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Über fünf Wochen wohnen wir nun auf unserem eigenen Stück Portugal. Schaut man sich an, wie viel sich verändert hat, wird man nur schwer glauben können, das dies alles in so kurzer Zeit entstanden ist. Aber wir haben da schon Übung drin, viel in kurz Zeit zu leisten - siehe der 6-Wochen-LKW-Ausbau im letzten Jahr.

Vorher - Nachher Vergleich

Es folgt ein Vergleichsbild, aus nahezu der gleichen Perspektive aufgenommen. Im ersten Bild steht noch der tote Baum im Vordergrund. Er wuchs aus einem einem halb verschütteten Brunnen, in dem um ein Haar der LKW gerutscht wäre.

Vorher
Nachher

Wir können es immer noch kaum glauben, was wir hier angestellt haben. Aber durch die Arbeit verging die Zeit nach dem Lockdown, in der wir noch nicht durch Portugal reisen wollten sehr schnell. Jetzt haben jetzt ein halbwegs gereinigtes Grundstock, das sich einfach in Schuss halten lässt. Die Hauptarbeit bestand darin, die ebenen Flächen zu mähen und von den Massen an totem Holz zu befreien. Die Ginster-Büsche sind eine Plage und wenn man sie nicht schneidet, werden sie einige Meter hoch.
Neben dem Aufräumen mussten wir auch einige tote Bäume fällen und die Massen an toten und teils sehr morschen Holz entsorgen. Das ging am schnellsten mit großen Feuern. So eine morsche Eiche mit 30cm dickem Stamm war in 15 Minuten gefällt, zerlegt und im Feuer verschwunden. Durch die Größe sind solche Feuer aber nicht ganz ungefährlich. Immer wieder fliegen Glut Stücke durch die Luft und entfachen neue Brände auf der Wiese.

Höllenfeuer

Unser letztes Großfeuer war das heftigste. Ich habe zwar schon am Anfang gezielt die Wiese außen herum abbrennen lassen, aber trotzdem gab es ungewollte Verluste. Die Kettensäge hatte es erwischt. Eine Sekunde nicht aufgepasst und da frisst sich das Feuer durch die Wiese und erreicht die Säge.

Da schmilzt sogar die Säge

Glück im Unglück, die Kettensäge läuft noch.

Wasserversorgung

Solche Feuer wären natürlich nicht möglich, wenn wir nicht über ausreichend Wasser verfügen würden. Unsere Quelle liefert 12 Liter pro Minute. Das Becken hat etwa 6000l Volumen. Die Kärcher Pumpe aus dem Womo, mit der ich normal das Wasser filtere, versorgt uns inzwischen über 200 Meter Hartkunststoff-Rohr mit ausreichend Wasser.

Wasserversorgung

An so einem Feuer-Tag werden gut und gerne 6000 Liter Wasser verbraucht um die Fläche um das Feuer nass zu halten - damit das oben beschriebene nicht passieren kann. Das hat auch bei den letzten 5 Feuern ganz gut funktioniert.

Wir sind sehr dankbar, dass wir so viel Wasser haben, denn am Anfang sah es noch ganz anders aus. Die zwei Quellen lagen unter einer 2 Meter hohen Brombeerhecke, die erst mit der Motorsense herausgearbeitet werden mussten.

2 Meter hoch stehen Farne und Brombeerhecken

Eine Quelle liegt in der Nähe des Bachs wo sich auch ein Brunnen befindet. Sie ist aber nicht gefasst, nur der Boden ist nass wie ein Schwamm.

Wasser!

Besser ist da die zweite Quelle, welche jetzt unsere Hauptwasserversorgung ist. Keiner hätte daran geglaubt, was hier nach 4 Stunden häckseln zum Vorschein kam. Eine richtige Quelle mit gutschmeckendem Wasser und einem 6000l Becken.

Was sich hier verbirgt hätte niemand erwartet
Eigenes Quellwasser ?

Wie geil ist das denn? Wir haben unsere eigene Quelle 🙂

Überraschung!

Bei so vielen guten Ereignissen verschmerzt man auch schnell, was uns zwei Tage nach dem Kauf passierte:
Wir haben gerade unseren ersten schönen Stellplatz unter den großen Korkeichen bezogen, da kamen ein paar Leute vorbei. Es war der Nachbar und ein Teil der Verkäufergemeinschaft. Sie wollen uns die genauen Grundstücks-Grenzen zeigen. Es ist nämlich so, dass wir scheinbar nicht ganz das gekauft haben, was wir glaubten zu kaufen. Der Makler hatte falsche Pläne. Die Verkäufer zeigen uns die vermutlich wahren Grenzen und aus den vermeintlich gekauften 2,07ha werden auf einmal 2,7ha - ob da wohl ein Zahlendreher mit Schuld ist?
Und, wie soll es auch anders sein, der Platz den wir uns gerade so schön gesäubert hatten, gehört uns natürlich nicht! Ganz grob gesagt, gehört uns im Süden ein Stück weniger als gedacht, dafür im Norden deutlich mehr als gedacht. Und ganz im nördlichen Ende befindet sich nicht nur die gute Quelle, sondern auch schöne Terrassen mit einem Orangen- und Kaki-Baum.

Neuer Stellplatz

Wegen der neuen Grundstücksbegrenzung ergab sich, dass wir früher als geplant auf einen zentraleren Stellplatz umziehen müssen. Tanja hat sich in eine Felsplatte verliebt, die einen schönen, hoch gelegenen Stellplatz ergeben könnte.

Das Problem war aber, dass man da nicht ganz so leicht hinkommt. Der Weg dorthin führte schräg am Hang entlang und oberhalb eines halb eingebrochenen Brunnen vorbei. Ich hatte schon im Vorfeld bedenken, dass der Boden die 11 Tonnen unseres Laster nicht aushalten könnte. Wir haben zwar überall auf dem Grundstück große Felsen, aber ausgerechnet über dem Brunnen besteht der Untergrund nur aus Erde und kleinen Steinen.

Willkommen am oneway Stellplatz

Meine Bedenken waren berechtigt, wie sich beim Befahren der beschriebenen Stelle herausstellte. Wegen der Kurve um das Loch war an der Vorderachse noch alles gut, aber das Hinterrad kam der Bruchkante sehr nahe. Der Boden gab deutlich nach und bröckelte in das Loch.
Ich dachte nur noch, Augen zu und durch - es hatte gehalten und der Laster stand am richtigen Platz.
Auch die Schräge war irre, viel mehr als die gemessen 12° - zum Glück ist der Laster nicht umgekippt.

20° und mehr waren das sicher

Wir standen jetzt zwar schön, kommen aber von dem Platz erst wieder weg, wenn wir eine Lösung für den Brunnen gefunden haben. Wie könnte man den Boden so stabilisieren, dass er dauerhaft hält? Ich denke da an viel Beton - oder an einen Bagger.

Ginstermassaker

Der Brunnen hatte aber Zeit. Solange die Waldbrand-Warnstufe noch das Arbeiten mit Metallmessern auf der Motorsense erlaubte, mussten wir gegen den Ginster vorgehen. Ein Hoch an die Husqvarna Motorsensen, die Dinger sind extrem robust. Ganz im Gegensatz zu den Mulch-Messern. Die kommen mit den unzählig vielen kleinen Steinen, die hier überall herumliegen, weniger gut zurecht. Aber ein richtiger Kahlschlag musste sein, damit wir an das tote Holz kommen, was hier gut versteckt auf dem Boden lag. Mit jeder Terrasse, über die wir uns ins Tal arbeiteten, wurde es schlimmer. Mehr Holz, mehr Äste, ganze Bäume lagen hier kreuz und quer in Ginster, Farn und Brombeeren verwachsen.

Vorher
Nachher

Wir hatten das aber nicht alles alleine gemacht. Wir hatten vier Portugiesen angeheuert, die sich 12 Stunden lang mit Motorsensen bei uns ausgetobt hatten. Das gab in kurzer Zeit ganz große Fortschritte. Zwei Wochen lang hatten wir auch ganz lieben Besuch von zwei gestrandeten Deutschen, die uns aus unseren Blogs kannten und mal persönlich kennen lernen wollten. Spontan hatten die Zwei Lust auf Arbeit und halfen extrem viel mit. Ein ganz fettes Danke an dieser Stelle! Nur so konnten wir das alles in so kurzer Zeit stemmen!

Auf der nächste Besuch war super nett und brachte uns etwas Grünzeug aus dem eigenen Garten an der Algarve mit. So haben wir ein paar Pflanzen, die auch mit wenig Wasser überleben, wenn wir nicht da sind.

Tanz der Bagger

An einer Stelle kamen wir aber selbst mit viel Manpower nicht weiter. Der eingestürzte Brunnen musste weg, unser Stellplatz und die Zufahrt musste planiert werden und ein Gäste-Parkplatz wäre auch ganz praktisch. Darum engagieren wir eine Baufirma.
Die kommen auch direkt eine halbe Woche später mit zwei Baggern und machen in drei Stunden nicht nur den Brunnen platt, sondern erledigen in der Zeit auch alle anderen Arbeiten.

Das Schöne an Portugal ist, dass solche Arbeiten fast nichts kosten.

Was wären wir ohne das ATV?

Unser Land ist so verwinkelt und steil, dass man mit einem PKW keine Chance hätte irgendwo hin zu kommen. Auch ein kleiner Traktor hätte mit den Schrägen sicher so seine Schwierigkeiten. Das ATV ist dagegen schmal und leicht genug, um spielend über die Felsen klettern zu können. Schnell hatten wir ein paar Quad-taugliche Fahrwege angelegt und konnten dann Werkzeuge, Steine oder auch nur Holz und Grünzeug einfach transportieren. Die Seilwinde des ATV half zum Schluss beim Bäume fällen und zum Feuer ziehen.

Das Quad als Schlepper.
Grünzeug abtransportieren
Stein-Transporter
Holz rücken

Für die richtigen Großeinkäufe (ich denke da an den Winter, wenn es kalt ist und man nicht wegen jedem Pups 30 Kilometer spazieren fährt), haben wir ab jetzt sogar einen Hänger. Zum dem kam ich wie folgt:
Ich wollte gerade zur Tankstelle fahren, da sah ich am Straßenrand zwei kleine Anhänger stehen. Beim Vorbeifahren sehe ich einen Karton mit Telefonnummer. Ich drehe um, und schaue mir die zwei Anhänger an, die offensichtlich als Hunde-Anhänger dienten.
Der Große wäre cool, aber der Kleine passt besser zum Quad und ist deutlich leichter. Der Besitzer wohnt auf der anderen Straßenseite und kam gleich heraus als er mich sah. Die Gelegenheit war günstig, der Preis war ok und schon gehört mir ein Anhänger.

Optimal! ATV mit Anhänger

Schön ist in Portugal, dass kleine Hänger bis 300 Kilo zulassungsfrei sind, das Kennzeichen des Zugfahrzeugs reicht in dem Fall aus.

Einfach perfekt!

Schnell wird ein passendes Kennzeichen aus Deutschland geliefert und Amazon Spanien liefert noch einen Satz neue Rückleuchten, fertig verkabelt. Die alte Verkabelung und Lampen waren nicht mehr zu gebrauchen.

Jetzt darf er auf die Straße

Obstgarten

Tanja hat sich dem Obstgarten verschrieben. Unterhalb der Quelle gibt es schon einen Kaki- und Orangenbaum. Ein paar junge Bäume kamen dazu.
Damit wir nicht alles bewässern müssen, schlängelt sich nun ein kleiner Stausee über die Terrasse und versorgt die Anreiner mit Wasser.

Quelle mit Obstgarten

Ziva ist auch total begeistert und versucht Wasserläufer zu fangen.

Neue Obst-Bäume für Versorgung in der Zukunft

Aber schon jetzt bietet unser Land verschiedene Leckereien. Neben Orangen im Frühjahr, sind gerade die Feigen reif. Jeden Tag kann man den den Baum plündern gehen. Die Mispeln haben wir verpasst, da wir gar nicht wussten wie gut die schmecken. Bis die Birnen reif sind, dauert es nicht mehr lange. Im Spätsommer kommen die Brombeeren und dann die Kakis im Herbst. Quitten und Kastanien gibt es wohl auch noch. Eigentlich gibt es das ganze Jahr frisches Obst. Ich kann die Selbstversorger verstehen, wenn man seinem Essen das ganze Jahr beim Wachsen und Reifen zusehen kann, schätzt man es viel mehr, als wenn man es nur bei Lidl in die Tüte packt - und 100% Bio ist es sogar auch noch.

Eigenes Obst ist doch das Beste!

Zum Abschluss noch ein paar Bilder

Es wird wohnlich
Gästeplatz und Zentraler Treffpunkt

Jetzt werden wir noch ein paar Tage Ruhe genießen und etwas entspannen. In Portugal ist jetzt der Sommer angekommen und scheinbar bleiben die Temperaturen jetzt oberhalb 30°C. Ich werde jetzt noch ein paar Details am Laster umbauen und wenn wir dann wieder reisefähig sind, starten wir auf eine Tour durch Portugal.

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