo und Costa Vicentina
Wenige Kilometer südlich von Sines erreichen wir den Parque Natural do Sudoeste Alentejano e Costa Vicentina. Ein Naturpark welcher in Sao Torpes beginnt und sich entlang dem Küstenstreifen in den Süden bis Sagres und dann weiter in Osten bis Burgau erstreckt. Es ist nicht nur die schönste und wildeste Ecke Portugals, leider ist hier das übernachten auf den Strandparkplätzen mehr oder weniger stark verboten.
Straße direkt an der Küste Richtung Porto Covo
Danach schauen wir den Stellplatz im Ort an, welcher durch den Regen ein richtiges Matschloch geworden. Ich fahre auf den Platz und merke sofort, dass es knapp werden kann, hier wieder heraus zu kommen. Darum gebe ich Gas, wende in einem Zug verlasse dieses Matschloch sofort wieder. Die Räder haben schon durchgedreht, fast wäre ich hier stecken geblieben. Porto Covo ist einfach nicht schön, weder bei Sonne und noch weniger bei Regen. Ich streiche diese Gegend der Westküste.
Am Strand will ich nicht stehen, ich wurde hier schon einmal aufgeschrieben und im Ort geht mal gar nicht. Also muss Plan B her und wir fahren weiter an die Algarve. Ich werde da eh schon erwartet und so hat das Ganze auch was Gutes.
Zuvor schauen wir uns aber noch in Milfontes einen Platz an, der inzwischen aber auch schon verbaut ist.
Parken für Wohnmobile von 20 bis 6 Uhr verboten.
Meine Verfolger fahren alleine weiter nach Lagos, während ich mich entlang der Westküste über Wellenstraßen vom feinsten kämpfe.
Ich komme an Carrapateira vorbei, treffe an der Praia do Bordeira natürlich wieder alte Bekannte. Wir unterhalten uns und tauschen uns über die aktuelle Freistehlage aus. Es sieht zurzeit nicht gut aus. Die GNR ist allgegenwärtig.
Und dann kommt auch schon das Ziel der Begierde, meine zweite Heimat. Selbst Max weiß wieder sofort wo wir sind. Der Praia da Boca do Rio. Es war früher unser liebster Platz in Portugal. Das Handy verweigert weitere Bilder, weshalb ich wohl nochmal hierherkommen werde, der Winter ist ja noch lang.
Die Reise geht weiter, ich fahre die letzten Kilometer nach Lagos. Der Stellplatz am Stadion soll das Endziel der Reise an die Algarve sein. Schön ist der Stellplatz keineswegs und leise auch nicht gerade. Dazu kostet er auch noch Geld, man könnte sich echt fragen, was ich hier eigentlich suche. Aber Lagos hat eine wunderschöne Altstadt, welche es sich auf jeden Fall lohnt, einmal anzuschauen. Dazu befindet sich direkt neben dem Stellplatz ein Mc-Donalds, welcher mir hin und wieder das kochen erspart.
Wohnmobilstellplatz Lagos
8600 Lagos
nahe N 125
20 Stellplätze am Stadion
GPS: 37.11542, -8.67790
Ausstattung des Reisemobil-Stellplatz:
- Strom: Nein
- VE: Ja
- Mülleimer: Ja
- Sonstiges: MCDonalds nebenan, mit etwas Glück kostenloses Wifi vom Stadion, nicht gerade leise oder gar ruhig.
Hier noch ein kleines Filmchen
Im Film seht ihr die geilen Sandwege, Gas tanken in Sines und den Stellplatz Lagos.
https://youtu.be/hPzfAUm1-H4
Tipp: Unbedingt die Altstadt von Lagos anschauen
Schlechtes Wetter in Portugal, ist im Oktober durchaus normal. Schließlich ist hier um dieses Jahreszeit Regenzeit. Und das Land braucht dringend Wasser, denn die ganzen Stauseen sind sehr leer. Wenigstens halten sich die Temperaturen noch deutlich über 20 Grad, was mir das schlechte Wetter etwas ausgleicht.
Mit dem Erreichen von Lagos an der Algarve endet auch dieser Artikel. Lasst euch überraschen, wo es als nächstes hingeht.
- Ende -
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