2-in-1 Tablet: Mein Vergleich von Acer Switch und Surface Pro
Der klassische Desktop PC wie ihn viele aus dem Arbeitszimmer kennen, also mit Rechner und fettem Monitor auf dem Tisch, sind ja bekannter Maßen im Wohnmobil nicht zu gebrauchen. Schon lange vor meinem Leben im Wohnmobil bin ich auf einen Laptop umgestiegen, weil mir die Mobilität schon immer gut gefallen hat. In der heutigen Zeit ist aber auch ein Laptop für mich eher ein veraltetes Gerät, vor allem, wenn man sich an die Arbeit mit einem Touchscreen gewöhnt hat. Warum ich 2-in-1 Tablets so liebe und warum das Teuerste nicht immer das Beste ist, erfährst du in diesem Artikel.
2-in-1 Computer
Laptop und Tablet in einem Gerät – 2 in 1 Computer machen unendlich flexibel. Genau das gefällt mir so an den Geräten. Zum normalen Laptop gibt es zwar inzwischen auch eine erweiterte Ausführung, bei dem sich das Display um 360 Grad aufklappen lässt. So kann man ihn zwar auch als Tablet nutzen, aber das Mehrgewicht der Tastatur bleibt immer vorhanden. Richtiges Tablet-Feeling kommt so nicht auf, weil man immer einen schweren Klumpen in der Hand hat.
2-in-1 Geräte sind Laptop und Tablet in einem. Von der Bauform mehr Tablet als Laptop, denn alle Komponenten stecken im Display. Dockt man die Tastatur an, hat man einen Laptop und das Gerät steht auf dem Tisch. Die, nur wenige Millimeter dünne, Tastatur liegt flach auf dem Tisch, was mir persönlich sehr gut gefällt. Nimmt man die Tastatur ab, wird aus dem Laptop ein echtes Tablet. Klar sind 12 Zoll als Tablet nicht unbedingt so wahnsinnige handlich, aber dafür sieht man auf dem Display viel mehr. Es taugt zum Arbeiten genauso gut wie zum Filme schauen oder bei Facebook rumsurfen.
Hohe Leistungsfähigkeit: Dank vollwertigem Windows 10 in Verbindung mit Intel Core i5 oder i7 Prozessoren und 4-16 GB Arbeitsspeicher machen 2-in-1 Geräte zu einer vollwertigen Arbeitsmaschine und übertrumpfen Android Tablets um Längen.
Meine Anforderung an einen Computer
Die Einsatzbereiche sind ja verschieden, die meisten von euch werden im Urlaub schon froh sein, wenn sie mal keinen Computer benutzen müssen. Die meisten Dinge lassen sich inzwischen auch mit einem Tablet oder Handy erledigen. Ich hatte auch schon einmal versucht auf Android umzusteigen, jedoch kommt Android an seine Grenzen, wenn es um effektives Arbeiten geht. Wer viel mit Office arbeitet, wird mit Android nicht glücklich werden.
Ich brauche ein Gerät, auf dem Windows läuft, worauf alle meine Programme laufen, was schnell und trotzdem stromsparend ist. Da im Wohnmobil mit erhöhtem Staub oder Hundehaaraufkommen zu rechnen ist, wäre für mich noch ein staubdichtes Gerät ganz nützlich, wie die Erfahrung aus jüngster Vergangenheit gezeigt hat. Mobilität hat einen gewissen Reiz für mich, ich will nicht immer am Tisch sitzen müssen, sondern auch mal draußen auf dem Stuhl oder im Liegen auf der Sitzbank arbeiten können. Die Touch-Bedienung eines Tablets gefällt mir gut und mit Windows 10 ist dies nun auch auf dem Tablet möglich. Mit jedem neuen Update wird es sogar immer besser.
Aus den Versuchen mit Android als Tablet mit Tastatur und Maus kam mir damals die Idee, mich nach Windows Tablets umzuschauen. Alle Programme nutzen, überall. Eine tolle Idee.
Zum Arbeiten von unterwegs benötige ich ein robustes Gerät. Ich habe im Laufe der Jahre gelernt habe, dass billig am Ende meist teurer kommt, also gleich etwas Gescheites zu kaufen. Darum habe ich mich vor 1,5 Jahren für ein Microsoft Surface Pro 3 entschieden. Microsoft's Surface hat mir schon bei der Einführung sehr gefallen. Tablet und PC in einem Gerät, einfach geil. Mit der abnehmbaren Tastatur kann ich am Tisch wie mit dem Laptop arbeiten, oder mit abgenommener Tastatur kann ich es bequem als Tablet auf dem Schoß im Bett oder liegend auf der Sitzbank nutzen. Einfach toll, ein Gerät für alles. Ich musste aber bis zur 3. Auflage des Surface warten, bis die ganzen Kinderkrankheiten endlich ausgemerzt waren und Microsoft's Surface endlich im Test einigermaßen gute Bewertungen bekommen hat.
Mit der Einführung von Windows 10 wurde auch die Eingabe per Finger optimiert. Jetzt war der Umstieg vom klassischen Laptop zum Tablet für mich besiegelt. Es war schon immer teurer etwas Besonderes zu besitzen. Das wissen vor allem die VW Bus Fahrer. Kein anderes Wohnmobil bietet so wenig Platz für so viel Geld. Aber der VW ist auch ein universell einsetzbares Fahrzeug mit Fahreigenschaften wie ein PKW. So ist es eben auch bei den Konvertibles wie dem Surface: leistungsstarker Laptop mit i5 Prozessor, mit echtem Windows, wo alle Programme drauf laufen incl. Photoshop + ein Tablet welches mobil unterwegs 5-6 Stunden ohne Steckdose eingesetzt werden kann.
Mir geht es dabei nicht einmal um die Akkulaufzeit, sondern um einen ganz anderen viel wichtigeren Punkt. Das Surface ist in allen Punkten auf stromsparenden Betrieb optimiert. Auch wenn es im Wohnmobil am Netzkabel hängt verbraucht es so wenig Strom aus der Wohnmobilbatterie wie fast kein anderer Windows Rechner mit vergleichbarer Leistung.
Würde Microsoft so gute Betriebssystem bauen wie es Hardware baut, dann wäre Windows das perfekte Betriebssystem auf dem Markt. Das Surface ist sowas von super verarbeitet, mit Magnesium Gehäuse und extrem kratzfestem, sehr gutem Display. Leider passen Windows und Surface nach wie vor nicht wirklich gut zusammen. Windows hat es in den 1,5 Jahren Windows 10 nicht hinbekommen, dass sich die Tastaturtreiber nicht sporadisch mal verabschieden oder auch die SD-Karte mal dauerhaft immer funktioniert. Natürlich gibt es noch 100 andere Fehler.
Warum ich ein Tablet und keinen Laptop mehr möchte.
Tablets sind geil, sie sind komplett rundum geschlossen und haben keine beweglichen Teile verbaut. Den Laptop konnte ich alle 6 Monate zerlegen, damit Hundehaare und Staub aus dem Lüfter entfernt werden konnten. Das Surface ist im Prinzip genau mein Gerät, nur leider hat es auch einen Lüfter, welcher ein potenzielles Verschleißteil ist. Zwar lief der Lüfter bei mir nicht sehr viel, da ich ihn mit entsprechenden Einstellungen im Akkubetrieb zum Schweigen gebracht habe, aber trotzdem ist er jetzt nach 1,5 Jahren am Ende seiner Laufbahn angekommen. Er brummt immer wieder leise, es hört sich an als hätte er einen leichten Lagerschaden. Natürlich hat mein Surface noch Garantie, aber was mache ich ohne Computer und wie kommt er nach der Reparatur wieder zu mir nach Portugal?
Da ich dieses Jahr sowieso schon mit dem Gedanken spielte etwas Neues zu kaufen, finde ich den Lüfterschaden nun nicht mehr ganz so schlimm, denn jetzt kann ich mir wenigstens mit gutem Gewissen ein schönes Weihnachtsgeschenk machen.
Welches Windows Tablet soll man kaufen?
Wann Microsofts Surface Pro 5 kommt weiß leider keiner. Was am Surface Pro 5 dann besser ist als am Pro 4 weiß ebenfalls noch keiner. Dazu haben fast alle Surface Modelle einen Lüfter, was sicher auch so bleiben wird. Da ich aber mindestens 8 GB Arbeitsspeicher möchte, scheidet das lüfterlose Surface Pro 4 mit M3 Prozessor aus. Bei Lenovo habe ich durch Zufall gesehen, dass es einen fast identischen Surface Klon gibt, in einer komplett lüfterlosen Bauform. Keine Lüfter = keine Probleme mit Staub im Gerät.
Die Lenovos sind aber alle mit Core m Prozessoren ausgestattet und werden entsprechend langsam wenn sie, z.B. bei der Videobearbeitung, mal richtig gefordert werden. Wenn die Wärme nicht weg kann muss der Prozessor gedrosselt werden, damit die Tablets nicht überhitzen. Tanja sagte noch so zum Spaß, "gibt es denn keine Tablets mit Wasserkühlung?"
Sven von kasteninblau.de schickt mir eines Nachts einen Link zu einem Acer 2-in-1 Tablet mit Flüssigkeitskühlung und leistungsfähigen Prozessoren, Intel Core i5 oder i7 . Mein erster Gedanke war "oh Gott" Acer. Wenn man sonst keine Probleme hat, kauft man sich Acer - oder?
Mein erster grober Acer Produktcheck im Internet verlief auch entsprechend.
- Schlechtes Display
- Bescheidene Lautsprecher
- Klapprige Tastatur
- Viel zu kurze Akku Laufzeit
- Wird so heiß, dass man sich die Finger dran verbrennt.
Bei den Notebook Testberichten im Internet muss man aufpassen und sollte zwischen den Zeilen lesen. Ein Acer wird meist mit dem aktuellen Surface Pro 4 verglichen, welches in der Tat eine höhere Auflösung hat. Auch in der Leistung ist Acers Tablet dem Surface leicht unterlegen, da es den langsameren Prozessor hat. Im Acer Switch Alpha 12 werkelt ein Intel Core i5 6200U, welcher in den Benchmarktests gut 3-7% langsamer ist als der Core i5 6300U vom Surface Pro 4. Stellt sich nur die Frage ob man es im Alltagsbetrieb wirklich merkt?
Ist ein Acer Tablet wirklich schlechter als eines von Microsoft?
Ich für meinen Teil kann schon mit dem Surface Pro 3 Display gut leben. Die Geschwindigkeit reicht aus, um flott damit zu arbeiten. Zugewinn an Speed kann natürlich nie schaden und ich würde mich freuen wenn mit 8 GB Arbeitsspeicher noch etwas mehr Reserven bei der Videobearbeitung vorhanden sind.
Wie ich den Stromhunger der Geräte bei Windows optimieren kann weiß ich. Läuft mein Surface doch auch so 5-6 Stunden, wo andere sagen sie würden keine 4 Stunden weit kommen.
- Der Preisunterschied zwischen gleich ausgestatteten Geräten beträgt 410 Euro. Beim Acer Switch Alpha 12 in der Intel Core i5 Version mit 8 GB RAM und 256 GB SSD Festplatte sind Tastatur (Type Cover) und Stift im Lieferumfang enthalten. Microsofts Surface Pro 4 kommt lediglich mit Stift - ein Type Cover muss für 110 Euro extra bestellt werden.
Klarer Pluspunkt für das Acer 2-in-1 Tablet - LiquidLoop : Der Acer ist geräuschlos und leistungsstark. Beim Surface habe ich ein Lüfterproblem, welcher nicht nur Lärm macht, sondern auch ausfallen kann (tut).
Für mich der entscheidende Kaufgrund - In vielen Youtube Videos werden die Acer sogar als direkter Surface Konkurrent gelobt und dank Wasserkühlung sind die Geräte wirklich absolut lautlos. Kein Staub im Gerät, keine Geräusche und volle Leistung ohne Drosselung wegen Übertemperatur.
Acer Switch Alpha 12: bestellt und getestet
Es führt kein Weg daran vorbei, ich brauche ein neues Gerät und da ich auf dem Markt nichts besseres finden kann, bestelle ich das Acer Windows Tablet (Acer Switch Alpha 12). Pünktlich zu Weihnachten erreicht mich am 26 Dezember mein neues 2-in-1 Tablet in Portugal.
Erste Eindrücke vom Acer Switch Alpha 12:
Schon beim ersten in die Finger nehmen fällt auf, das Gerät macht einen sehr hochwertigen Eindruck. Acers Type Cover ist etwas schwerer als die Microsoft Version. Auch das Tablet selbst ist mit 110 Gramm mehr im Vergleich zum Surface spürbar schwerer. Ich kann mit dem Mehrgewicht aber gut leben, schließlich handelt es sich um ein lüfterloses Gerät, was mir hoffentlich lange Freude bereiten wird.
Tablet Tastatur (Type Cover)
In diversen Tests wird Acers Type Cover (abnehmbare Tastatur) eher schlecht bewertet. Hier stellt sich für mich aber die Frage, was am Surface Type Cover besser ist? Auf den ersten Blick kann man keine große Unterschiede erkennen. Die Tastatur von Acer hat ein paar Tasten mehr. Nachdem ersten herumklimpern auf den Tasten fällt direkt auf, dass sich die Acer Tastatur wertiger anfühlt. Ob es nun daran liegt, dass die Surface Tastatur nach 10 Monaten schon ausgeleiert ist, kann ich jetzt nicht genau sagen. Aber so schlecht wie immer zu lesen ist, ist die Acer Tastatur auf jeden Fall nicht.
Inbetriebnahme
Erstmaliges Einschalten:
Ungewöhnlich für Geräte mit Lithium Akkus: mein Acer wurde mit einem 100% geladenen Akku ausgeliefert. Stört mich aber nicht weiter, ich kann wenigstens direkt loslegen. Dank 12V Notebook Netzteil und dem passenden Stecker kann ich mein neues Acer direkt an meiner 12V Stromversorgung anschließen. Windows 10 fährt hoch, nach wenigen Minuten ist Windows eingerichtet und betriebsbereit. Was direkt auffällt, es wird einiges an Acer Software mitgeliefert, auch einiges an zusätzlichen Gratisprogrammen, welche sich aber problemlos deinstallieren lassen.
Eigentlich würde ich gar nicht merken, dass ich ein neues Windows Tablet vor mir habe, würde nicht am unteren Displayrand der ACER Schriftzug zu sehen sein. Die Tasten am Gerät befinden sich etwas an anderen Stellen, aber die Umgewöhnung sollte aber relativ schnell geschehen. Ob der Einschalter nun oben links oder links oben an der Seite ist, macht für mich keinen großen Unterschied.
Nach der Installation meiner üblichen Programme kann die Arbeit weiter gehen. Ich bin ja schon sehr gespannt, wie sich die Acer Flüssigkeitskühlung schlagen wird. Ein großer Kritikpunkt war in den Tests die heiße Rückseite, die das Arbeiten in der Hand sehr unangenehm macht. Umso überraschter bin ich, dass das Gerät sogar sehr kühl arbeitet und nicht mehr Wärme als beim Surface mit Lüfter zu spüren ist.
Windows 10 läuft besser als erwartet
Irgendwie kann es Acer besser mit den Gerätetreibern. Während Microsoft es bis heute nicht geschafft hat, vernünftige Treiber für seine Surface zu bauen, schafft es Acer irgendwie ganz gut, ein Gerät zu verkaufen, welches aus der Packung fehlerfrei funktioniert.
Ich war echt begeistert als ich gesehen habe, dass das Display beim Schließen des Type Cover tatsächlich wie bei einem normalen Laptop ausgeht. Noch fassungsloser war ich, als beim Öffnen selbiges sogar wieder einschaltet. So etwas gab es beim Surface nie. Ich musste immer erst den Power Knopf drücken, damit sich das Display einschaltete. Dies sind nur kleine Beispiele, die mir spontan einfallen, man merkt noch viele Unterscheide an einigen anderen Stellen.
Für mich ergibt sich hier ein klarer Vorteil zum Surface, denn ich habe jetzt ein Tablet welches zumindest bisher fehlerfrei funktioniert.
"Surface Pro3 i5 4GB Ram" und "Acer Switch Alpha 12 i5 8GB Ram" im direkten Vergleich
Surface vs. Alpha Switch - ist der Neue schneller als der Alte? Auf jeden Fall!
Obs am Prozessor oder am Arbeitsspeicher liegt weiß ich nicht. Ich bin lediglich Nutzer und für mich zählt was ich sehe. Mein neues Acer Tablet bootet ab Schalterdrücken in 12 Sekunden zum Anmeldebildschirm von Windows. Beim Surface vergehen hierfür 18 Sekunden.
Office Programme starten in einer Sekunde, da ist mein Surface Pro 3 ebenfalls deutlich langsamer. HDR Bilder erzeugen geht logischerweise auch deutlich flotter vonstatten. Wie das Bearbeiten von Videos läuft, habe ich noch nicht getestet, aber ich denke auch hier wird ein deutlicher Geschwindigkeitszuwachs zu spüren sein.
Akkulaufzeit:
Ob nun Surface Pro3 oder Acer Switch Alpha 12, die zwei nehmen sich in der Akkulaufzeit nicht wirklich viel. Es kommt hier sehr stark darauf an, wie rechenintensiv die laufenden Anwendungen sind und wie hell das Display eingestellt ist. Will ich mein Tablet draußen in der Sonne nutzen, muss ich das Display auf maximale Helligkeit einstellen - dann sinkt die Akkulaufzeit schnell um 50%. Aber 3 Stunden draußen arbeiten sind auch schon ein guter Wert, zumal ich ja auch eine Powerbank mit 19V Ausgang habe, welche zusätzlichen Strom für weitere 4 Stunden liefert.
Erste Entladetests zeigen einen Akkuentladung von 10-20% pro Stunde.
Akkulaufzeit | Surface Pro 3 | Acer Switch 12 |
---|---|---|
Akkukapazität | 42 Wh | 37 Wh |
Beste gemessene Entladerate /h | 15%/h | 9,66%/h |
Schlechteste gemessene Entladerate /h | 19%/h | 20%/h |
Display
Das Acer Display kommt dem Surface Pro3 Display sehr nahe, wenn nicht vielleicht sogar etwas besser. Das Display des Surface Pro4 soll heller sein, es hat auch eine höhere Auflösung mit 2736 x 1824 Pixel. Wenn ich also das Acer Alpha 12 mit dem aktuellen Surface vergleiche, gewinnt Microsofts Surface. In der Praxis wird man den Unterscheid jedoch nur im direkten Vergleich sehen. Ich konnte zum Beispiel beim Vergleich im Laden keinen gravierenden Unterscheid vom aktuellen Surface Pro4 zu meinem Pro3 erkennen.
Beim direkten Vergleich von Acer und Surface draußen in der Sonne ist das Acer Display sogar heller und somit besser abzulesen.
Echt coole Sache LiquidLoop
Irgendwie fasse ich immer wieder hinter mein neues Tablet um zu schauen wann es heiß wird. Ich warte auf den Moment wo ich mir die Finger dran verbrennen werde. Aber es bleibt im Normalbetrieb erfreulich kühl. 28-32 Grad habe ich im Betrieb über mehrere Stunden gemessen. Da es sich um ein passiv gekühltes Gerät handelt und ich mir Klaren bin, dass die Wärme ja irgendwo hin muss, bin ich umso begeisterter, dass Acer die Kühlproblematik so gut gelöst hat. Rechenintensive Anwendungen wie Bilder bearbeiten und Videos schneiden erledige ich sowieso immer am Tisch, und dort ist mir dann auch egal wie heiß die Kiste wird.
Die Acer LiquidLoop Kühlung ist eine perfekte Sache - keine verschmutzen oder nervigen Lüftergeräusche mehr.
USB 3.1 Typ C Anschluss
Ein Anschluss mehr als beim Surface, und zwar den USB 3.1 Typ C, findet man am Acer. Der Anschluss ist ganz nett, da man hier alle erdenklichen Geräte anschließen kann. Beim Surface nervte immer, dass ich nur einen USB Port hatte und dieser von der Maus belegt ist. Will ich Bilder von der Kamera herunter laden oder externe Festplatten anschließen, muss der Mausempfänger ausgesteckt werden. Ich finde es ja sowieso mehr als dumm, dass Logitech für seine Kugelmaus namens Trackball nicht endlich mal eine Bluetooth Version auf den Markt bringt. Bei normalen Mäusen, welche auf dem Tisch herumgefahren werden, klappt es ja schließlich auch.
Abhilfe würde ein USB Hub schaffen, aber beim Surface lief der HUB nur mit Maus und USB Sticks, meine externe 500 GB Festplatte wollte wegen Strommangel nicht laufen.
Ganz anders ist es beim Acer, an dem ich nun einen USB Typ C vierfach Hub angeschlossen haben. Mit Schaltern lassen sich die USB Ports sogar abschalten. Das spart Strom, wenn man einzelne Geräte nicht benötigt. Die externe Festplatte und der Mausempfänger sind hier nun dauerhaft eingesteckt. Der Hub fungiert in meinem Fall als 20 Euro Dockingstation. Für das Surface gibt es natürlich auch eine Dockingstation, welche sogar ganz nobel statt dem Ladekabel angeschlossen wird. Am Microsoft Dock können neben USB Geräten auch externe Monitore, HDMI und Netzwerkkabel angeschlossen werden. Das Dock wird mit einem externen Netzteil versorgt, welches 19V liefert. Kosten tut der Spaß 160 Euro, das war es mir bisher nicht wert.
Nichts ist perfekt
Beim Surface sind die Treiber und der Lüfter Mist, beim Acer der Stift.
Kommen wir zum Stift. Ich war vorgewarnt und die Tests hatten recht. Die Umsetzung der Stifteingabe auf dem Acer ist absolut misslungen. Während senkrecht und waagerecht noch gerade Linien von Hand möglich sind, lassen sich diagonal keine geraden Linien auf dem Display zeichnen. Ob dies an der Hardware oder Software liegt, weiß ich leider nicht. Wäre es die Software, würde sich das Problem vielleicht im Laufe neuer Updates lösen lassen. Dass mit Windows 10 jedoch auch gerade Linien möglich sind, beweist das Surface Pro3 schon deutlich. Die Stifteingabe und das Zeichnen sind beim Surface perfekt gelöst.
In diesem Beispiel kann man schon deutlich den Unterschied erkennen. Ich habe beide Geräte hintereinander getestet, meine motorischen Fähigkeiten lagen also auf gleichem Niveau (gut oder schlecht, sei einmal dahin gestellt).
Der Ständer
Beide Geräte verfügen über einen integrierten Ständer, welcher sich stufenlos verstellen lässt und immer einen angenehmen Blick auf die Geräte bietet. Beim Surface ist es eine Platte aus Kunststoff und beim Acer nur ein Alubügel. Auf den Bildern wirkte der Bügel doch sehr primitiv, was ich jetzt aber in der Praxis nicht unbedingt bestätigen kann. Er tut was er soll. Er bietet sogar, dank der Gummierung an der Unterseite, genug Halt auf rutschigen Oberflächen.
Stromverbrauch
Fast hätte ich es ja vergessen. Der Stromverbrauch im Wohnmobil ist immer ein Thema, das war mit der Hauptgrund, warum ich damals überhaupt zum Surface gekommen bin. Ein ultramobiles Gerät mit hoher Rechenleistung und geringem Stromverbrauch passen perfekt zum Leben im Wohnmobil. Ich kann arbeiten wie am PC und habe trotzdem ein mobiles Tablet um draußen mal im Internet zu surfen oder Videos zu schauen.
Mein Surface konnte das schon sehr gut. Mit 0,5A Stromverbrauch am 12V Wohnmobilnetz beim Schreiben von Texten in Word, was in etwa 6,6 Watt entspricht, unterbietet Microsofts Surface den optimierten Stromverbrauch des Vorgängers Lenovo Thinkpad 13 Zoll vor 10,6 Watt deutlich.
Dass beide Geräte unter Last beim Bearbeiten von Bildern und Videos locker mal 30-40 Watt verbrauchen ist mir egal, schließlich fordere ich da ja auch Leistung vom Gerät. Aber die meiste Zeit laufen die Geräte faul vor sich hin, weder zum Surfen noch für Office Anwendungen wird viel Rechenleistung benötigt.
Der Verbrauch beim Acer bewegt sich auf dem Niveau vom Surface, vermutlich sogar etwas darunter. Da ich mein Acer gerade direkt über die Powerbank betreibe und lade, weil der passenden Stecker für das Laptopnetzteil nicht auffindbar ist, kann ich hier keinen direkten Stromverbrauch messen.
Damit ich aber trotzdem ein paar Zahlen nennen kann, habe ich mit dem original 230V Kabel über den Wechselrichter gemessen. So hatte dieses nun doch auch kurz seinen Ersteinsatz. 7 Watt zeigt mein 230V Stromkostenmessgerät an. Für den 12V Betrieb muss man die Verluste vom Netzteil, welches sogar handwarm wurde, noch abziehen. Ich schätze, dass das Acer Switch Alpha 12 an 12V um die 5-6 Watt verbrauchen wird.
Beim Erzeugen eines HDR Bildes benötigt der Acer 16 Watt, was immer noch unter dem Leerlauf Stromverbrauch eines 17 Zoll Medion Laptops liegt. Dieser benötigt nämlich im Ruhebetrieb schon 18 Watt, und wehe man fasst ihn an und tut etwas mit ihm. Ich darf aber nicht so viel lästern, Tanjas Laptop ist ein reines Arbeitsgerät, bei dem immer einige Programm gleichzeitig am Laufen sind, plus dem Internetbrowser mit vielen offenen Seiten. Internetseiten brauchen bekanntlich ja auch Strom.
Mein Fazit
Acers Switch Alpha 12 ist nicht nur deutlich günstiger als Microsofts Surface Pro, sondern es macht auch gefühlt einiges besser. Die besseren Treiber und der lüfterlose Betrieb sind die Hauptargumente für das Acer.
Wer jedoch zum Zeichnen viel den Stift benutzen, oder auch leserliche handschriftliche Notizen machen möchte, wird mit dem Acer nicht glücklich werden. Zumindest in der aktuellen Softwareversion ist der Stift nur als Mausersatz zu gebrauchen. Zeichnen kann man damit praktisch vergessen. Wer also mit dem Umstand der misslungen Stifteingabe leben kann darf sich über ein deutlich günstigeres 2-in-1 Gerät gegenüber dem Surface freuen. Hier lohnt der Griff zu dem Acer auf jeden Fall.
Ich finde, Acer ist mit dem Switch Alpha 12 ein rundum gutes Gerät gelungen, und der Mehrpreis für das Surface lohnt wirklich nur dann, wenn Stifteingaben im Vordergrund stehen. Für alle anderen Anwender, die eher mit Maus und Tastatur oder Finger/Toucheingabe arbeiten, so wie ich, reicht das Acer auf jeden Fall vollkommen aus.
Die Entwicklung geht weiter
Gegen Ende 2017 bringt Acer den Nachfolger heraus. Er heißt nun Acer Switch 5 und kommt mit den neuesten Intel Prozessoren der siebten Generation daher. Die Akkulaufzeit wie auch die Leistung sollte hier noch einmal deutlich steigen. Auch das Surface wurde überarbeitet und heißt in der fünften Generation nun Surface Pro.
Die neuen Modelle sind bis auf den I7 jetzt endlich auch Lüfterlos – man hat wohl bemerkt, dass die Konkurrenz so einiges besser kann.
Die nachfolgenden Links beziehen sich daher auf die neuen, aktuell verfügbaren Modelle.
3 Monate mit dem Acer Tablet
Hier ein kleiner Nachtrag vom 26.03.2017. Mit dem heutigen Tag sind nun genau 3 Monate vergangen seit ich mein Acer das erste Mal in Händen halten durfte. Durchschnittlich arbeite ich damit am Tag 8 Stunden. Aber es gibt auch viele Tage an denen mein Tablet gut 15 Stunden am Stück im Einsatz ist.
Ein guter Zeitpunkt für einen kleinen Rückblick: hält das Windows Tablet, was es verspricht?
Ich mache es kurz – das Tablet ist wie am ersten Tag einfach klasse. Abstürze oder grobe Softwarefehler gibt es keine. Die Handhabung ist nach wie vor aller erste Sahne und auch die Tastatur hat nach unendlich vielen Tastenanschlägen bisher keine Verschleißerscheinungen.
Wie schon zu Anfang festgestellt, spielen die Acer Treiber mit Windows 10 deutlich besser zusammen als Microsoft es mit dem Surface hinbekommen hat. Ja ich möchte immer noch Sagen, dass Acer hier für deutlich weniger Geld ein Gerät liefert, welches deutlich besser funktioniert.
Der Stift an sich ist gut, aber damit schreiben oder zeichnen, hat sich auch nach 3 Monaten nicht verbessert. Zum Glück vermisse ich diese Funktion selten und kann dieses Manko für mich als Minuspunkt vernachlässigen. Rechenleistung, Displayhelligkeit Nutzbarkeit im Freien erfüllen nach wie vor meine Erwartungen. Und ganz besonders bin ich auch nach wie vor von der passiven Kühlung begeistert, die nicht nur an absolut lautloses Gerät gewährleistet, sondern auch Dreck und Staub aus dem Innern des Tablets fernhält!
Ganz nett ist, dass ich mein altes Surface Pro 3 via "Bildschirm projektieren" mit dem Surface koppeln kann, und so ganz einfach einen zweiten Monitor zum Arbeiten habe. Sicher ist das Surface für diese Aufgabe etwas overdressed, aber das SF3 ist eben nun schon mal da, und hat sich in den letzten Monaten als Familien Universalrechner integriert. Tanja nutzt das Surface Tablet zum Lesen und ich kann es als zweiten Monitor nutzen, was bei papierlosen Buchhaltung eine deutliche Erleichterung bedeutet.
Update 2019:
Die Freue ist inzwischen etwas zurück gegangen. Nach 25 Monaten hat sich der Akku aufgebläht und dabei das Display zerstört. Zwar läuft das Acer Switch noch, aber ohne Display komme ich nicht an meine Daten. Ich tippe darauf, dass dem Akku die dauerhaft hohe Temperaturbelastung durch die passive Kühlung nicht gut bekommen ist.
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