Juli 2018 1/2 | Rio Tejo in Portugal – Reisebericht
Wir sind endlich wieder im Reisemodus. Nach 6 Wochen Pause an dem schönen Stausee wird es langsam Zeit, neue Gegenden von Portugal zu entdecken. Wir folgen dem Rio Tejo, da wir in ein paar Wochen in Lissabon sein wollen.
Abrantes
Unsere Reise entlang des Tejo beginnen wir in Abrantes. Hier besuchen wir als erstes den Wohnmobilstellplatz am Fluss. Ver- und Entsorgen dort und bleiben gleich über Nacht, da wir im Ort einige Erledigungen machen müssen. Abrantes ist jetzt nicht unbedingt das größte Highlight in Portugal, aber es eignet sich gut als Ausgangspunkt für unsere Tour entlang dem Tejo Richtung Lissabon.
Nördlich von Abrantes befindet sich der geografische Mittelpunkt Portugals. Diesen und auch eines der schön restaurierten Schieferdörfer in der Nähe, hatte ich vor einem Jahr schon besucht.
Olivenbäume
Im Osten von Abrantes, nur knapp 15km entfernt befindet sich ein Olivenbaum - der Oliveira do Mouchão. Es handelt sich dabei um einen ganz speziellen Olivenbaum. Nach sorgfältiger Prüfung wurde der Oliveira do Mouchão im Juni 2016 mit 3350 Jahren (+-2%) zum ältesten Olivenbau Portugals gekürt. Der Olivenbaum in Tavira (Santa Luzia) ist im Vergleich „nur“ 2000 Jahre alt. Eine stattliche Erscheinung und toll anzuschauen. Mit dem Wohnmobil würde ich vor dem Ort parken und die paar Meter laufen. Mit einem Kastenwagen kann man direkt zum Olivenbaum fahren.
Am Abend gehen wir in der Stadt schön essen. In einem kleinen Restaurant zahlt mal 10 Euro für ein Menü bestehend aus Suppe, Hauptgang und Nachspeise. Ein gutes Angebot, alles war toll, bis auf meinen Hauptgang. Das Fleisch war an sich gut aber zäh.
Das Castelo von Abrantes sollte man gesehen haben, von hier oben hat man einen tollen Blick über das ganze Land. Wir wollten dort auch hin, beschlossen aber, den Stellplatz schneller als geplant zu verlassen. Die Eisenbahn, welche über die klapprige Eisenbrücke über den Tejo fährt, kann einem ganz schön auf die Nerven gehen.
Infos
Wohnmobil-Stellplatz Abrantes:
GPS: 39.453524, -8.190892
Ältester Olivenbaum Portugals:
GPS: 39.473234, -8.081041
Parken für größere Wohmobile: 39.473251, -8.082406
Restaurant: Restaurante Dom Papito
Wir folgen daher der N3 nach Westen. Es ist eine kleine, kurvige Straße, die sich mehr oder weniger nah dem Tejo entlang schlängelt. In Constância überqueren wir den Rio Zêzere. Welcher hier in den Tejo mündet. An der Mündung befindet sich auch ein Wohnmobilstellplatz mit VE Station.
Wir haben jedoch ein anderes Ziel vor Augen und fahren noch ein paar Kilometer weiter. Direkt am Tejo erreichen wir einen Parkplatz mit einer vorgelagerten kleinen Insel, auf der eine Burg thront.
Templerburg Almourol
Auf der kleinen Insel im Rio Tejo befindet sich die Burg Almourol aus 1129. Sie war früher im Zusammenhang mit dem Templerorden und der 10 Kilometer nördlich gelegenen Stadt Tomar von geschichtlicher Bedeutung.
Am Land gibt es einen großzügigen Parkplatz und ein Restaurant, das am Tage offen hat. An diesem Parkplatz legt ein kleines Boot an, welches für 2,50 Euro die Besucher zur Insel schippert.
Uns gefällt es hier ganz gut, der Blick auf die Burg ist schön und die Bahngleise, die hoch über uns verlaufen stören deutlich weniger als in Abrantes.
Wir bleiben über Nacht, auch wenn sich das Internet hier weder von MEO, noch von NOS mit Ruhm bekleckern möchte. Da hier reger Touribetrieb herrscht, verkneifen wir uns zunächst einen Besuch der Insel und verschieben diesen auf den nächsten Tag.
Um 10:15 startet das erste Boot - und mit dem dritten Boot sind auch wir auf dem Weg zur Insel.
Infos
Parkplatz am Castelo de Almourol
GPS: 39.462842, -8.383472
Eintritt in die Burg ist frei. Die Bootsfahrt kostet 2,50€/P
Freistehen am Rio Tejo
Es ist schönes Wetter und wir haben Lust auf Wasser und Strand. Darum fahren wir 15 Kilometer weiter und suchen uns am Tejo einen schönen Platz am Ufer. Wohl wissend, dass hier das Wasser spontan steigen kann, suchen wir einen höher gelegenen Platz, damit wir nicht aus Versehen über Nacht absaufen.
Ganz untypisch finden wir eine schöne Stelle, die sogar eine sehr gute Zufahrt hat. Bis auf ein paar Angler am Tage und viel Frösche in der Nacht haben wir hier unsere Ruhe. Wir bleiben direkt ein paar Tage stehen und und machen kleine Ausflüge in die Umgebung.
Wie zum Beispiel bei Sonnenaufgang zum Miradouro Almourol auf der anderen Tejo Seite. Von hier aus hat man den besten Blick auf die Burg.
Es ist schön hier, so früh am Morgen. Die ersten Sonnenstrahlen wärmen schon und es ist noch niemand sonst unterwegs.
Rückfall in alte Muster
Die nachfolgenden Tage verlaufen AMUMOT typisch sehr entspannt. Denn wir haben ein neues Freistehparadies gefunden. Nachdem wir ein paar Tage an dem schönen Platz am Tejo gestanden sind, fahren wir 15 Kilometer weiter und entdecken den nächsten schönen Platz - wieder direkt am Rio Tejo.
Mit dem Ducato fahren wir ins nicht weit entfernte Santarém, wo die Dogs in die Werkstatt müssen. Max hat Arsch jucken und Tizon ein entzündetes Ohr. Weiter mussten beide geimpft werden. Danach gehen wir noch einkaufen und ich kann endlich nach Monaten mal wieder McDonald´s einen Besuch abstatten.
Der Rio Tejo – ein paar Fakten
Der in Spanien genannte Tajo entspringt auf etwa 1600 m Höhe an der Quelle der Fuente de García im Gebirge der Montes Universales, nahe der Ortschaft Frías de Albarracín (Provinz Teruel)
Mit 1007 km ist der Tejo (Tajo) der längste Fluss der Iberischen Halbinsel. Nach 816 Flusskilometern bildet der Tajo auf einem Abschnitt von etwa 40 Kilometern die Grenze zwischen Portugal und Spanien. Danach durchfließt er für weitere 145 km Portugal und mündet schließlich bei Lissabon in den Atlantik.
Besondere Sehenswürdigkeiten sind die spanische Stadt Toledo und Lissabon in Portugal. Von geschichtlicher Bedeutung war die römische Puente de Alcántara, welche ich letzten Herbst selbst besucht hatte.
7 Wasserkraftwerke, mit teils angeschlossenen Stauseen versorgt der Rio Tejo mit Energie. Die größte Brücke über den Tejo ist die Vasco-da-Gama-Brücke (Ponte de Vasco da Gama) bei Lissabon mit einer Gesamtlänge von 17,2 km. Sie ist die längste Brücke Europas.
Santarém am Rio Tejo
Hinter dem Sportplatz im Rebeiraviertel, wieder direkt am Tejo kann man mit dem Wohnmobil super stehen und auch übernachten.
Santarém ist eine interessante Stadt, wirkt auf mich aber etwas komisch. Ich kann es nicht beschreiben, aber ich vermute, dass hier die besten Zeiten schon lange vorbei sind und die vielen Neubauten sich nie wirklich ins Stadtbild integrieren konnten. In der eigentlich Altstadt ist es jedoch trotzdem sehr schön und im Jardim das Portas do Sol hat man einen tollen Blick über das Tal des Rio Tejo.
Aber auch vom Miraduro de S. Bento hinter der Escola Secundária Sá da Bandeira hat man einen schönen Ausblick auf Tejo und die alten Stadtmauern.
Für uns endet hier die Tour entlang des Rio Tejo. Die Freistehmöglichkeiten entlang dem Fluss werden wegen intensiver landwirtschaftlicher Nutzung nun deutlich weniger. Darum beschließen wir auf einem Abstecher gen Südost ein paar neue Stauseen zu erkunden, bevor dann weiter nach Lissabon fahren werden.
Weitere Highlights entlang des Tejo
Wenn wir das nächste Mal wieder in der Gegend sind, haben wir noch zwei Orte, welche wir gerne besuchen möchten:
Palhota mit den interessanten bunten Fischerhütten.
Porto da Palha, wo man wohl gut essen kann.
Wetter
So verging die erste Hälfte des Julis recht schnell.
Wirklich Sommer ist es immer noch nicht. Es gibt zwar durchaus Tage wo es mal deutlich über 30°C hat, aber die Regel sind 25-28°C und 15-17°C in der Nacht. Oft ist es am Morgen neblig oder bewölkt und die Sonne kommt erst gegen Mittag zum Vorschein. Dabei hat es, wie schon seit Monaten, konstant mehr oder weniger starken Wind aus nordwestlicher Richtung.
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