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Nach 13.000 Kilometern und neun Monaten im Sprinter wird es Zeit für ein ehrliches Fazit: War der Umstieg vom LKW auf den Kastenwagen eine gute Entscheidung? Hier mein Erfahrungsbericht – ohne Schnörkel, aber mit einem Augenzwinkern.

Aus groß wird klein

Aus groß wird klein

Immer wieder fragen mich Leute: Vermisst Du Deinen LKW? Die Antwort: Ja und nein!

  • Ja, wenn es um den Wohnraum geht. Der großzügige Grundriss des LKWs war ein echter Komfortgewinn, vor allem im Winter. Die gut isolierte Wohnkabine hielt die Temperaturen angenehm stabil – warm im Winter, kühl im Sommer. Mit unseren Hunden war das Reisen im LKW einfacher, weil die Klimaanlage sie problemlos stundenlang kühlen konnte.
    Ja, wenn es um den Motor geht, der einfach funktioniert und jeden Gasbefehl ohne elektrische Umwege und Trubolöcher direkt in Leistung umsetzt.
  • Nein, wenn es ums Fahren geht. Der Sprinter ist viel wendiger und damit auch alltagstauglich. Einkäufe, Besuche bei Freunden oder einfach das Navigieren durch enge Straßen – alles viel entspannter. Der geringere Verbrauch von 12 l/100 km (statt 24-26 l/100 km) schont nicht nur den Geldbeutel, sondern macht den Sprinter auch nachhaltiger. Und das Fahrverhalten? Deutlich besser! Während der LKW mit seiner Federung manchmal wie ein Schaukelstuhl wirkte, liegt der Sprinter ruhig und stabil auf der Straße. Auch nein, wenn es um die Kosten geht. Egal was man am Lkw anfasst, es kostet immer gleich vierstellig. Die schlechte Ersatzteilversorgung kommt noch dazu.

Ein wichtiger Punkt ist auch unser veränderter Lebensstil. Mit unserem Haus in Portugal sind lange Reisen nicht mehr geplant. Wendigkeit ist jetzt wichtiger als Wohnraum – und da punktet der Sprinter eindeutig.

Sommerurlaub am See in Portugal

Hymer Grand Canyon S: Ein teures Abenteuer

Vorweg: Der Hymer Grand Canyon S hat uns auf ganzer Linie enttäuscht. Anders kann man es nicht sagen. Die Idee, einen allradgetriebenen Kastenwagen zu bauen, ist super. Die Umsetzung? Naja, sagen wir, Hymer hat da noch Luft nach oben.

Isolierung

Kein Witz, hinter den Verkleidungen findet man meist nur blankes Blech.

Die „Isolierung“ – wenn man das überhaupt so nennen kann – ist ein schlechter Witz. Der modisch dunkle Aufbau heizt sich in der Sonne so schnell auf, dass der Innenraum in Minuten zum Backofen wird. Mit Hunden im Sommer einkaufen gehen? Vergiss es. Einer von uns musste immer im Auto bleiben, um die Klimaanlage laufen zu lassen.

Im Winter, bei Temperaturen um 0°C, läuft die Truma Dieselheizung konstant durch. Dabei wird der Wohnraum nur sehr punktuell erwärmt. Unter dem Tisch grillen die Füße und der Oberkörper hätte gern eine Jacke. Im Bett kommt fast keine Wärme an, genauso wie im Fußraum im Fahrerhaus. Auch die Hunde geben hierfür einen fetten Minuspunkt.

Verarbeitung

  • Klappernde Schänke, Verkleidungen, die sich lösen, und Wasser, das sich unweigerlich seinen Weg in empfindliches Holz bahnt – bei einem Fahrzeug in dieser Preisklasse erwartet man mehr.
  • Die Hängeschränke? Eine einzige Klapperparty.
  • Die Wasserpumpe ist so schwach, dass das Spülen zum Geduldsspiel wird.
  • macht man den Frischwassertank ganz voll, läuft er in den Innenraum über. Die Kabeldurchführung für die Wasserpumpe und die Wartungsöffnung sind nämlich nicht dicht.

Richtig geil ist die Art des klappbaren Waschbeckens im Bad. Und zwar ohne Schläuche, die durch Bewegung kaputtgehen könnten. Zwar ist auch dessen Abfluss ständig verstopft, aber man bekommt richtig viel Platz in dem winzigen Bad. So gefällt mir das!

Der V6 Sprinter: Licht und Schatten

Was den Sprinter selbst angeht: Auch hier gab es Herausforderungen, aber die ließen sich meist lösen. Die größte Baustelle war das Ansprechverhalten des Motors. Unter 2.000 Umdrehungen wirkte er schlapp, und das Drehmoment schwankte. Nach einigen Experimenten und einem Besuch bei einem Spezialisten in Deutschland haben wir das Problem mit einem Softwareupdate in den Griff bekommen. Seitdem macht der V6 endlich das, was er soll: fahren.

Der Motor gilt als robust, solange der Ölkühler dicht ist. Dieser wird aber gerne mal undicht und bei der Reparatur kommt es unweigerlich zu einem minimalen Kühlwassereintrag ins Motoröl. Das führt dann 3000km später zu einem Motorschaden. Inzwischen ist das Problem auch bei Mercedes bekannt, die Lösung sind drei Ölwechsel in kurzen Abständen, dann sollte der Schaden nicht auftreten.

Auch beim Verbrauch zeigt sich der Sprinter zwiespältig. Mit Allrad und AT-Reifen schluckt er 2 Liter mehr als ein vergleichbarer 2WD-Ducato. Doch das Fahrverhalten, besonders auf langen Strecken, entschädigt dafür.

Technische Schwächen

  • Apple CarPlay funktioniert nur sporadisch.
  • Die Mercedes Navigation ist komplett unbrauchbar.
  • Die Klimaanlage läuft manchmal weiter, obwohl sie ausgeschaltet ist.
  • Dafür geht die Heizung manchmal nicht, vorzugsweise dann, wenn man sie benötigt.
  • Der Allradantrieb hat seinen eigenen Kopf. Manchmal hilft nur: Motor aus, Tür auf und zu, abschließen, wieder öffnen – und dann noch einmal versuchen.
  • Türen werden bei über 39°C im Schatten als offen angezeigt, obwohl sie zu sind.
Achsverschränkung ohne Stabis.

Allrad und Offroad-Tauglichkeit

Der 4x4-Antrieb des Sprinters ist kein echtes Offroad-System. Die Achsverschränkung ist minimal, und die Elektronik greift oft nur suboptimal ein. Wirklich erstaunt hat mich, dass der Sprinter trotzdem auf Sand und Schnee eine sehr gute Figur macht – vor allem, wenn man den Luftdruck der Reifen absenkt, ist er im Sand kaum zu halten. Mit ein paar Modifikationen, wie härteren Dämpfern und dem Entfernen der Stabilisatoren, konnte ich die Geländetauglichkeit noch verbessern.

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Fazit: Bereuen wir es?

Haben wir es bereut? Nein – zumindest nicht wirklich. Klar, der Hymer war viel zu teuer, und die Qualität ist eine Enttäuschung. Aber der Sprinter bietet genau die Wendigkeit und Alltagstauglichkeit, die wir jetzt brauchen. Ob Einkäufe in der Stadt oder Reisen durch enge Bergstraßen – der Sprinter macht vieles einfacher. Und auch wenn der Innenausbau zu wünschen übrig lässt, sehen wir ihn als Übergangslösung. Unser nächstes Projekt wird wohl ein Elektrofahrzeug sein – mit besserer Isolierung und einem durchdachteren Innenraum.

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Hymer - nie wieder. Aber Sprinter, Du darfst bleiben – zumindest vorerst.

Bereit für die erste große Tour?

Genug gejammert – jetzt wird’s Zeit für Urlaub!

Um unabhängig zu sein, habe ich die Batteriekapazität auf 400Ah in LiFePO4 erhöht. Neben der 230Wp Solaranlage auf dem Dach unterstützt eine AMUMOT-200WP Solartasche + ein weiteres 100Wp faltbares Solarmodul die autarke Batterieladung. Während der Fahrt lädt ein 50A Ladebooster die Akkus. Ein 2000W-Wechselrichter versorgt das Wohnmobil mit Strom für Kaffee und ein paar andere 230V-Verbraucher. Gekocht wird logischerweise weiterhin mit Gas um die maximale Unabhängigkeit zu erreichen.

Maxview Außenantenne

Zur Internetversorgung gibt es eine Maxview Außenantenne, denn der Blechkasten blockt den Empfang dermaßen gut, dass kaum noch etwas ankommt. Für gutes W-Lan und eine zeitgemäße 5G Verbindung sorgt der Cudy P4 5G Router, welcher direkt an das 12V Netz angeschlossen ist. Der Dual-SIM Router ist sehr gut, aber die Maxview Antenne war ihr Geld nicht wert. In der Preisklasse hätte ich schon deutlich mehr erwartet.

Leinen los!

Jetzt sind wir startklar für unsere erste große Überwinterung 2024/25 im Kastenwagen. Der Sprinter ist wie gemacht dafür, die schmalen Bergstraßen der Kanarischen Inseln unsicher zu machen. Wir wünschen ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

7 comments

  1. Guenter Buesing

    Wir leben auf Teneriffa in Puerto de la Cruz. Solltet ihr Fragen haben, Hilfe brauchen oder sonstiges Anliegen. Wir würden helfen.
    WhattsApp #Nummer unkenntlich gemacht#
    Viele Grüsse Roswitha & Günter Büsing

    1. Andre Bonsch

      Vielen lieben Dank für das Angebot, ihr beiden.
      Eure Nummer habe ich zum Schutz eurer Privatsphäre unkenntlich gemacht.

      Liebe Grüße Andre

  2. Vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht.
    Ich wünsche Euch gemütliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr – und viele Leckerchen für die Hundis! 🤗

  3. Hallo Servus, mich hat besonders der Satz am Ende aufmerken lassen. Es ist ein Elektrofahrzeug geplant. Das wird spannend auch wegen Euerer Energiegewinnung und Lademöglichkeit. Ich fahre seit über 3 Jahren elektrisch (PKW), lese auch einiges über elektrische Wohnmobile. Es wird sich das Reiseverhalten sehr ändern müssen. Schauen wir mal.
    Viele Grüße aus Bayern
    Uwe Flad

    1. Andre Bonsch

      Hallo Uwe,

      was meinst du mit „Es wird sich das Reiseverhalten sehr ändern müssen“?
      Ich denke für uns wäre es optimal, Haben jetzt für 400km an die Küste 3 Tage benötigt. Da ist genug Zeit zum Zwischenladen. Für viele andere, die täglich ihre 500km fahren müssen, wird es natürlich nichts sein.

      Ich bin auf jeden Fall gespannt was noch so kommt. Als der PKW vor über 100 Jahren erfunden wurde, haben auch alle gelästert, dass ein Fahrzeug dessen Sprit man in der Apotheke kaufen muss, nie eine Zukunft haben kann…

      Guten Rutsch ins neue Jahr 🙂

      Andre

  4. Hallo Andre und Tanja, seit vielen Jahren verfolge ich eure Seite und konnte für mich schon sehr viel Wissen erzeugen. Auch das eine oder andere habe ich von euch schon bezogen. Vielen Dank dafür. Im Moment fahre ich noch mit einem T6 California durch die Welt, möchte mich aber zeitnah gern verändern, da die Touren größer werden sollen und der T6 auch aufgrund des fehlenden Allrad nicht geeignet ist. Von der LKW Idee habe ich mich auch aufgrund der Nachteile die du beschreibst schon vor längerem verabschiedet. Daher bin ich sehr gespannt auf die nächsten Erfahrungen mit dem Sprinter, denn dieser wäre tatsächlich meine erste Wahl. Hierzu vielleicht eine Frage. Sind die beschriebenen Mängel vor allem Isolierung und Wassereintritt im Innenausbau behebbar? Viele Grüße, tolle Zeit und einen Guten Rutsch ins neue Jahr. Mirko

    1. Andre Bonsch

      Hallo Mirko,

      ja der Sprinter ist schon eine sehr gute Lösung. Der Iveco ist klapprig, der Ford ist hässlich, und arg viel mehr gibt es nicht, was einen halbwegs robusten Allradantrieb besitzt und trotzdem noch „normal“ fährt.
      Klar sind die Mängel sicher alle auch behebbar. Bei einem Auto für 100.000€ noch selbst Hand anlegen zu müssen ist halt schon ziemlich schwach. Da könnte ich auch fürs halbe Geld selbst ausbauen. Das wäre dann immer noch besser. So werden wir es auch beim nächsten Fahrzeug wieder machen. Von der Stange ist einfach nichts für uns.

      Dir auch einen guten Rutsch ins neue Jahr.

      Andre

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