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Lasst die Sandspiele beginnen. Endlich erreichen wir die Sandwüste von Marokko - den Teil von Marokko, den wir beide am meisten mögen.

Diesmal mit Karte

Damit du einen Eindruck bekommst, wovon ich hier schreibe, habe ich eine Karte erstellt, in der man die Übernachtungsplätze und die genaue gefahrene Strecke ablesen kann.

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Bei den Palmen mit Brunnen

Morgendämmerung

Es ist wieder recht kühl am Morgen, -1°C zeigt das Außenthermometer, aber es ist windstill und sobald die Sonne scheint, kann man es schon gut draußen aushalten.

Es dauerte auch nicht lange, bis der erste Besucher auf einem Fahrrad daher kam. Er heißt Ali the Nomad und möchte uns Fossilien und andere Steine verkaufen.

Ali mag Hunde

Er war sehr nett, und ich konnte einem Kristall nicht widerstehen.

Danach war Tanja dran und so haben wir nun auch ein Kamel aus Stein. Und schon geht es weiter, jetzt kommt die Dromedarherbe vorbei.

Um so eine Kamelherde mit Wasser zu versorgen, ist hier noch richtig Handarbeit angesagt. Eine halbe Stunde lang holt der Hirte einen Eimer nach dem anderen aus dem 3-4 Meter tiefen Brunnen.

Handarbeit am Brunnen

Er fragt mich, ob er sein Handy zum Aufladen hierlassen kann. Er würde es später wieder abholen. Ausgestattet mit Mandarinen verlässt er uns wieder. Jetzt kommt die Ziegenherde zum Trinken vorbei. Auch hier das gleiche Spiel mit dem Eimer, nur nicht ganz so lang. Als ich danach in den Brunnen schaue, war dieser bis auf 30cm Restwasser leer.

Jetzt könnte man etwas am Computer arbeiten. Oder auch nicht, denn das Internet ist aufgebraucht - 30Gb in 7 Tagen. Wir müssen der Verbrauch unbedingt noch optimieren. Tanja versucht mit der Marco Telekom App die Karte aufzuladen, nach langen hin unter her führte die Zahlung per Kreditkarte dann tatsächlich zu einem Ergebnis. Die Zahlung konnte zwar nicht abgeschlossen werden, es wurde kein Geld abgebucht, aber wir hatten wieder 5Gb Datenvolumen auf der Karte.

Zur Sicherheit fuhr ich mit Quad nach Rissani und will dort ein paar Rubbelkartel mit Datenvolumen kaufen, damit wir die SIM-Karte zur Not auch damit aufladen können.
Ich komme in Rissani an und parke an der ersten Tankstelle, da sich dort auch ein paar Läden befinden. Ich werde gleich von einem abgefangen. Es ist immer wieder spannend, wie doch manche Leute scheinbar den ganzen Tag auf einem Stuhl an der Tankstelle sitzen können und nur auf solche wie mich warten, die sie anquatschen können. Da ich kein Französisch spreche und verstehe, ist mir nichts zu verdienen. Ich klappere die paar Läden ab und habe am Ende 4 Rubbelkarten mit zusammen 8Gb Datenvolumen. Das muss reichen, mehr gibt es nicht.

Ich laufe zurück zu meinem Auto und komme wieder an dem Typ mit dem Stuhl vorbei. Diesmal hält er mir sein Telefon hin, wo einer auf Arabisch auf mich einplaudert.
Ich frage ihn, was das soll.
Er: Merzouga!
Ich: Ich nix Merzouga
Er: Ah ok.

Er nimmt sein Telefon zurück und beendet das Gespräch mit den anderen.

Über mir schwebt ein großes Fragezeichen...

Ok, so ist das halt. Ich fahre weiter im Zentrum von Rissani in den Ort rein und parke das "unauffällige" Quad kurz vor dem Zentrum am Straßenrand, um nicht alle Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Zu Fuß gehe ich weiter und suche noch Obst, Brot und einen Geldautomaten. Zuerst finde ich Brot, dann den Geldautomaten. Andersherum wäre besser gewesen, denn die zwei Brote sind unverpackt. Nach 5 Versuchen mit 2 Karten konnte ich dem Geldautomat 2000Dh entlocken.
Danach beschließe ich die Einkaufsrunde zu beenden und gehe zurück zum Motorkamel, das mich ins Outback zurückbringt.

Als ich unser Camp erreiche, sehe ich die Nachricht von Lasse und Ralf, dass sie uns besuchen kommen wollen. Ich bin gespannt, wie weit es die zwei ohne 4x4 auf der sandigen Piste zu den Palmen schaffen.

Aber ich lag mal wieder voll daneben, selbst der Ducato mit Vorderradantrieb gelangt ohne Probleme bis zu den Palmen. Nur Ralf sinkt mit seinem 12 Tonner auf dem letzten Meter kurz ein, als er wenden möchte. Er kann sich aber schnell selbst aus der Lage retten.

Brot backen mit Ali

Als wir kurz vor Sonnenuntergang etwas Holz für ein Lagerfeuer zusammensuchen, kommt Ali kommt wieder vorbei. Er bleibt natürlich hier und hilft beim Steine für eine Feuerstelle zusammentragen. Da die Kommunikation viersprachig ganz gut funktioniert, haben wir einen lustigen Abend. Ali zeigt uns, wie die Nomaden das Brot unter der Glut backen.

Brotbacken mit Ali

Spießrutenlauf in Rissani

Am Sonntag findet in Rissani der größte überdachte Souk Nordafrikas statt. Ob das so stimmt, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall zieht es alle an, die den Touristen Geld aus der Tasche ziehen möchten. Es fängt beim Parkplatzanweiser an und hört bei den Kindern auf, die 1 Dirham wollen und einem nicht von der Seite weichen.

Parken in Rissani
Markt in Rissani

Ich war froh, als wir hier durch waren.

Erg Chebbi

Umso mehr freuen wir uns danach auf die Ruhe in der Wüste. Wir wollen endlich in den Erg Chebbi und dort ein paar Tage in den Dünen stehen. Ralf und die anderen zwei wären gern mitgekommen und deshalb beschließen wir kurzfristig, dass wir an das Nordostende der Dünen fahren, wo wir selbst schon mit dem Vorgängerwohnmobil "Vario" zwischen den Dünen stehen konnten.

Die roten Dünen vom Erg Chebbi am Horizont

Man kommt auf zwei Arten an die östlichen Dünen. Entweder durch ein Oued im Norden, welches die letzten beiden Male mit weichem Sand und großen Steinen auf uns wartete, oder man umfährt das Erg von Süden aus auf der Ostroute. Sicher ist sicher, und 34 Kilometer Piste geben den 2WD Fahrzeugen einen kleinen Eindruck von dem, was sie normal nie zu Gesicht bekommen.

Da die Piste aus viel Waschbrett und einigen weichen Sandpassagen besteht, dürfen erst mal alle Luft ablassen. Bei Sand ist dies das A und O. Wer dies nicht tut, hat keine Chance, oder liebt den Umgang mit der Schaufel zu sehr.

Erst einmal Luft ablassen
Ostpiste Erg Chebbi

Während die Luft aus den Reifen pfeift, lade ich das Quad aus, damit Tanja auch etwas zum Fahren hat. Auf den nächsten 34 Kilometern wechseln sich staubiges Waschbrett und Sandpassagen ab. Aber nie wo richtig weich, als dass es ein 2WD nicht schaffen würde. Zum Schluss müssen wir eine Düne überfahren und können uns dann durch die festen Dünentäler relativ weit in die Ausläufer des Erg Chebbi mogeln. Das Ergebnis macht uns alle glücklich!

Wüstencamp im Erg Chebbi
Wüstensand ist schon etwas ganz Besonderes

Ein paar Tage bleiben wir stehen und ruhen uns von den vergangenen Fahrtagen aus. Mit dem Quad drehen wir immer wieder Runden durch Sand. Es macht tierisch viel Spaß.

Erg Chebbi

Merzouga

Wo man rein fährt, muss man auch wieder raus.

Als sich die Vorräte dem Ende neigten, fahren wir weiter. Inzwischen haben wir auch die nördliche Wadiquerung erkundet und wissen, dass man hier inzwischen problemlos mit allen Fahrzeugen ohne Allrad durchkommt. Das war so einfach, dass wir danach die überschüssige Energie an ein paar Dünen auslassen. Jeder darf sich mal festfahren.

Der Fahrer scheint ratlos zu sein
Mit Vollgas über die Düne - klappt nicht
Auch der Camper scheitert.

Nachfolgend ein kurzes Filmchen, wie wir alle wieder freibekommen haben.

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Reifen aufpumpen

Jetzt sind es nur noch 10 Kilometer staubige Waschbrettpiste, dann erreichen wir wieder festen Boden. Kurz vor der Teerstraße füllen wir bei allen die Reifen wieder auf. Während ich unsere vier Reifen fülle und nebenher das Quad wieder in seiner Hütte verstaue, füllt Ralf mit dem Atego 10 Reifen. Also vier von Team Ducato und seine sechs.

Jetzt fahren wir nach Merzouga. Mitten im Ort parken wir und gönnen uns ein zweites Frühstück in einem der Restaurants an der Einkaufsmeile. Kaum halten wir an, werden wir schon von den ersten Schleppern empfangen, die uns zu einem Campingplatz führen möchten. Aber wir wissen schon, wohin wir wollen und finden den Weg später alleine. Wir checken auf dem Campingplatz La Gazelle Bleue ein, welcher öfter mal empfohlen wird. Ein rechteckiger Platz, umgeben von einer 3 Meter hohen Mauer. W-Lan gibt es nur im rechten Teil, die Großen müssen aber links bei der Baustelle stehen.

La Gazelle Bleue

Es war etwas voreilig, gleich hier anzukommen und fest einzuparken. Denn so toll ist der Platz nicht. Wir wären gerne weiter gefahren, aber nachdem sich Debbie und Lasse mit der Schaufel tiefe Löcher gegraben haben, damit sie gerade stehen, hatten sie verständlicherweise keine Lust mehr für einen Platzwechsel.

Also bleiben wir halt auch, denn das Ziel des Besuchs in Merzouga ist eine gemeinsame Quad-Tour durch die Dünen. Ich klappere ein paar Anbieter ab und der billigste war fast direkt vor unserer Haustüre. 300Dh (27€) pro Stunde und Quad sind ein fairer Preis. Tanja fährt mit unserem Quad, vier Yamaha Grizzly 350 gibt es für die anderen und mich. Der Guide fährt voraus und kennt nur Vollgas. Die Tour war der Hammer, aber teilweise fast etwas zu schnell.

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An einem Abend besteigen wir noch die höchste Düne vom Erg Chebbi. 120 Meter geht es nach oben - wer seinen Kreislauf einmal ordentlich durchspülen will, sollte das tun. Die Einzige, die mit der Steigung scheinbar keine Probleme hatte, war Ziva. Sie ist gleich mehrfach hoch- und runtergerannt. Den Max haben wir zu Hause gelassen, der ist für solche Aktionen inzwischen zu alt.

Ziva gibt alles

Der Ausblick ist super und natürlich sitzt oben ein Marokkaner, der dir seinen Plunder verkaufen möchte.

der kleine Punkt da unten ist unser Quad.
brutal hoch und steil

Als alle wieder unten angekommen sind, nehmen wir das Quadtaxi und fahren die 1,5 Kilometer durch den Sand zurück. Besser schlecht fahren als gut laufen.

Also 5 Leute sind kein Problem auf einem ATV

Im Großen und Ganzen war der Campingplatz am Ende gar nicht so schlecht, wäre da nicht die Diskussionen über das Wasser gewesen. Als Ralf und ich Wasser auffüllen möchten, heißt es 50 Liter seien genug. Ich war dort nicht duschen, habe kein Internet bekommen, durfte neben der Baustelle parken und bekomme nach 3 Nächten nur 50 Liter Wasser. Wir konnten uns auf 100 Liter einigen und mit der Unterstützung meiner Pumpe waren nach knapp 20 Minuten dann doch deutlich mehr in den Tank gewandert. Es war der erste und einzige Campingplatz auf unserer gesamten Reise, der solche Anstalten machte!

Erg Chebbi Querung mit dem LKW

Jetzt sind wir reif für Sand pur! Dazu wollen wir wieder auf die Ostseite des Erg Chebbi, da ist weniger Betrieb. Vom Campingplatz geht eine acht Kilometer lange Piste quer durch die Düne auf das andere Ende. Das klingt besser, als 25 Kilometer außen herumfahren zu müssen.
Die Querung des Erg ist selbst für unsere Kiste machbar. Wer schmälere Reifen hat, oder schwerer ist, könnte Probleme bekommen. Manche Steilkurven an Dünen habe ich umfahren. Dazu musste gerade durch Dünentäler, also steil runter und dann über ein paar Zwischentäler wieder zurück auf die Hauptpiste. Es ist gut gegangen, aber 100PS mehr können in solchen Situationen nicht schaden. Je langsamer man im Sand wird, desto mehr sinkt man ein. Zu schnell darf man jedoch auch nicht sein, sonst riskiert man Schäden am Fahrzeug.

Ein wenig mulmig ist mir trotzdem, denn es ist schon etwas anders über Dünen zu fahren, also nur auf ebenem Boden mal einen Sandhaufen zu überqueren. Vor allem Schräglagen sind hier das Problem, denn diese ziehen dich mit aller Macht ins Loch. Am Ende des Videos kann man gut sehen, wie der LKW selbst bei so leichter Schräglage deutlich weg driftet.

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Diese acht Kilometern waren eine super Erfahrung, denn dabei wurde die Hemmschwelle deutlich nach oben geschraubt. Das macht natürlich mutiger und so parken wir beim nächsten Platz nicht neben der Piste, sondern fahren so weit in dem Sand nach oben, bis es nicht mehr weitergeht. Im Vordergrund sieht man noch die Spuren, wo ich mich zuerst versucht hatte.

Allein im Erg Chebbi

Auf dem Bild sieht es zwar flach aus, aber die Dünen steigen hier um 30 Meter an.

Wenige Stunden später bekommen wir noch Besuch von Jutta und Jürgen von Team Rossi mit dem Mercedes LK 1220 und Yvonne & Tobias von towards endless mit dem MAN 18.520. Team MAN zieht ein paar Tage später weiter und kurz darauf kommt uns Philipp mit seinem grünen G90 besuchen. Die Abende lassen wir am Lagerfeuer ausklingen. Das Holz fürs Feuer finde ich in der nahe gelegenen Oase. Hier gibt es genug totes Holz, was ich mit dem Quad herbeischaffe.

Wir legen auch einen Schraubertag ein, Philipp leiht sich meinen Schlagschrauber, um die Reifen zu drehen und ich mir von ihm spezielle Zangen, mit denen man Schläuche so abdrücken kann, damit ich eine undichte Verschraubung an der Heizung reparieren kann. Natürlich liegt das Problem ganz unten hinter den Batterien, wo kein Mensch hinkommt. Die meiste Zeit benötigt der Ausbau vom Wechselrichter und den Akkus.

Zylindrische Verschraubungen dicht zu bekommen ist schwer, das bestätigte mir auch ein Heizungsbauer. Ich kann es nicht mehr ändern und hoffe, dass das Gewinde nun dicht bleibt. Die Leitung am Holzofen direkt ist ja jetzt auch schon 2 Monate dicht.

Zeit Abschied zu nehmen

Die klimatischen Bedingungen in unserem Kühlschrank haben dem Gemüse nicht gefallen und wir mussten das meiste nach einigen Tagen wegen weißer Haare entsorgen. Dies war ein Grund, warum wir uns langsam auf den Weg nach Zagora vorbereiteten.
Wir verlassen das Erg Chebbi über die innere östliche Sandpiste und queren es im Norden, wo wir in der Höhe von Hassilabied wieder die Straße erreichen. Es ist eine schöne Weichsandstrecke, die in einem Bachbett verläuft.

Reifen füllen

Dann heißt es mal wieder Luft in die Reifen zu pumpen und das Quad einladen. Inzwischen hat sich hier eine gewisse Routine entwickelt. Wenn wir die Teerstraße verlassen, entferne ich die Ventile aus den Reifen und schraube nur noch die Metalldeckel drauf. So lässt sich schnell Luft einfüllen und ablassen, ohne Gefahr zu laufen, das Ventil zu verlieren.

Das Füllen auf Straßendruck geht schneller mit zwei Schläuchen. Der erste Schlauch hat nur einen Absperrhahn und füllt den Reifen vor, bis er nach Auge gut aussieht. Dann setzte ich das Ventil ein und fülle den Rest mit dem Schlauch mit Manometer auf. Der Füllschlauch ist jetzt schon am nächsten Reifen angeschlossen.

Auf dem Weg nach Zagora

Dieses Mal fahren wir die Straße nach Zagora. Lieber 280 Kilometer Teer als diese Steinpiste über Ramlia. Zunächst wollten wir auf zwei Etappen nach Zagora fahren, beschließen unterwegs dann doch auf einmal durchzufahren. Die Gebirgszüge sind aus der Ferne super schön anzusehen, aber da alles von groben Steinen übersät ist, ist die Zahl der Übernachtungsmöglichkeiten ziemlich gering.

In Zagora besuchen wir den Campingplatz Sindibad. Er hat einen Mechaniker, der einem vieles machen kann. Er liegt nah an der Stadt und hier trifft man viele Reisende mit dem gleichen Ziel: Erg Chegaga, der große Sandhaufen in Marokko. Einige suchen hier auch andere Mitfahrer, bevor sie in die Dünen aufbrechen. Entsprechend hoch ist die Lkw-Dichte als wir hier eintreffen.

Resumé der ersten Wüstenetappe in weichem Sand

Tschüss Stabilisator

Es ist ja erst unsere zweite Marokko Tour mit dem Laster. Aus den Erfahrungen der ersten Tour habe ich in den letzten drei Jahren einiges umgebaut und optimiert, damit der Lkw im Gelände besser fährt. Unter anderem habe ich den Stabilisator an der Hinterachse entfernen lassen, welcher jegliche Verschränkungen-Versuche der Hinterachse schon im Keim erstickte. Der Laster ist einfach zu leicht für das verbaute Fahrwerk eines 14 Tonners. Dafür ist der Rahmen viel zu weich und verwindet sich extrem, was dazu führt, dass sich die Karre ziemlich aufschaukelt.

Die Federn sitzen seitlich hinter den Dieseltanks am Rahmen.

Die Federn der Kabinenlagerung waren dafür viel zu weich abgestimmt. In Verbindung mit dem weichen Hauptrahmen, der nur ganz hinten am Ende fest mit der Kabine verbunden ist, wurde die Kabine bei diagonalen Gräben extrem hin und her geschleudert. Neue Federn, die ein paar hundert Kilo mehr Federkraft haben, halten die Kabine jetzt besser auf dem Hauptrahmen und zwingen das Fahrwerk zu mehr Verschränkung.

Weitere Optionen wäre jetzt noch den vorderen Stabi ebenfalls zu entsorgen und die Schwerlastfedern an der Hinternachse zu entfernen. Diese liegen ohnehin nur leicht auf und schlagen laut auf die Auflagen, wenn die Hinterachse mal ausfedert.

Eine solche Abstimmung ist immer eine Gratwanderung. Je besser das Fahrwerk fürs Gelände passt, desto schlechter ist es in der Regel auf der Straße. Änderungen Federn sind aufwendig und lassen sich nur schwer wieder rückgängig machen. Daher überlege ich lange, bevor ich so etwas umsetze. Ich denke, dass ich jetzt einen recht guten Kompromiss für unser Fahrzeug gefunden habe.

Im Erg Chegaga wird der Härtetest kommen. Wir haben dieses Mal so einiges vor und ich bin schon gespannt, wo die Grenzen liegen.

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