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Wir leben, reisen & arbeiten im Wohnmobil
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Nach den vergangenen Tagen in Städten wie Porto, Amarante und Lamego haben wir langsam das dringende Bedürfnis auf Ruhe und Einsamkeit. Tanja sucht über Google Maps einen Platz am Atlantik, nördlich von Porto. Der anvisierte Parkplatz am Strand entpuppte sich als Mischung aus Camping- und Parkplatz.
Wie vermutet ist es ein Privatgelände, aber für 3 Euro darf man hier stehen. Der nette Inhaber, ein älterer Mann, kommt abends zum Kassieren vorbei. Leider hatten unsere Nachbarn einen Hund dabei, welcher Nonstop Tag und Nacht bellte. So macht das keinen Spaß und schon am nächsten Morgen flüchten wir zu einem hoffentlich ruhigeren Platz.

Etwas weiter im Norden, in der Nähe von Viana do Castelo finden wir einen Strandparkplatz, welcher für uns ideal zu sein scheint. Der Strand besteht aus groben Kieselsteinen, weshalb sich hier nur wenige Badegäste her verirren. Wir haben den Parkplatz fast für uns alleine, obwohl es Sonntag ist.

Strandparkplatz Wohnmobil
Schöner ruhiger Platz am Atlantik

 

Viana do Castelo

Morgen im Nebel
Morgen im Nebel

 

Am Sonntagabend zieht der Himmel zu und auch über den Montag blieb an diesem Platz die Sonne ein seltener Gast. Wir nutzen den Tag, um unsere Wohnmobile etwas zu warten. Der Ducato ist untenrum etwas Nass, die Ölwanne hat zwei Rost-Löcher und der Ölfilter ist auch undicht. In einer Werkstatt, wollten wir die Ölwanne austauschen und gleich einen Ölwechsel mit Filter machen lassen.

Nach 3 Stunden war das Auto fertig. Öl wurde gewechselt, die Ölwanne ist immer noch die Alte. Prima. Ich sprach die Leute darauf an, dass die Ölwanne immer noch nass ist und man erklärte uns, dass man die Wanne austauschen müsse, weil sie durchgerostet ist … So viel zum Thema Verständigungsprobleme, wenn man die Sprache nicht spricht.
Nach Recherchen wurde langsam klar, dass die Fiat-Werkstatt, welche unserer Werkstatt die Teile liefert, zur Zeit Sommerferien hat und erst in zwei Wochen wieder arbeitet. So lange gibt es keine Fiat Ersatzteile in Viana do Castelo.

Wir übernachten auf dem Wohnmobilstellplatz vom Intermarché in Viana do Castelo, weil wir nicht wissen was wir als nächstes machen sollen. Allgemeiner Unmut macht sich breit. Wetter doof, es hat Nebel und ist kalt. Die letzten Tage macht sich das Internet über den Tag rar und läuft nur in der Nacht gut. An meinem Womo gibt es einige Stellen an der Außenwand zu reparieren, dem GFK gefällt die Hitze wohl nicht. So kommt eines zum anderen und ich bin schlecht drauf.

intermarché
Am Morgen auf dem Stellplatz bei Intermarché

 

Ganz nebenbei – Viana do Castelo liegt unweit der spanischen Grenze, also ganz im Norden Portugals.

Auf nach Barcelos

Wir überlegen, ob wir nicht einmal die Zähne zusammenbeißen sollen und direkt in 2-3 Tagen 500 Kilometer in den Süden fahren sollen. Im Nord-Alentejo hatten wir das Paradies auf Erden und irgendwie vermisse ich das langsam. Als Alternative schlägt Tanja den Ort Barcelos vor. Hier stammt der rot/schwarze Hahn her, welcher an vielen Orten in Portugal verkauft wird.

Galo de Barcelos
Galo de Barcelos Statue

 

Die Idee finde ich nicht schlecht, denn wir sind dort weg von der Küste und haben uns ein Stück Richtung Süden bewegt. Barcelos ist in der Tat einen Besuch wert. Am Freibad ist ein kostenloser Parkplatz auf zwei Ebenen, der Fluss Nahe Teil ist nicht geteert und somit stehen wir hier ganz alleine, während auf dem geteerten Platz sich die anderen Womos aneinander kuscheln.

Der Fluß in Barcelos
Der Fluß Cávado in Barcelos

 

Die Geschichte vom Hahn von Barcelos

rooster barcelos legend
Die Legende vom Hahn nachgestellt

 

Diese portugiesische Legende erzählt von einem Bauern, welcher am Stadtrand von Barcelos einem reichen Landbesitzer Silber gestohlen haben soll. Der Bauer wurde vor Gericht zum Tod verurteilt. Vor seiner Hinrichtung verlangte der Bauer noch ein letztes Mal, mit dem Richter zu sprechen. Der Richter war gerade dabei, gebratenen Hahn zu essen, als ihm der Verurteilte sagte, dass der Hahn als Zeichen seiner Unschuld vom Teller hüpfen und während seiner Hinrichtung krähen würde. Als der Bauer dann gehängt werden sollte, begann der Hahn tatsächlich zu krähen. Der Richter rannte zum Stadtplatz, um die Hinrichtung zu stoppen. Er sah, dass der Strang wie durch ein Wunder aufgegangen war. Einige Jahre später kam der Bauer nach Barcelos zurück und errichtete eine Gedenkstätte für den Heiligen Jakobus (San Tiago) und die Jungfrau Maria.

Barcelos - größter Wochenmarkt von Portugal

Markt Barcelos
Reger Handel auf dem Markt

 

Neben dem Hahn Kult gibt es in Barcelos den größten Wochenmarkt von ganz Portugal. Jeden Donnerstag herrscht in der Stadt Ausnahmezustand. Wir haben das schon am Mittwoch gemerkt, denn unser einsamer Stellplatz wird auf einmal von Wohnmobilen geflutet. Auf einmal stehen wir mitten drin, der französische Nachbar steht keine 50cm weg. Zum Glück haben wir an der Eingangstüre den Ducato als Abstandshalter, so bleibt noch etwas Privatsphäre.

Am Donnerstag parken die Autos jede freie Fläche im Ort zu. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt - auch Gehwege werden als super Parkplätze missbraucht. Schon ganz praktisch, wenn man mit dem Wohnmobil einfach und stressfrei ein paar Tage vorher anreisen kann.
Wir besuchen den Wochenmarkt natürlich auch, vom Parkplatz beim Schwimmbad sind es nur wenige Minuten bis ins Zentrum zum Markplatz.

Der Markt in Barcelos ist wirklich sehr groß. Auf den ersten Blick unterscheidet er sich jedoch nicht von anderen Wochenmärkten in Portugal. Erst beim hindurchlaufen fällt auf, dass es hier mehr zu kaufen gibt als nur Obst Gemüse und Klamotten. Es gibt praktisch alles was man sich vorstellen kann. Von der Motorsäge, über Seile und Ketten, Pferdesattel bis hin zum Holzhandwerk wird alles für das tägliche Leben angeboten. Stoffe, Vorhänge, Hühner und sogar Möbel können hier gekauft werden.
Wir beschränken unseren Einkauf auf Obst und Gemüse wie Feigen, Oliven und Pfirsiche. Dann reicht es auch mit Trubel, der Markt ist schon sehr voll, man wird am Vormittag ziemlich durch die Gassen geschoben.

feigen
Feigen auf dem Markt

 

Am Nachmittag sah es dann schon besser aus, zwar steht nur noch maximal die Hälfte der Stände, aber man kann jetzt ohne Gedränge noch einmal über den Markt bummeln.

Auch der Galo Ausstellung im Torre Medieval statten wir einen Besuch ab. Hier haben sich sämtliche Künstler zum Thema Hahn und Hühner ausgelassen. Zu fast jeder Lebenssituation gibt es auch einen passenden Galo. Sehr nett gemacht, es lohnt sich hier einmal vorbei zu schauen. Ganz oben vom Dach des Turms kann man einen schönen Blick über Barcelos genießen.

hahnmuseum
Im Museum

 

barcelos
Vom Torre Medieval: links Templo do Senhor Bom Jesus da Cruz, in der Mitte der Markplatz unter Bäumen.

 

Mein Fazit: Barcelos ist auf jeden Fall eine Reise wert!

Alle Bilder von Barcelos

Arouca Geopark

Inzwischen ist schon wieder Freitag und heute wollen wir weiterfahren. Der Plan ist im groben immer noch Richtung Südosten. Wir haben jetzt noch knapp 6 Wochen bevor der Herbst und die Regenzeit beginnt. Heute wollen wir Strecke machen, 120 km Richtung Coimbra, einen Großteil der Strecke fahren wir Autobahn. Die Maut zahle ich gerne, denn die Zeitersparnis liegt bei ca. 50% auch wenn ich nur maximal 90 fahren kann.

Zwischen Porto und Aveiro, 50 km von Küste weg führen mich schmale und steile Wege in die Berge. Wir erreichen den Arouca Geopark. Für den Besucher hat man die Gegend hervorragend vorbereitet. Es gibt im Internet schon eine interaktive Karte, auf der man Informationen zu den Sehenswürdigkeiten dieser Gegend bekommt. Unser erstes Ziel für das Wochenende liegt auf 1000 Meter über dem Meer in der Serra da Freita. Sogar hier oben hat es am Tage angenehme 27 – 30 Grad.

Panorama
Bild anklicken für hohe Auflösung

 

serra da freita
Unser Platz am Picknickplatz

 

Der Handtuchdieb

Ich hatte es mir am Mittag draußen hinter dem Womo auf einem Handtuch gemütlich gemacht. Als ich dann eine Zeit drinnen war, kam eine Kuhherde vorbei, welche von zwei Hunden bewacht wurde. Diese Hunde sind meist ziemlich stressig, weshalb wir unsere Hunde vorsorglich im Womo verstauten und die Türe verschlossen. Während die Kühe in der näheren Umgebung in Ruhe grasen, bewachen die Hütehunde unser Wohnmobil, damit hier auch ja keiner unbemerkt rauskommt.
Einer der Hunde hatte gefallen an meinem Handtuch gefunden zu haben und hat es direkt mitgeschleift. Durch Zufall sehe ich nämlich in 30 Meter Entfernung etwas Blaues liegen, was aussieht wie mein Handtuch. Daneben einer der Hunde. Ich habe gar keine Versuche unternommen, das Handtuch zurück zu holen, solange die Biester hier sind. Zur Dämmerung sind Kühe und Hunde abgezogen und haben netterweise mein Handtuch zurückgelassen. Es ist nun mehr braun als blau und reif für die Waschmaschine.
Vor allem Hundebesitzer sollten sich vor den Hütehunden in Acht nehmen und ihnen auf keinen Fall zu nahetreten. Was jedoch "zu Nahe" bedeutet, entscheiden die Hütehunde. Wir hatten schon auf der Serra Estrela unschöne Erfahrungen mit diesen Hunden gemacht. Es ist eigentlich schade, eigenen sich die Höhenlagen doch perfekt für schöne Wanderungen. Aber hier fast nicht mit dem Hund gehen, denn man weiß nie, wo gerade eine Herde unterwegs ist.

Milchstraße fotografieren

milchstraße

Es ist wieder Neumond und wir stehen auf einem Berg. Also Ideale Vorrausetzungen für Nachtfotos vom Sternen Himmel. Am Freitagabend hat es jedoch wegen der Wolken am Himmel nicht geklappt. Von der Milchstraße ist nicht viel zu sehen. Ich hoffe daher auf den Samstagabend.
Hier könnte eine Milchstraße zu sehen sein...

 

Serra da Freita
Morgenstimmung in der Serra da Freita

 

Am Samstagvormittag mache ich einen kleinen Spaziergang in näherer Umgebung. Dabei entstehen die nachfolgenden Bilder.

Blick ins Tal

 

alter Baum
Alter Baum

 

Während die Portugiesen draußen im Wald Picknick machen, verbringen wir den Tag mal wieder im Womo mit unserer Arbeit. Als Ausgleich gehen wir am Abend im nächsten Ort essen. Laut Google hat das Restaurant "Miro Freita" viele gute Bewertungen, also kann eigentlich nicht viel schiefgehen.

Sunset
Kurz vor Sonnenuntergang fahren wir zum Essen.

 

Dass die Portionen nicht gerade klein sind wussten wir zwar schon, aber als die Teller dann kommen, sind wir doch mehr als sprachlos.
Mega große Teller, einer reicht locker für zwei Personen.

 

Ich traute meinen Augen nicht, als dieses Stück Fleisch sah

 

Nun war ich gespannt auf die Rechnung. Für 1,5 Kilo Kalbssteak zahlt man gerade mal 15 Euro. Tanjas Grillplatte kostet 10 Euro. Ein Cola 1 Euro und ein Kaffee 60 Cent. In der Summe 35 Euro – mehr als günstig. Wir lassen die Reste einpacken, das reicht uns morgen noch den ganzen Tag.

Als wir zuhause ankommen, hat es am Himmel keine Wolken. Wir starten einen weiteren Versuch den Nachthimmel zu fotografieren. Mit Stativ und Kamera bewaffnet fahren wir zum höchsten Punkt auf den Berg, hier ist eine Wetterstation. welche ein schönes Vordergrundmotiv ist. Doch der Wind hat gedreht und der Rauch verschleiert den Himmel. Dummerweise fehlt bei meinem Panorama von Nachthimmel auch noch teilweise die Milchstraße. Aber was solls, irgendwann schaffe ich es mal, den Nachthimmel ohne Pannen zu fotografieren.

milchstraße fotografieren
Der nächste misslungene Versuch der Milchstraße

 

milchstrasse
Dieses Bild gefällt mir dagegen ganz gut. Mehr war bei dem Dunst leider nicht möglich

 

Alle Bilder vom Arouca Geopark