Umrüstung auf Lithium (LiFeYPo4) Batterie – Wohnmobil
Die 556 Ah AGM Batterien werden nun endlich gegen eine 200Ah LiFePo4 von Victron Energy getauscht. Da man bei Lithium Batterien die volle Kapazität nutzen kann, reichen mir 200Ah fast genauso weit wie die 556 AH in AGM. 110Kilo Gewicht spare ich dadurch ein, was durchaus lohnenswert ist.
Doch bevor die Lithium-Umrüstung starten kann, muss erst einmal der alte Kram raus:
So, das sieht das schon mal besser aus und schon 150 Kilo leichter ;-). Da meine Hütte noch bewohnt ist, wird mal wieder am lebenden Herzen operiert:
Die vorläufige Stromversorgen, während dem Umbau, übernimmt für die nächsten Stunden die kleine 60Ah LFYP Batterie.
Während dessen in der Küche - Test der LiFePo4 Batterie
Küche außer Betrieb, sie dient jetzt als Testlabor. Die neue Batterie wird Vorgeladen und für den Einbau vorbereitet. Sieht etwas wild aus, hat aber alles seinen Sinn. Der neue BMV702 mit Temperaturmessung und das BMS12-200 (Batteriemanagement) wird getestet, dabei wird auch die Batterie, einmal vollgeladen, da Lithiumbatterien bei Auslieferung nur zu 50% vorgeladen sind.
Einbau der Lithium-Batterie
Da wo ich gerade mit dem Akkuschrauber zu Gange bin, war ganz früher mal die 110Ah GEL Batterie eingebaut und bei mir war es bisher der Platz für den Victron Multiplus Wechselrichter/Ladegerät Combi. Da die Lithium Batterien kleiner sind, bot sich der Platz nun wieder als Batterie-Platz an. Für den Wechselrichter war dieser Platz, mangels richtiger Belüftung eine recht heiße Angelegenheit. Vor allem, wenn er mal über Stunden 100A Ladestrom liefern musste. Ganz nebenbei gibt es im Staukasten durch den Wegfall der alten Batterien nun wieder Platz für Neues.
Das blaue kleine Ding an der Wand ist übrigens der DCDC Wandler 24V auf 14,4V 85A
Das Lithium-Baby passt gerade so in das Fach und zum Glück auch gerade so unter das Abwasserrohr. Gut dass ich natürlich vorher alles ausgemessen habe…
Quatsch, was denkt ihr von mir, wie soll ich da messen, wenn alles verbaut ist. Ich habe mal gehofft, dass es passt. Den Einbauen wollte ich die Lithium Batterie auf jeden Fall, und wenn es hier nicht gepasst, hätte, dann hätte ich sie liegend eingebaut. Das kann man nämlich auch.
Oben ist das BMS 12-200 direkt darunter der Shunt vom Batteriecomputer BMV702
So sieht´s nun fertig Verkabelt aus, von der Batterie zum Shunt und dann zum BMS gehen 2x16mm² Kabel und zum Plusverteiler rechts an der Wand ebenso. Das ist bei maximal 2KW Last ausreichend, die Kabel werden, weil sie so kurz sind, dabei nicht mal warm.
2ter Stock, der Victron Energy MultiPlus 2,5KW Wechselrichter mit 120A Ladegerät. Es wird langsam echt eng in dem Eck.
Oben hängt noch der Solarladeregler. Zu den Kabeln, und dem ganzen Wirrwarr. Da ich immer wieder am Umbauen und testen und ändern bin, macht bei mir eine saubere Verlegung keinen Sinn, einige Kabel sind auch zu kurz und andere sind zu lang. Genommen wird das was übrig bleibt und kein anderer gebrauchen kann. Inzwischen sieht es auch schon wesentlich besser aus, als früher ?
Was bringt die Lithium Batterie wirklich?
Der abschließende Belastungstest war vielversprechend: Von 100% auf 0% in 1,5 Stunden. Bei einer Spannung von 12V (Abschaltspannung 11V) an 160A (2KW) Last habe ich den Test abgebrochen, 230Ah waren verbraucht, also auch bei Victron wird eine üppige Überkapazität geliefert. Das BMS begrenzt den Ladestrom von der Lichtmaschine sauber auf 82A, somit wird es auch hier keine fliegenden Sicherungen mehr geben. Der Multi wurde auf 105A Ladestrom begrenzt, welchen er auch bis zu 98% Ladezustand durchgehend bringt. Danach fällt der Strom fast schlagartig ab und die Batterie ist voll. Was will man eigentlich mehr? Batterie Vollladung in 2 Stunden möglich! Ganz nebenbei noch 110 Kilo Gewicht zu den AGM Batterien eingespart.
Kann man einfach so von GEL/AGM Batterien auf Lithium umrüsten?
Ja man kann. Lithium Batterien sind zwar beim Entladen in der Spannung etwas höher. Aber die obere und untere Grenzspannung ist identisch zu Bleibatterien. Somit sind alle Fahrzeugeigenen Schutzmechanismen im Wohnmobil auch mit der Lithium Batterie kompatibel. Die Ladegeräte sollten auf Nass Bleibatterien eingestellt werden, diese Ladekennlinie hat eine kurze Absorbtionsladung mit einer Spannung von 14,4V. Perfekt für Lithium Batterien. Im Gegensatz zu Bleibatterien, benötigen Lithium Batterien keinen Mindestladestrom. Das heißt, man kann zum Beispiel eine Lithium Batterie mit 5-100A Laden, ohne dass sich die LFP Batterie gestört fühlen würde. Somit können auch kleine Ladegeräte weiter benutzt werden. In meinem Fall, kann das 120A Ladegerät nun seine volle Leistung abgeben. Leider werde ich das Ladegerät in Zukunft nur noch in Notfällen Nutzen. Denn mit Lithium Batterien werden ich nun fast zu 100% von Solarstrom leben können.
Informationen zu Lithium Batterien
Du interessierst dich auch für ein LiFePo4 Lithium Batterie? Möchtest dein Wohnmobil vielleicht auch auf Lithium Umrüsten? In diesem Blog findest du einige Artikel über Lithium Batterien. Ich hoffe, ich kann dir damit etwas weiterhelfen.
Die Unterschiede von Lithium zu Blei habe ich hier beschrieben:
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