Reisebericht – Mit dem Wohnmobil nach Süd Polen
Oh mein Gott – mit dem Wohnmobil nach Polen. Die Reaktion war fast schon normal, als wir von unserem Plan „mit dem Wohnmobil nach Polen“ berichtet haben. Ist Polen nun wirklich so schlimm, dass man nicht mit dem Wohnmobil in Polen Urlaub machen sollte? Wir wollten es selbst ausprobieren. Viele Erzählten uns von der einzigartigen Natur in Polen. Die Wolfsschanze, Auschwitz und auch die wilden Flüsse müssen mit dem Wohnmobil sehenswert sein. Wie es uns in Polen ergangen ist, was uns alles gestohlen wurde, möchte ich dir jetzt erzählen.
Mit dem Wohnmobil nach Polen - Anreise ab Talsperre Bautzen
Eine Woche standen wir nun in Pirna auf dem Stellplatz an der Elbe. Von dort haben wir die Sächsische Schweiz erkundet. Ein toller Platz, der Stellplatz in Pirna, wenn man einen Zweitwagen für Erkundungsfahrten ins Elbsandsteingebirge dabeihat. Heute sind wir ein Stück weitergefahren. Die ersten 30km bis zur Autobahn waren etwas anstrengend, man merkt heute noch, dass die Straßen damals eher für kleine Autos gebaut wurden. Sie wurden auch komplett an die Topografie der Landschaft angepasst sind. Es geht nie gerade aus und seltenster eben. Dazu sind die Straßen auch noch etwas schmäler als üblich.
In Bautzen verlasse ich die Autobahn und gehe auf den dortigen Stellplatz Ver.- und Entsorgen. Danach fahre ich an die Talsperre Bautzen – Sommer Sonne Badesee ?
Parkplatz an der Talsperre
02625 Bautzen
Weiträumiger,etwas abseitiger Großparkplatz in 50m Entfernung vom See.
Platz kostenfrei ohne Infrastruktur
GPS: 51.2085 , 14.4692
Währen die Hunde Chillen, macht der Backofen leckere Solar-Lasagne. Nach dem Essen geht’s zum Baden an den See:
Badezeit am See
Mein Hund geht ins Wasser, ich glaub es nicht. Anscheinend hat er sogar Spaß dabei. Naja, bei 30 Grad im Schatten, kann eine Abkühlung nicht schaden. Wir haben endlich Sommer!
Einreise nach Polen
Heute ist es nun endlich so weit, wir machen nach Polen. Die nächsten Wochen wollen wir in Polen verbringen. Neben der alltäglichen Arbeit wollen wir auch Polen mit dem Wohnmobil erkunden.
Polen mit dem Wohnmobil zu erkunden wurde uns von vielen Campern empfohlen, jetzt klappt es endlich, dass wir Polen selbst einmal "erfahren" dürfen.
Wohnmobil Reisebericht Polen
Um 9:30 geht´s los in Bautzen, bis zu Autobahn sind es nur wenige Kilometer und bis zur polnischen Grenze sind es gerade mal 43 km. Im Gesamten besteht unsere heutige Etappe gerade mal aus 112 km. Nach der polnischen Grenze in Görlitz verlasse ich die Autobahn und folge der 30, welche scheinbar eine Art Bundesstraße ist, nach Jelenia Góra.
Polens Straßen
Meine erste Begegnung mit polnischen Straßen war soweit ganz gut. Sie sind teils schmal, dann wieder recht breit, mit und ohne Bodenwellen und von sehr gutem bis schlechtem Belag war auch alles dabei. Schlaglöcher gab es jedoch keine.
Straßen in Polen - bisher besser als erwartet
Jelenia Góra (zu deutsch Hirschberg, oder von 1927–1945 Hirschberg im Riesengebirge) wählten wir als Zwischenziel, weil wir hier die erste Stadt mit einem Handyshop von Plus finden.
Wir fahren direkt in die City und parken 100 Meter vom Handyshop entfernt auf einem etwas wilden Parkplatz. Ich treffe natürlich direkt das tiefste Schlammloch.
Die neuen Reifen schon eingesaut...
Auf dem Weg zum PLUS Handyshop kommen wir sogar an zwei Geldautomaten vorbei. Hier können wir uns mit Zloty eindecken. Endlich mal wieder ein Land ohne Euro - mit allen vor und Nachteilen. Am einfachsten funktioniert Geld abheben übrigens mit der gebührenfreien Visa-Karte von der DKB. Für 1 Euro bekommen wir 4,2 PLN Zloty.
Internet in Polen:
Das beste Netz in Polen soll der Anbieter PLUS haben. Neben fast vollständiger 3G Netzabdeckung ist auch das LTE Netz nahezu flächendeckend ausgebaut. Ob das stimmt, werden die nächsten Wochen zeigen.
Wir kaufen eine Data-only SIM-Karte "JA +5GB" für 5 PLN (1,28€)
Wem die 5Gb nicht reichen sollten, kann bis zu 100PLN (25,60€) aufladen und bekommt dann für 120 Tage Gültigkeit 36Gb. Billiger hatten wir bisher noch keine Prepaid Internet Karte bekommen. Nach der Eingabe eines USSD Codes ist die Karte für LTE freigeschaltet. Der Surfspaß kann losgehen. Der freundliche Mitarbeiter hat uns die Karte gleich aktiviert und das Guthaben aufgeladen. Ich musste nur noch die Karte in den Router stecken, die APN auf "Plus" einstellen (ohne Benutzer und Passwort) und schon lief die Kiste.
Es handelt sich dabei übrigens um eine Prepaidkarte, die komplett ohne Name und Adresse ausgegeben wird.
Das Internet-Problem haben wir, also in Griff, kann nicht mehr viel schiefgehen. In Polen sind Lebensmittel günstiger und was die Dieselpreise betrifft befinden wir uns im dritt billigstem Land in Europa. Diesel ist hier gleich teuer wie Luxemburg und wird nur noch von Bulgarien unterboten. Wir zahlen für den Liter Diesel gerade mal 95Cent.
Es wird Zeit für ein Mittagessen, wir testen die McDonald's - Preise:
Ein Big Mac Menü GROSS kostet 2,28€ - wer geht denn für das Geld noch selbst kochen? Restaurants sollen auch preiswert sein, das werden wir in den nächsten Tagen noch ausprobieren.
Während Tanja noch shoppen geht, fahre ich zu unserem Tagesziel und hoffe, dass meine Suche mit Google Maps erfolgreich war. Stellplätze gibt es nämlich in Polen gerade mal 136 Stück auf der Seite meinWomo.net, und die meisten sind auch noch kostenpflichtig. Da in Polen das Freistehen aber nicht verboten ist, machen wir das, was uns sowieso am besten gefällt - freistehen 🙂
Und zwar an einem See, Mutterseelen allein.
Mit der Tanja kommt auch die Sonne endlich raus und es wird noch ein wunderschöner Nachmittag. Ich hätte nicht gedacht, dass sich das Wetter noch so wandelt.
Gegen Abend kommt noch eine polnische Familie mit Wohnwagen vorbei - anscheinend ist campen in freier Wildbahn wirklich kein Problem hier. Denn die richten sich gleich richtig ein, mit Vorzelt und mobilen Solarmodulen neben dem Wohnwagen.
Mein erster allgemeiner Eindruck zu Polen:
Neben den nicht so guten Straßen gibt es hier auffallend viele heruntergekommene Häuser. Die Landschaft finde ich bisher wunderschön, die Menschen scheinen nett zu sein. Bis auf einzelne Müllansammlungen scheint es überall recht sauber zu sein. In jedem Nest gibt es mindestens 3 Autowerkstätten oder Gebrauchtwagen Händler. Da wir hier herrlich an Seen und Flüssen stehen können, die Preise nicht zu toppen sind, scheint Polen für den Sommer das alternative Reiseland zu Deutschland zu sein.
Landshuter Kamm in Polen - bunte Seen am Riesengebirge
Mit der Schafskälte ist nun hoffentlich die letzte Wetter-Temperatur-Attacke vorbei, dem Sommer steht nichts mehr im Wege. Gestern hatten wir nur knapp 18 Grad draußen, es war zwar ok, aber mangels Sonne doch etwas ungemütlich draußen.
Gerne würden wir noch länger an diesem schönen See verweilen, aber die Polen Tour 2016 ist ja eine Erkundungstour durch Polen, um das Land kennenzulernen und zu schauen, wo es sich lohnt, länger zu bleiben.
Kolorowe Jeziorka (bunte Seen)
Vor zwei Tagen hatte mein Navi ein Update bekommen und ich hatte noch nicht alle Einstellungen wiederhergestellt. Die Navigation lief noch auf kurze Route, statt "optimale Route", was zu einigen abenteuerlichen Strecken führte.
weitere Bilder der bunten Seen - Kolorowe Jeziorka:
Wir erreichen dann doch irgendwann unser Ziel:
Mit dem Landeshuter Kamm (polnisch Rudawy Janowickie) erreichen wir die ersten Ausläufer des Riesengebirges. Östlich des Landshuter Kamm, findet man in der Nähe der Ortschaft Wieściszowice (Rohnau), die Kolorowe Jeziorka ("Farbige Seen"). Es sind drei Seen, die auf natürliche Weise durch Sickerung in den alten Schürfgruben Gustav, Hoffnung und neues Glück aus dem 18. Jahrhundert entstanden sind. Metalloxide bewirken, dass das Wasser der Seen jeweils purpurrot, grün und azurblau schimmert.
Der Spaziergang um die "bunten Seen" Kolorowe Jeziorka ist gerade mal 4 km lang. Leider fehlte die Sonne, sonst wäre die Farben der Seen viel besser zur Geltung gekommen.
Weiterfahrt zum nächsten Stellplatz
Nach dem Spaziergang durch die sehenswerte Gegend fahren wir weiter zum nächsten See, an dem wir einen Nachtplatz für uns erhoffen.
Noch einen kurzen Shopping Stopp bei Lidl in Kamienna Góra am Sonntag Mittag? Kein Problem, die Länden haben auch Sonntags offen.
Südöstlich von Kamienna Góra (Landeshut in Schlesien) werden wir fündig. Dank der Netzabdeckungskarte von PLUS.pl können wir vorab schon abschätzen, ob es Internet gibt. Das scheint ganz zuverlässig zu funktionieren - zumindest bis jetzt 🙂 Wir sind gerade mal knapp 4 km von der tschechischen Grenze entfernt.
Problem ist gerade nur das Wetter, wir stehen ganz genau an der Wetterscheide, während Nordöstlich frech der blaue Himmel zu sehen ist, hängen über uns die dicken Wolken. Ab heute Nacht soll es sogar regnen, wobei es nur 50km in Richtung Inland morgen schönes Wetter mit 22 Grad geben soll.
Weiterfahrt zur Neisse (südl. Breslau)
Heute Morgen hängt der Nebel in den Bergen und es regnet immer wieder. Wirklich schön ist das nicht und ich bin mal wieder froh, ein Haus mit Rädern zu haben. Wenn die Sonne nicht zu uns kommt, fahren wir eben zur Sonne! Schon 100 km östlich von uns soll es wesentlich besser und wärmer sein. Das Internet hat sich gestern Abend auch noch verabschiedet, die Downloadbandbreite ging gegen 0 und wenn man mal eben 300Mb ins Netz laden muss, kann das einen zur Verzweiflung bringen. Schlechtes Wetter + kein Internet = Super-GAU!
Also packen wir zusammen und fahren mal eben 100 km weiter.
Aber mit "mal eben" habe ich nicht an Polens Straßen gedacht. Ich will mich auch gar nicht beschweren, schließlich wurde ich ja oft genug davor gewarnt. Aber mal vorsichtig ausgedrückt: es ist nicht einfach, hier zu fahren. Enge Straßen stören mich nicht, Bodenwellen gehen ja auch noch aber das hier... Portugal hat im Vergleich TOP Straßen!!
Für die 100 Kilometer benötigten wir insgesamt 2,5 Stunden. Oft ging nicht mehr als 40-50 km/h, ich konnte nur wenige Kilometer im 5ten Gang fahren. Ich hoffe inständig, dass das auf den nächsten 1000 km nicht so bleibt.
Polen´s Straßen - ein Abenteuer
Dazu hier noch ein Video - ein Zusammenschnitt aus 100 km Strecke:
Alles in allem empfinde ich Polen trotzdem als schönes Land. Ich habe den Besuch bisher nicht bereut. Wir haben bisher nur top Stellplätze gefunden.
Das heutige Tagesziel ist ein Baggersee südlich Breslau an dem Fluss Neisse:
Wir stehen wieder "frei", heute aber mal nicht ganz allein, ein paar Angler stehen hier noch mit Wohnwagen.
Auch wenn gerade ein Gewitter vorbeikam, ist das Wetter hier besser als in den Bergen. Die Sonne scheint, es ist deutlich wärmer und das Dauergrau ist auch weg. Die Fahrt hat sich also gelohnt.
Update zu Internet in Polen:
Es gibt für die PLUS Prepaidkarte eine Nacht-Option, die beinhaltet von 1-8 Uhr 200Gb für 30 Tage. Diese Option kann extra gebucht werden und kostet 10 Zloty also 2,23 Euro. Ideal, wenn man über Nacht größere Downloads machen möchte. Da wir hier 4G Vollempfang haben, sind Downloadraten mit 35Mbit drin.
Gewitter, Wasser und der erste Campingplatz in Polen
Heute gab es von allem etwas. Am Morgen war erst mal schönster Sommer und 25 Grad. So toll, dass ich mein Büro direkt mal nach draußen verlagerte. So richtig Lust auf weiterfahren hatte keiner von uns. Gegen Mittag rollten aber dicke Wolken auf uns zu und gaben uns zu verstehen, dass es heute noch feucht werden wird. Es lohnt sich also doch weiterzufahren.
Wenige Zeit später fing es auch schon an zu regnen. Wir setzten nun doch unseren ursprünglichen Plan um, die Regenzeit für die Weiterfahrt zu nutzen.
Dank des Regens wurden die ersten Kilometer zur echten Wasserschlacht. Teilweise stand das Wasser gute 10cm hoch auf der Straße, weil Gullis entweder verstopft oder gar nicht erst vorhanden waren. Den Pfützen war es auch nicht anzusehen wie tief sie waren. Zum Glück kannte ich die Strecke schon vom Vortag und wusste, dass nichts passieren kann.
Nach guten 10 Kilometern Wasserschlacht, erreichen wir die DK46 welche eine gut ausgebaute Verbindungsstraße ist, 20 Kilometer ohne Schlaglöcher oder Bodenwellen, wirklich topfeben – ich wäre echt begeistert, nur leider gab es einen Unfall. Wir standen gut 30 Minuten im Stau.
Und nun kommen wir zu einem Problem: nach 2 Wochen sollte die Wäsche mal gewaschen werden, aber dazu benötige ich Wasser. Das würde ich ja noch an der Tankstelle bekommen, aber wohin mit dem Abwasser? In meinem jugendlichen Leichtsinn glaubte ich heute Mittag noch, dass es das einfachste sein wird, wenn wir für eine Nacht auf einen Campingplatz fahren. Dort können wir einfach Ver- und Entsorgen und die Wäsche waschen.
Nysa Kamping
Für zusammen 8,70€ also (2 Personen, 2 Wohnmobile, 2 Hunde) stehen wir nun auf dem Campingplatz. Ein sehr komisches Gefühl, war ich zuletzt vor 3 Jahren in Kroatien auf einem Camping. Das Schöne auf dem Platz ist, dass wir fast die einzigen sind. Wasser gibt es sogar auch und stehen kann man, wo man möchte. Der Platz ist unparzelliert. Entsorgen ist wohl nicht möglich, auf dem gesamten Platz gibt es nicht einen Gulli und eine Waschmaschine schon gar nicht. Nüchtern betrachtet ist es also nichts anderes als auf einem Freistehplatz am See nur eben für Geld, aber ohne Seeblick.
An der Einfahrt zum Camping gibt es eine kleine Fressmeile. Wir probieren polnische Pizza aus. In der Pizza Blockhütte steht ein echter Steinbackofen und wir bekommen einen ausgesprochen leckere Pizza. Einzig der Preis passt so gar nicht zu unseren bisherigen Erfahrungen. 7 Euro für eine Pizza finde ich für polnische Verhältnisse vollkommen überteuert. Aber der Hunger ließ mich erst hinterher darüber nachdenken.
Der Campingplatz liegt direkt am Neissestausee, mit Tretbootverleih. Gegen Abend verzieht sich der Regen, am Horizont sieht man schon den blauen Himmel. Wir unternehmen noch einen keinen Verdauungsspaziergang und erkunden den Campingplatz. Weit und breit ist keine Entsorgungsmöglichkeit zu finden.
Nysa/Neiße Stadtbesichtigung
Heute herrschte wie versprochen absolutes Traumwetter. Also die ideale Gelegenheit einen Haushaltstag einzulegen. Schließlich stehen wir deshalb auch auf einem Campingplatz. Mangels Waschmaschinen habe ich die Wäsche wieder wie fast immer von Hand gewaschen. Aber dank des open Air Waschbecken direkt an unserem Platz ging das Spülen der Klamotten erfreulich schnell. Ein Teil trocknet, nach dem Schleudern, in der Sonne, der Rest wie üblich im Bad.
Stadtbesichtigung Nysa
Als ich gegen Mittag alles soweit fertig hatte, fuhren wir in die Stadt. Wir mussten Vorräte für die nächsten Tage auffüllen, also Einkaufen. Wenn wir schon mal hier sind, schauen wir uns auch gleich etwas um.
Neisse wurde vor 1223 am Zusammenfluss von Glatzer Neiße und vom Breslauer Bischof Lorenz bei einer slawischen Ansiedlung nach flämischem Recht gegründet und mit Deutschen besiedelt. Die erste urkundliche Erwähnung fand 23. Mai 1223 statt.
Wegen des barocken Baustil wurde Neisse auch als schlesisches Rom bezeichnet. Viele Baudenkmäler wurden nach der Zerstörung 1945 wieder detailgetreu aufgebaut.
Entsorgen auf einem Campingplatz
Eigentlich sollte das ja kein Problem sein, aber auch nach Nachfrage an der Rezeption wurde uns bestätigt, es gibt keine Möglichkeit den Abwassertank eines Wohnmobils zu entleeren. Oberflächenwasser läuft einfach in den See und nur die Abflüsse der Waschbecken und Toiletten sind an eine Grube angeschlossen. Nun trage ich sicher keine 300 Liter Abwasser im Eimer weg.
An dem open Air Waschbecken, wo ich heute Morgen die Wäsche gewaschen hatte, befindet sich davor ein Abfluss auf der Betonplatte. Es ist sicher unnötig zu erwähnen, dass dieser Abfluss natürlich verstopft war. Zumindest bis jetzt, denn ich habe ihn freigelegt. Der Gulli führt ebenfalls in die gleiche Kanalisation wie die Rohre der Dixi-Hütten. Mit etwas Geschick kann ich hier morgen doch mein Abwasser loswerden.
Eigentlich wollten wir nur eine Nacht bleiben. Da wir aber 70km Strecke zum nächsten Ziel vor uns haben, um hoffentlich wieder an einem schönen See stehen zu können, war es heute zu spät für die Weiterfahrt. Darum bleiben wir bis morgen und starten dann am Vormittag.
Über die Oder – Wochenende am See in Polen
Heute gehts endlich weiter. Ich habe genug vom Campingplatz leben. Aber vorher muss ich noch mein frisch gereinigtes Entsorgungsloch benutzen und Wasser auffüllen, wer weiß, wann es die nächste Möglichkeit dafür gibt …
Das Wetter ist heute wieder herrlich, aber etwas windig. Da es aber auf der Fahrt Rückenwind ist, kommt es mir sogar ganz gelegen, schließlich spart es Sprit.
Wir sind aus den Bergen raus, die Straßen sind nahezu perfekt. Der heutige Fahrtag war mal so richtig schön für mich. Musik hören, den Blick über die Landschaft schweifen lassen und mit 80 über die Landstraße rollen. Polens Straßen sind doch nicht so schlimm ...
Die letzten Kilometer zu unserem heutigen Stellplatz, in der Nähe von Kędzierzyn-Koźle, hatten es dafür wieder in sich. Aber was soll's, wer schön stehen will, muss eben leiden können 🙂 diesmal lohnt es sich wirklich!
Über schmale Wege gelangen wir auf eine Halbinsel an einem See. Hier gibt es einige Parkbuchten, welche auch schon teilweise mit Wohnwagen belegt sind, aber wir finden noch eine freie Ecke. Übrigens, hier weder ein Campingplatz noch ein Stellplatz 🙂
Diesen Platz hatte Tanja ausgesucht. Ich muss sagen - es wird in Zukunft schwer werden, die Plätze zu toppen.
Wenn man schon so nah am Wasser steht, darf ein Bad im See natürlich nicht fehlen. Einfach nur genial hier.
Wir stehen in Polen fast jeden Tag am Wasser, es ist also kein Wunder, dass man sich so seine Gedanken über den Kauf eines Wasserfahrzeugs macht ... Wir werden Euch auf dem Laufenden halten.
Kein Vorteil ohne Nachteil 🙂 der Baum verdeckt fast alle Solarplatten auf dem Dach. Die verbliebenen 200Wp bekommen erst ab Mittag Sonne ab. Aber ich habe ja noch das Faltmodul, welches nun in der Sonne die Batterien lädt. Trotz 25 Grad draußen, ists im Womo dank Schatten angenehm kühl. Inzwischen hat sich auch der Wind gelegt, wir freuen uns auf ein geniales Wochenende mit sommerlichen Temperaturen!
Zum Abschluss noch ein kleiner Rundumblick:
Sommer Sonne Schlauchboot fahren in Polen
"Unverhofft kommt oft" oder wie was das gleich?? Heute Morgen entscheiden wir spontan nach Opole zum Decathlon zu fahren und ein Wohnmobil taugliches Schlauchboot zu kaufen. Die Idee bei schönem Wetter auf dem See herum zu schippen lässt uns nämlich nicht los und warten bis wir wieder in Deutschland sind macht wenig Sinn im Land der Seen und Flüsse, wo man so herrlich am Wasser stehen kann.
Nach einem kurzen Check per Google finde ich in Opole das Karolinka Einkaufszentrum wo es wirklich alles gibt - auch Schlauchboote und Luftmatratzen im Decathlon. Nur 31 Kilometer entfernt, da kann man mal eben hinfahren und ein Gummiboot abholen.
Sevylor Kajak Tahiti Plus
- Konstruktion: 2 aufblasbare PVC-Seitenkammern, aufblasbarer PVC-Boden mit Steg-Konstruktion für Stärke und Strapazierfähigkeit.
- Ausstattung: 3 herausnehmbare und aufblasbare Sitze, Tragegriffe an Bug und Heck, Schraubventile für einfaches Aufpumpen/Entlüften. Mit Schulterriemen zum einfachen Transportieren als Rucksack (Backpack-System).
- Abmessung: ca. 363 x 99 cm (aufgepumpt). Tragfähigkeit: 2 Erwachsene + 1 Kind. Max. Nutzlast: 200 kg. Gewicht: 11,3 kg.
- TÜV-geprüft nach EN ISO 6185-1.
Wir haben Glück, den erstens ist es das zweitletzte Boot am Lager und der Preis liegt auf dem Niveau des reduzierten Amazon Preises. Wir wollen keine großen Bootstouren machen, sondern lediglich mal auf dem See rum shippern oder in den Masuren etwas die Kanäle erkunden. Dazu brauche ich für den Anfang zumindest kein 500 Euro Boot. Zum Schlauchboot kauften wir gleich noch einen Satz Steckpaddel. Die Luftpumpe ersparen wir uns, schließlich habe ich Druckluft an Bord und ein Füllset, welches auch für Schlauchboote passt.
Das Schlauchboot ist super schnell einsatzbereit. Ausrollen, die Kammern und Sitzkissen befüllen und schon kann es losgehen, keine 5 Minuten. Eigentlich ist es gar kein Schlauchboot, sondern ein Kajak für 2 + 1/2 Personen. Natürlich sind wir beide total unerfahren, was das Paddeln angeht, aber es gehört nicht viel Übung dazu, um die ersten Runden erfolgreich über den See zu shippern.
Eine alte Isomatte schützt den Boden vom Gummiboot vor den Krallen der Hundis. Jetzt können wir sogar zu viert auf Tour gehen. Das war auch der Grund warum wir einen dreisitziger Kajak gekauft haben. Max hat sichtlich Spaß am Bootfahren, endlich kann er auch aufs Wasser ohne nass zu werden. Der Arme ist doch wasserscheu 😉
Und sogar an Land bietet das kleine Schlauchboot einen bequemen Schlafplatz für Max.
Sehr schön, der ganze See ist mit meinen Wlan versorgt. Ich kann also schön im Internet surfen während ich auch dem See treibe. Ach ja, ein wasserdichtes Smartphone ist von Vorteil 🙂
Soweit so gut, was noch stört, ist das Gepaddel, da muss ein Motor dran... am besten solarbetrieben.
- Ende -
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