Wohnmobil Tagebuch Februar 2019
Heute gibt es mal keinen reinen Reiseblog, sondern mehr ein gemischtes Allerlei aus Portugal, EIWOLA und Arbeiten im Wohnmobil. Wir erinnern uns: Vor 4 Wochen waren wir auf dem Weg von Marokko nach Portugal. Der letzte Blog endete an der portugiesischen Grenze.
Einmal Algarve im Schnelldurchlauf
16. Februar: Wir erreichen endlich Portugal und mit uns kommt auch das schlechte Wetter in Portugal an, denn die ersten Tage sind schon etwas feucht. Das hat den Vorteil, dass der Sahara-Staub vom Heck endlich mal abgewaschen wird.
Nach einem kurzen Zwischenstopp zum Wäsche waschen, fahren wir nach Lagos zu Bekannten und holen den dort eingelagerten Ducato wieder ab. Die Nacht danach verbringen wir an einem Lost-Place nahe der Westküste.
Von der Westküste fahren wir wieder nach Osten. Besuchen auf dem Weg noch einen Stausee, einen Hügel und eine ziemlich ausladende, alte Eiche. Und dann erreichen wir endlich wieder unsere "Heimat" im Hinterland der Algarve.
"Unter anderen Umständen" - wir bekommen ein EIWOLA
Wir leben im Ausnahmezustand - zwischen den Angeln sozusagen. Denn alle Gedanken sind auf den "Neuen" fixiert - Auf der einen Seite beim Planen und auch die Vorfreue wenn der "Neue" dann endlich fertig ist. Zum Beispiel freue ich mich auf die neuen Fenster: Einhandbedienung, Glas ohne Kratzer in den Scheiben. Neue Kaffeemaschine, die nicht jeden zweiten Tag ausläuft. Ja, es sind Kleinigkeiten die den Unterschied machen und der Vario ist keineswegs schlecht - aber nach 10 Jahren freue ich mich auf etwas Neues!
Unser Tagesablauf ist geprägt von arbeiten, planen, essen und schlafen. Dabei hat keiner Lust an die Strecke nach Deutschland zu denken. Auf der einen Seite sind mega glücklich, dass es nun bald mit dem Bau los geht, auf der anderen Seite könnte es wegen mir auch schon lange fertig sein.
Bis es nun endlich los geht, planen wir weiter an Detaillösungen für unseren Innenausbau. Um zu wissen ob die geplanten IKEA Schubladen auch das erfüllen was wir uns vorstellen, fahren wir kurzerhand zu IKEA und kaufen dort eine solche Schublade. Lieber 30€ in den Sand setzten, als hinterher festzustellen, dass die Schubladen nichts taugen.
Die IKEA Schubladen sind nicht teuer, schnell montiert und haben einen stabilen Metallrahmen. Nach der ersten Begutachtung erweisen sich die Schubladen als durchaus brauchbar. Lediglich die Bodenplatte aus schwerem Pressspan muss gegen eine leichtere Holzplatte ersetzt werden. So kann ich nämlich pro Schublade fast 2 Kilo einsparen.
Oder ein anders Beispiel: Wasser sparen
Meine Idee ist nicht neu, ich hatte sie schon vor Jahren aber jetzt soll sie endlich umgesetzt werden.
Vorher aber eine kurze Erklärung wie in Zukunft die Wasserversorgung aufgebaut ist:
Aus einem von 4 Wassertanks mit je 100 Liter Nutzinhalt saugt die Wasserpumpe. Es wird nicht aus allen Tanks gleichzeitig gesaugt, sondern immer nur aus einem. Das erspart mir falsch anzeigende Tankanzeigen, und ich weiß immer wie viel Wasser wir noch haben. Wird der letzte Tank angebrochen, wird´s Zeit, sich in den nächsten 5 Tagen ein Wasserloch zu suchen. Nach den Wassertanks kommt erst ein Verteiler und dann die Pumpe. Danach der Wasserfilter (Keramik & Aktivkohle) - dann läuft eine Leitung zu den drei Entnahmestellen in Küche, Bad und Waschmaschine.
Zwei kleine Wasserboiler statt einem Großen
Ich will mit Niederdruckboilern, wie man sie aus dem Haus als Untertisch-Boiler kennt, arbeiten. Der Boiler soll direkt am Wasserhahn montiert werden, damit sofort Warmwasser zur Verfügung steht und ich nicht erst einen halben Liter Wasser laufen lassen muss, bis vom zentralen Boiler das Wasser am Hahn angelangt ist. Im Bad steht ein 5l Boiler, der mit 85°C heißem Wasser locker 15 Liter Dusch-Wasser ausspuckt, was für 2 Personen ausreichend ist. In der Küche reichen dagegen schon 3 Liter warmes Wasser mit lediglich 40°C. Es dient nur zum Spülen.
Vorteil der zwei Boiler: Zwischen Pumpe und Wasserhahn gibt es nur einen Schlauch, mit zwei T-Verbindern. Hier kann fast nichts undicht werden. Wenn ein Boiler defekt ist, gibt es immer einen Ersatz. Gut isolierte Wasserboiler halten die Wärme länger als Boiler, die mit Heizungsluft erwärmt werden können. Darum erhoffe ich mir eine deutliche Energieeinsparung gegenüber bisher.
Der Wasserspartrick kommt jetzt:
Wenn ich das Geschirr abspüle, arbeite ich schon recht wassersparend und das geht so: Zuerst alles mit Spülischaum einseifen, dann jedes Teil einzeln mit dem Schwamm säubern und zum Schluss mit klarem Wasser abspülen. Also immer Hahn auf Hahn zu Hahn auf Hahn zu. Viel einfacher wäre es, wenn ich einfach nur auf einen Fußschalter tippe und dann das Wasser läuft. Ein Magnetventil steuert den Wasserfluss nach meinen Wünschen und ich muss nur zu Beginn kurz den Wasserhahn einstellen.
Damit der Wasserhahn im Normalbetrieb auch ohne Fußschalter funktioniert, verbaue ich ein Ventil, welches in Ruhestellung offen ist. Trete ich auf den Schalter, stoppt der Wasserfluss. Oder man baut die Schaltung anders, so dass das Wasser nur läuft wenn man drauf tritt. Wie ich es letztendlich lösen werden, weiß ich noch nicht.
So kann man natürlich in jedes Detail am Wohnmobil unendlich viel Zeit in Ideen investieren. Einen halben Nachmittag haben wir damit verbracht die erforderliche Materialstärke für die Kragarme des neuen Tischs zu berechnen, der ohne lästigen Fuß unten auskommen soll und sich trotzdem nicht zu sehr durchbiegen darf, wenn vorne mal einer drauf sitzt.
So gehen die Tage also dahin. Neben uns steht unser Freund Philipp mit seinem Allradlaster, der auch gerade überlegt ein neues Auto zu kaufen/bauen. Wir sind also in bester Gesellschaft, und Philipp sprudelt nur so von guten Ideen.
Post aus Alemanha
Mit ein Grund, warum wir schnell nach Portugal wollten, war die Postadresse an der Algarve. Ich wollte nämlich Ersatz für mein Acer 2-in-1-Tablet haben. Ich glaube das passive Kühlsystem und die somit oft sehr hohen Temperaturen haben dem Akku auf Dauer nicht gut getan. Das neue Surface Pro 6 mit richtig hellem Display kommt mir gerade richtig, weiter kann ich auf der Surface Tastatur am besten schreiben. Mit dem Lenovo 15 Zoll Laptop konnte ich mich leider nie so richtig anfreuen, der war einfach zu sperrig.
Um effektiver arbeiten zu können, denke ich über die Nutzung eines zweiten Monitors nach. Es spart Zeit, wenn man nicht ständig zwischen Tabs und Programmen hin und herschalten muss.
Für das Surface gibt es eine Dockingstation. Mit nur einem Kabel, welches magnetisch am Tablet befestigt ist, habe ich Zugriff auf 4 USB Ports, Netzwerk und zwei Displayports. Das Dock wird versteckt und auf dem Tisch sieht man nur noch ein Kabel.
Karneval in Loulé
Karneval und Fasching haben mich noch nie interessiert. Und auch jetzt bin ich kein Fan davon. Trotzdem haben wir dieses Jahr den Karneval von Loulé besucht. Wer sich so viel in Portugal rumtreibt, muss auch mal zum Karneval in Loulé gewesen sein.
Wir fahren mit dem kleinen Ducato nach Loulé und das war auch sehr gut so. Denn schon am Ortsschild werden Wohnmobile auf den großen Platz, auf dem der Bauernmarkt statt findet, geleitet. Hier stehen sicher hunderte. Da der Ducato ja eigentlich ein PKW ist fahren wir weiter auf den Parkplatz in der Stadt, wo man normal auch mit dem Wohnmobil mal parken kann.
Es kann nicht schaden mal auf andere Gedanken zu kommen. Hier vier Eindrücke vom Karneval in Loulé:
Wasser tanken am Brunnen
Das war am Sonntag, den 3. März. Danach folgen drei Tage Regen und unser Platz gleicht einem Matschloch. Da der Wassertank nach drei Wochen nun auch noch leer ist, fahren wir zum Wasser tanken und suchen uns einen neuen Platz.
Zwar könnte ich einfach zum einem Stellplatz mit V&E Station fahren, aber ich möchte mein Wasserfilter-System noch einmal testen. Diesmal stellt sich nämlich heraus, dass die Pumpe manchmal einen so hohen Anlaufstrom hat, dass mein BMS12-200 der Lithium Batterien wegen Überlast abschaltet. Nur durch überbrücken bekommt der Wechselrichter genug Strom um die Pumpe zu starten. Nochmal würde ich die Kärcher Pumpe BP7 nicht kaufen, die kleinere BP4 reicht vollkommen aus.
Da meine Wassertanks im neuen Auto nur mit Druck befüllt werden können, brauche ich an Brunnen wie diesem immer eine Pumpe. Sie soll später einmal betriebsbereit angeschlossen in einem Staukasten sitzen. So, dass ich nur neben einem Brunnen anhalten, den Schlauch in das Becken halten und sofort lostanken kann. Wenn in Ländern mit wenig bis keinem Wasserdruck aus dem Hahn betankt werden soll, läuft das gleich ab. Das Wasser läuft in einen Eimer und immer wenn dieser voll ist, lasse ich die Pumpe kurz laufen. Das hat schon in Marokko gut funktioniert.
Nach dem Wassertanken suchen wir einen neuen Parkplatz, finden aber nichts gescheites und fahren daher wieder zurück wo wir hergekommen sind. Parken diesmal an einer anderen Stelle auf einem Stück Wiese, weil alles so schlammig ist.
Zurück am Bach
Wegen dem Regen der letzten Tage mussten wir auf einen anderen Platz ausweichen. Trotzdem sehen die Hunde aus wie Sau. Das sind halt so die kleinen Nachteile wenn man nicht auf befestigten Flächen stehen möchte. Aber das Problem löst sich schnell von selbst, denn es bleibt trocken und die Temperaturen steigen deutlich.
Endlich können wir uns wieder draußen aufhalten. Vor allem Ziva braucht mindestens 36 Stunden Bewegung pro Tag, damit sie ausgelastet ist. Das neue Surface erfreut mich mit einem sehr hellen Display, die Nutzbarkeit draußen ist inzwischen sehr gut.
Kurzbesuch am Praia de Faro
Philipp muss mal kurz nach Deutschland fliegen. Sein Womo mit Hündchen bleibt bei uns und ich fahre ihn am frühen Morgen zum Flughafen nach Faro. Da es kurz vor Sonnenaufgang ist, besuche ich die vorgelagerte Insel Ilha de Faro, welche eigentlich nur eine Halbinsel ist. Als ich über die Brücke fahre geht gerade die Sonne auf. Ich suche einen Parkplatz am westlichen Ende und laufe mit Max auf dem Holzsteg vorbei an den vielen Fischerhütten.
Am Anfang des Weges gibt es einige Hunde, die meisten kommen natürlich her und begrüßen Max. Alles läuft absolut friedlich und ohne Rauferei ab. Was mir sehr recht ist, denn ich habe keine Leine dabei.
Im östlichen Teil der Insel hat es viele Ferienwohnungen, für mich weniger interessant.
Frühling in Portugal
Das Wetter macht echt Laune, der Frühling ist in Portugal die schönste Jahreszeit! Wir werden uns jetzt auf den Weg nach Norden machen.
Wir fahren aber langsam - Stück für Stück. Zuerst treffen wir uns noch mit ein paar Freunden am Monte da Rocha Stausee. Zum Abschied waren wir gestern Abend zusammen essen.
In 6 Wochen werden wir in Deutschland sein wollen - hoffentlich ist dort der Frühling bis dahin auch angekommen.
Moment noch ...
Ehe wir die Algarve und demnächst auch Portugal verlassen, haben wir noch ein kleines Anliegen.
Tanja war letzte Woche in einem privaten Tierheim bei Albufeira, das sich um Hunde kümmert. Weggeworfene und vernachlässigte, kranke und verstörte Hunde. Also die, um die sich sonst keiner kümmern mag. Hier wird viel Gutes getan, und alles basiert auf privatem Engagement. Und genau das möchten wir unterstützen. Wir sind Gäste in diesem Land, und auf diese Weise können wir etwas zurück geben. Und bitten dich um eine kleine Spende, ganz nach dem Motto: Für die Köters, für das Karma. Hier entlang bitte:
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