Winterreise Algarve Portugal
Wir sind zum ersten Mal in Portugal - mit dem Wohnmobil. Zuerst schauen wir uns den südlichen Teil, die Algarve an. Wir sind gespannt, wie uns Portugal so gefallen wird.
Das ist es also - dieses Portugal
Heute Morgen starten wir von der spanischen Atlantikküste nach El Puerto de Santa Maria. Hier soll es einen Wohnmobilstellplatz am Yachthafen „Porto Sherry“ geben. Um 11 Uhr erreichen wir den Parkplatz und gammeln vor uns hin, sitzen in der Sonne, laufen am Strand umher und testen die Temperatur vom Atlantik. Irgendwie ist der Platz nicht schlecht, aber durch die vielen kommenden und gehenden PKWs recht hektisch. Wir kommen uns etwas fehl am Platz vor.
Ich schmiere noch etwas das Womo ab, die Vorderachse macht nämlich wieder tierische Geräusche und schreit nach Fett. Um 15 Uhr entscheiden wir uns, noch schnell nach Portugal zu fahren. Die Stellplatzsituation ist hier in Spanien ist nicht so berauschend und darum nutzen wir Zeit lieber in Portugal.
Leider kann man nicht dem Meer entlangfahren, sondern muss 100km Umweg über Sevilla in Kauf nehmen. Zumindest haben wir keine Straße entlang dem Meer gefunden. Über gut ausgebaute Autobahn und Landstraße kommen wir aber sehr gut durch, nur eine einzige Ortsdurchfahrt auf 250 km Strecke, und das auch noch Maut frei. Sind wir bisher so gar nicht gewohnt.
Wir streifen Sevilla südwestlich und steuern dann geradewegs auf Portugal zu
Wir verlassen sofort nach der Grenze die Autobahn und fahren in den ersten Ort Castro Marim, wo wir schon auf gut 60 Wohnmobile stoßen. Aha hier sind die also alle, kein Wunder ist Spanien so leer ?
Hier ist ein richtiger Stellplatz mit Entsorgungsstation. Eigentlich total voll, aber für eine Nacht stellen wir uns mittig auf den großen Ausweichplatz. Morgen sehen wir dann weiter.
Jetzt schnell raus, Schüssel einstellen und dann ist Feierabend!
Pünktlich um 18 Uhr, also 19Uhr in Deutschland.
Wetter: Sonne
Zielort: Castro Marim / Portugal
GPS: N37°13’7,3″ W7°26’41.15″
Erst mal einen vernünftigen Stellplatz finden
Wir erwachen in einem unbekannten Land. Normal wurde es bisher kurz nach 8 hell, hier ist es noch stock dunkel. Eigentlich gibt es hier auch eine Stunde Zeitverschiebung. Ich weiß noch nicht wie wir es handhaben sollen.
Als es hell wird, sehen wir nur Nebel. Wir machen uns fertig und suchen einen neuen Stellplatz. Diesen finden wir nach nur 4,6 Km in Villa Real De Santo António. Hier ist ganz neu eröffnet, ein offizieller Wohnmobilstellplatz am Hafen.
Wohnmobilstellplatz in Portugal
Villa Real De Santo António.
4 Euro am Tag inclusive Strom, Wasser und Entsorgung.
N37°11’58,5″ W7°24’52,7″
Es ist ein altes Hafengelände, man steht auf Schotter, Kopfsteinpflaster oder auf Wiese. VE und eine Stromsäule gibt es am Eingang. Wer Strom braucht, geht dort tanken. Platz hat es locker für mehr als 100 Wohnmobile.
Für uns ein guter Platz um sich erst mal ein Bild von der näheren Umgebung zu machen. Wir werden sofort super freundlich empfangen. Man spricht Englisch, zumindest versucht man es.
Wir sind wie immer perfekt für das neue Land vorbereitet, ich versuche mir die ersten Worte portugiesisch beizubringen ?
Dann kommt der Bäcker auf den Platz, unser Freund Bruno erklärt mir via Skype ich solle Bollosch probieren. Das sind kleine süße Stückchen. War ein guter Tipp, die Dinger schmecken gut. 1,20 Euro für zwei Stück zwar kein Schnäppchen, aber schon mal billiger als in Spanien.
Dann kümmerte ich mich um die Schüssel, seit wir in Portugal sind haben wir mit unserer SAT Schüssel nur noch RTL und VOX. Das geht mal gar nicht, sollte die 30cm Schüssel wirklich zu klein sein? In Tarifa ging sie noch einwandfrei (bis auf die Radiosender).
Also ab aufs Dach und das LNB mal ein gutes Stück in eine Richtung verdreht. Schwupp schon schreit Meli Bild da. Und zwar besser als wir es je in Deutschland hatten. Alle Sender und auch Radio gehen wieder. Prima! Das LNB steht nun nicht mehr senkrecht nach unten, sondern ungefähr 45 Grad verdreht zwischen 7 und 8 Uhr, wenn man vom LNB auf die Schüssel schaut.
Das Wetter will heute nicht so recht, die Sonne scheint gegen Mittag endlich, aber es hat immer wieder Wolken und die Temperaturen erreichen nur knapp 16 Grad. Zum Radfahren haben wir heute keine Lust und gehen darum mal zu Fuß den Ort besichtigen.
Hier nochmal der Grenzfluss Rio Guadiana - Spanien auf der anderen Seite noch ganz nah.
Ganz neu in Portugal, was fällt uns auf?
Portugal macht auf den ersten Blick einen sehr netten Eindruck, es ist sauber, auch wenn die Häuser nicht im besten Zustand sind, so sehen sie doch schöner aus. Auf den Wegen findet man Kopfsteinpflaster mit Motiven, wir kannten bisher nur Beton und Betonfliesen aus Spanien.
Manta Rota - ideal für Wohnmobile an der Algarve
Weiter geht’s. Und zwar erst mal zu Penny, ach ne - ich meine Lidl. Die Preise hier sind krass. Wo Lidl in Spanien noch günstiger war als Mercadona und Co. sind die Preise in Portugal richtig hoch. Wir kaufen also nur das nötigste ein und fahren nach Manta Rota. Auch hier kostet der Platz 4 Euro am Tag, es gibt Wasser und eine Entsorgung zum drüber fahren mit breitem Bodeneinlass. Der Platz ist beleuchtet und super ruhig, da er rund um von Natur eingeschlossen ist.
Über einen Holzweg gelangt man zum Meer. Das heißt auch, dass man von diesem Platz keinen direkten Meerblick hat. Dafür ist dieser Platz optisch ansprechender als Villa real de Santo Antonio. Und man erreicht trotzdem mit wenigen Schritten den endlos langen Sandstrand von Manta Rota.
Mit 23 Grad war es heute super warm.
Wetter: Sonne
Zielort: Manta Rota
GPS: N37°9’51,64″ W7°31’17“
Es geht los, erst mal einen grober Überblick verschaffen
Heute war endlich mal wieder ein Fahrtag. Endlich sehen wir mal was von Portugal und das was wir sehen, ist sehr schön.
Die Straßen sind ganz klar schlechter als in Spanien, aber nicht ganz so schlimm wie uns erzählt wurde. Bisher haben sie meist eine geschlossene Teerdecke. Sehr schön finde ich, dass auf die Achsbruchhügel in den Ortschaften weitestgehend verzichtet wurde.
Auf dem Weg nach Westen kommen wir durch Tavira und gehen bei Aldi erst mal kräftig einkaufen. Aldi ist Portugal billiger als Lidl wie wir heute feststellen.
Das erste Zwischenziel finden wir in Petras del Rei.
(07°40’45“W / 37°05’28“N)
Hier stehen die Wohnmobile an der Lagune, auf einem Privatparkplatz. Kostenfrei.
Man sieht es deutlich, es wird Frühling.
Praia Grande de Pera (08°20’09’W / 37°06’44“N) hinter den Dünen finden wir einen traumhaften Platz. Irgendwie sind hier sehr viele Männer unterwegs und schauen mit diesem suchenden Blick. Etwas weiter hinten hält auch ein PKW nach dem anderen. Von uns wollen die aber nichts wissen und so genießen wir die Pause auf der windstillen und grünen Wiese in der warmen Sonne.
Plötzlich kommt ein Hund vorbei, Max ist ganz aufgeregt. Ist es Verwandtschaft von ihm? Maxi kommt nämlich auch aus Portugal, allerdings 600 km nördlicher.
Die zwei verstehen sich super.
Nach der Pause fahren wir letzten 20 km nach Portimao auf den Wohnmobilstellplatz, wo man für 2 Euro die Nacht legal stehen darf.
Eigentlich ein furchtbarer Platz. Gut 150 Womos stehen hier.
Wetter: Sonne 19 Grad
Zielort: Portimao
GPS: N37°7’11,08″ W8°31’46“
Wir erkunden Portimao
In den letzten Tagen erkundeten wir etwas die Stadt Portimao. Hier gibt es wirklich alles, was man zum Überwintern braucht. Restaurants, Läden, Waschmaschinen und Strände zum Wandern.
Mit den Fahrrädern erkunden wir die Stadt. Wir lassen uns treiben und fahren kreuz und quer durch die teils schmalen Gassen. Portimao hat ca.45000 Einwohner, eine kleine Rennstrecke, einen Jachthafen und den bekanntesten Strand an der Algarve.
TIPP:
Wenn ihr mal in Portimâo seid. Auf dem Stellplatz beim Jachthafen …, dann solltet Ihr unbedingt entlang dem Fluss zum Strand laufen und dann nach rechts dem Strand folgen. Es ist eine 3 Stunden Tour die wirklich sehr sehenswert ist. Max hatte seinen Spaß mit Meer und Sand und wir viel Freude an einer der schönsten Steilküsten von Portugal – dem Praia da Rocha.
Auf Stellplatzsuche entlang der Algarve
Weiter geht die Tour, wir suchen den ultimativen Stellplatz. In Portimâo tanken wir noch 120 Liter Wasser nach und entsorgen. Dann starten wir nach Lagos.
Vor Lagos wollen wir noch einen Parkplatz am Meer aufsuchen. Der erste Weg endet auf einem Privatgelände so schlägt Navi ein 5 km Umweg vor, als wir die nächste Kreuzung treffen. Ich denke, das wird schon gehen und wir fahren nicht rechts, sondern gerade aus. War klar, die Straße wird enger und enger. Man sollte dem Navi ab und zu mal Glauben schenken.
Meli steigt das erst mal aus und macht ein paar Bilder. Normal kann sie meist nicht aussteigen, weil es zu eng ist und die Türe nicht aufgeht. Der gefundene Platz war aber nichts, alle Strandplätze für Womos ab 20 Uhr gesperrt. Also fahren wir zu dem offiziellen Wohnmobilstellplatz in Lagos. Der Platz ist kostenlos, es gibt Wasser und Entsorgung. Leider ist der Platz komplett belegt, und das stehen auf dem angrenzenden Großparkplatz ist nicht gestattet.
Freistehen ist wieder angesagt. Wir wollen ein paar Buchten absuchen und werden auch schon beim ersten Versuch 19 km hinter Lagos fündig:
A weng schauklig ist die Zufahrt. Aber es geht schon.
Dafür haben wir endlich den ultimativen Traumplatz gefunden.
Mit dem Vodafone Netz haben wir das erste Mal seit 2 Monaten etwas Probleme, hier hat man nur ganz schlechten Empfang.
Wetter: Sonne 11 Grad
Zielort: Boca do Rio
Sagres - Sao Vicente - Boca do Rio
Die Kältewellte in Europa reicht bis Portugal! Gestern kletterte das Thermometer nur auf 11 Grad, es war zwar in der Sonne trotzdem sehr angenehm aber im Schatten fast nicht auszuhalten. Kaum war die Sonne gestern Abend dann verschwunden fielen die Temperaturen. Um 20:30 Uhr hatten wir die 0 Grad Grenze erreicht. Heute Morgen hatte es -3,5 Grad die mit Abstand kälteste Temperatur seit unserer Reise!
Der Gastank zeigt inzwischen nur 1/3 an, eigentlich wäre ich schon lange Tanken gewesen, aber in Portugal gibt es zwar massenhaft LPG Gastankstellen aber keine Tankstelle hat den Adapter für den deutschen Gastankanschluss. Nächstes Jahr wissen wir das und werden besser gerüstet sein ?
Der kleine Bach, der hier durch das Tal fließt, bahnt sich den Weg durch den Sand, den die Flut brachte, ins Meer. Dabei ändert sich der Bachlauf fast minütlich. Ich könnte da Stundenlang zuschauen.
Dann geht’s weiter, wir müssen einkaufen. Auf dem Weg liegt die Praia da Ingrina.
Hier stehen einige Wohnmobile zischen den Büschen sehr weitläufig verteilt. Eigentlich ein schöner Platz nur das Meer ist so weit weg. Das uns versprochene offene Wlan gibt es zwar, aber leider kein Internet. So machen wir hier eine kurze Frühstückspause und fahren dann weiter. Mal sehen was noch kommt.
Bei Lidl den wir am Wegesrand in Vila Do Bispo finden, füllen wir unsere Vorräte auf und fahren dann nach Sagres. In Sagres kann man schon den Leuchtturm vom südwestlichsten Ende Europas sehen. Die Landschaft hier ist wunderschön. Natur pur und immer wieder sieht man Wohnmobile in der Pampa stehen.
Als wir die Stellplätze in Sagres besichtigt haben fahren wir an den Leuchtturm.
Die Klippen sind hier knapp 70 Meter hoch und es geht wirklich ohne Vorwarnung senkrecht nach unten. Nichts für mich!
Der Tag ist noch jung und wir kurven etwas durch die Landschaft um einen Stellplatz für das Wochenende zu suchen. Dabei landen wir auch im Hafen von Sagres.
Hilft alles nichts, wir bleiben da wo es uns so gut gefallen hat und fahren zurück in die Bucht Boca Do Rio. Diesmal stehen wir ziemlich nah am Meer neben den zwei Ruinen. Aus der Türe haben wir Meerblick.
Das Hinterland der Algarve
Nach der stürmischen Nacht war heute wieder Traumwetter mit sommerlichen Temperaturen um die 20 Grad und ohne Wind. Trotzdem wollen wir nochmal zurück nach Manta Rota ein paar Tage auf dem Stellplatz legal ausspannen.
Unser erstes Ziel ist der Stellplatz in Lagos, Abwasser entsorgen. Dann fahren wir über die N125 bis Portimâo und biegen dann nach Silves ab.
Ab Silves fahren wir durch das Hinterland. Wir wollen uns ein paar Sehenswürdigkeiten anschauen.
Blick auf Silves
Die Landschaft, die uns hier erwartet ist einfach Traumhaft!
Unser Zoo schläft derweilen und bekommt von allem nichts mit.
Am Straßenrand stoßen wir auf einen alten Brunnen. Hier laufen Eimer an einer Kette und fördern das Wasser aus dem Brunnen.
Das Ganze wird durch einen Dieselmotor angetrieben, ist aber leider heute nicht in Betrieb. Hätte gerne das ganz in Aktion gesehen.
Ein paar Kilometer später erreichen wir Alte und parken am Friedhof. Unterhalb vom Friedhof in dem Tal finden wir einen kleinen idyllischen Wasserfall mit einem kleinen See.
Oberhalb von Alte auf dem Berggipfel soll man ruhig stehen können. Aber ich empfehle keinem diesen Ort anzufahren.
1. ist es affig eng und steil.
2. steht man direkt an einer Grundstückseinfahrt. Ich finde hier muss man nicht mit dem Womo stehen, auch wenn die Aussicht sehr schön ist.
Also fahren wir weiter.
Wir fahren durch alte Korkeichenwälder.
Und schauen uns das ganze Mal aus der Nähe an. Alle 7 Jahre wird die Rinde der Eichen geerntet.
Einige Kilometer später treffen wir auf einen Wegweiser der zu einer Quelle weist. Wir folgen dem Weg und landen im Park da Fonte Férrea. Hier könnte man gut eine Nacht verbringen, sogar ein Restaurant gibt es hier, dass von 17-22 Uhr geöffnet hat.
Noch wenige km trennen uns vom Aldi in Tavira, wo wir unser heutiges Abendessen einkaufen um dann unsere heutige Tour in Manta Rota auf dem Stellplatz zu beenden. Hier werden wir schon sehnsüchtig erwartet.
Wetter: Sonne
Zielort: Manta Rota
Dies war der erste Teil unserer Wohnmobil Tour entlang der Algarve. Wir werden nun ein paar Tage Pause einlegen und auf besseres Wetter warten.
Follow