Roadtrip Portugal Centro – Lost Places & der Schrein von Lamego
Nach den Strapazen der letzten Woche benötigen wir nun unbedingt ein paar Tage Ruhe. Nach der glücklichen Rettung des Fanti LKWs parken wir jetzt sicher auf einem Felsen. Die einzige gerade Alternative zum nichtbefahrbaren Streifen an der Wasserkante.
Fonte Arcada
Direkt am Stausee Vilar liegt der kleine Ort Fonte Arcada. Schon beim Durchfahren zum See hatte ich gesehen, dass es sich auf jeden Fall lohnen würde, zu Fuß durch den Ort zu schleichen und ein paar Fotos zu machen. Fonte Arcada ist so ein richtig natürlicher, uriger, alter Ort. Nichts ist für Touristen hergerichtet, kein Trubel und keine Hektik.
Eine Ruine ist mir unter den vielen anderen Ruinen besonders ins Auge gesprungen.
Wie geil ist das denn, es scheint eine alte Fabrik zu sein und es steht noch viel Technik herum. Das Dach ist an einigen Stellen schon zusammengefallen und wir hoffen, dass der Rest nicht gerade heute auch noch runterkommt.
Wir haben einen echten "Lost Place" gefunden der uns viel zu erzählen hat. Hier sieht es wirklich so aus, als ob die Arbeiter damals einfach Feierabend gemacht haben und nie wieder zurückgekommen sind. Das Meiste scheint noch so zu sein wie es damals verlassen wurde.
Ein Kalender gibt Auskunft über die vermutliche Stilllegung.
Es handelt sich hier, wie die großen runden Steine vermuten lassen, um eine Mühle. Was jedoch genau hier gemahlen wurde, konnten wir nicht feststellen. Getreide war es, so denken wir, auf jeden Fall nicht. In Säcken lagert noch ein braunes rindenähnliches Schrot. Vielleicht war es eine Ölmühle??
Wir waren gleich zweimal hier, denn der Ort ist wirklich der Hammer.
Der Schrein von Lamego
Am Freitag fahren wir weiter, denn die Internetverbindung machte sich mit jedem Tagen etwas rarer. Tanja hat mal wieder einen schönen kleinen Stausee auf dem Weg nach Porto gefunden, welchen wir versuchen anzufahren.
Wieder verläuft dieser Fahrtag alles andere geplant. Tanja steht vor einem kleinen Ort vor der Staumauer, während ich vor einem kleinen Ort auf der anderen Seite der Staumauer stehe. Beide Ortschaften sind mehr als eng und nicht für große Fahrzeuge gedacht. Ich probiere es trotzdem und komme sogar ohne neue Kratzer durch. Mitten im Ort hatte ich noch Gegenverkehr. Der Fahrer kann deutsch und wir unterhalten uns etwas. Er meint, ich müsste theoretisch mit meinem Auto durchkommen. Aber so genau konnte er es auch nicht sagen…
In der Tat, ich kam durch. Tanja steht immer noch vor dem anderen Ort und meint, dass es da so eng sei, dass ich da auch nicht durchkommen würde.
Da der Stausee auch nicht wirklich viel hergibt, beschließen wir direkt nach Lamego weiter zu fahren, dort soll es wohl Sehenswürdigkeiten geben. Eigentlich ist es total egal wo man im Norden von Portugal hinfährt, so gut wie jeder Ort hat hier irgendetwas fotogenes zu bieten. Schon auf dem Weg nach Lamego hätte ich in jedem Ort anhalten und Kirchen, Ruinen, Burgen oder alte Brücken fotografieren können.
Der Norden von Portugal ist ziemlich bergig. So ist es auch kein Wunder, dass der Hausberg von Lamego, auf dem wir eigentlich übernachten wollten, mal eben 1100 Meter hoch ist. Nachdem wir uns bis nach oben hochgekämpft hatten, stellen wir fest, dass es hier mal wieder kein brauchbares Internet gibt. Dazu gibt es hier oben noch sehr starken Wind (Windräder auf Bergen haben ihre Gründe…), weshalb wir wenige Stunden später beschließen, doch direkt in der City von Lamego zu parken.
Größtes Highlight in Lamego ist Wallfahrts-Kapelle Nossa Senhora dos Remédios. Als Verlängerung der Hauptstraße Lamegos führt eine 613-stufige Doppeltreppe auf eine Anhöhe südwestlich der Stadt. Wir parken auf halben Weg zwischen Stadt und Kapelle auf einem Parkplatz, welcher von einem parkähnlichen Gelände umgeben ist.
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