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Hallo erstmal. Eigentlich dachte ich, dass diese Woche etwas anders verläuft. So ganz glücklich war ich mit der Gesamtsituation auf jeden Fall nicht. Aber lies selbst.

Tiere im Wohnmobil

Letzte Woche habe ich von den Mäusen berichtet. Noch am Sonntagabend lauerte ich vor dem Vorratsschrank und wartete bis ich ein Geräusch hörte. Natürlich funktionierte das im ersten Moment nicht, denn die Maus wartete auch, bis ich vor dem Schrank verschwand.

Nachdem wir ein paar Stunden draußen verbrachten, schlich ich mich ins Womo und hörte die Maus im Schrank knuspern. Jetzt nur keinen Fehler machen. Ich habe einen Handschuh angezogen, denn Mäuse können beißen. Dann habe ich, mit der Taschenlampe bewaffnet, die Schranktüre geöffnet. Und siehe da, die Maus saß im Eck und konnte nicht weg, da der einzige Zugang zum Schrank nur über einen Kabelkanal ganz oben möglich war.

Die Maus beschloss die Flucht nach vorne und sprang mir entgegen. Zum Glück hatte ich vorher alle Öffnungen in Bodennähe mit Tüchern verdeckt, so dass die Maus kein neues Versteck finden konnte. Ich konnte sie fangen und dann im hohem Bogen sanft nach draußen befördern.

Wir wogen uns in dem sicheren Glauben, jetzt wieder ein mausfreies Wohnmobil zu haben. Aber weit gefehlt, schon am Dienstag ging es wieder zur Sache. Dass die Mäuse einfach so hereinspazieren können, liegt vielleicht auch daran, dass Türe und Fenster die ganze Nacht offen waren. Und Tizons Hundeleine innen im Womo befestigt war. Da haben es Mäuse einfach, sie müssen ja nur die Leine hochklettern und schon sind sie im Wohnmobil. Dieser Fehler wurde in zwischen behoben.

Also zurück zum Thema. Dienstag, ich war gerade unterwegs zum Mittelpunkt Portugals, da ruft Tanja an und meint, ich solle Mausefalle kaufen oder Mäusegift mitbringen – die Maus nagt das Womo an.

Im Wohnmobil liegen Kabel und Wasserleitungen meist offen und gut erreichbar für eine kleine Maus. Nicht auszudenken was passieren würde, wenn die Maus eine Wasserleitung annagt.

Ich halte im Baumarkt und kaufe neben einer Mausefalle auch noch Mäusegift in zwei verschiedenen Ausführungen. Stark in der Hoffnung, dass wenigstens irgendetwas helfen möge. Im Womo haben wir dann das Gift verteilt, und gehofft, dass es hilft.

Im Baumarkt hatte ich durch Zufall auch noch eine Mückenfalle mit UV Licht gefunden. Wer weiß, vielleicht können wir das noch gebrauchen....

Mückenfalle
Mückenfalle - sehr geil!

 

Mittwoch – Fahrtag

So ganz langsam neigt sich der Wasservorrat dem Ende, wir haben Lust auf einen neuen Platz (ohne Mäuse). Aber der Hauptgrund, welcher uns den Aufbruch versüßt hat, ist ein Carepaket aus Deutschland, welches am Mittwoch in Nisa eintreffen sollte. Es sind 80 Kilometer Richtung Osten, aber zuerst müssen einmal die 14 Kilometer Waschbrettpiste vom See auf eine geteerte Straße überstanden werden. Ich habe dazu extra etwas Luft aus den Reifen gelassen, damit die Unebenheiten etwas besser gefiltert werden. Leider brachte das nicht wirklich viel. Waschbrett bleibt einfach Waschbrett.

Auf dem Weg zum neuen See fahre ich natürlich an der Post in Nisa vorbei. Auch wenn das Paket laut Tracking zwar in der Auslieferung ist, kann es ja sein, dass es trotzdem schon da ist. Dem war natürlich nicht so. Und die Frau in der Post sagte mir, dass das Paket mit meinen vorhandenen Trackingnummern nicht mal im portugiesischen Postsystem zu finden sei. Hä? Bitte was?

Naja, abwarten – ich hatte ja schon die verschiedensten Erfahrungen gemacht. Angekommen sind Pakete bisher immer irgendwann. Ich fahre weiter zum Tagesziel, einem schönen Stausee, östlich von Nisa. Hier gibt es sogar einen offiziellen Wohnmobilstellplatz mit einer V&E Station, wo ich mein Abwasser loswerde und frisches bunkern kann.

Albufeira da Barragem de Póvoa e Meadas, Portugal
Albufeira da Barragem de Póvoa e Meadas, Portugal

 

Nächstes Problem

Ich glaube wir haben ein Problem. Noch am Abend erscheint im Online Tracking die Meldung: „Aufgrund eines Adressfehlers konnte die Sendung nicht zugestellt werden. Die Adresse wird überprüft.“ Das kann nun alles heißen. Entweder wurde das Paket zugestellt, oder es gibt ein Problem. Ich warte einmal ab, wenn sich nach dem zweiten Tag nichts ändert, wird es vielleicht zugestellt sein.

Am Freitag bin ich zur Post und habe nachgefragt, wo das Paket ist. Die Dame konnte sich erinnern und hat gesagt, sie konnte das Paket nicht annehmen, da es per DHL verschickt wurde. Hä? Ja mit was denn sonst.

Im Nachhinein ist mir dann folgendes Aufgefallen: Normal bekommt man beim online Tracking einen Link zum Logistikunternehmen im Zielland. Bisher war das immer CTT.pt also die portugiesische Post. Dieses Mal stand als Link aber DHLparcel.pt drin.

Anscheinend wurde das Paket falsch gelabelt, denn normalerweise bekommt es einen neuen Adressaufkleber von der portugiesischen Post, damit es dort zugestellt werden kann. Wir nehmen per Mail mit DHL in Portugal kontakt auf und ich bin erstaunt, dass die schon nach 30 Minuten antworten. Sie wollen eine Lieferadresse und würden sich telefonisch melden.

Der Freitag vergeht und niemand meldet sich. Dafür war der Sonnenaufgang wieder sehr schön:

Nebel beim Sonnenaufgang
Nebel über dem See

 

Der See bei Nisa ist nicht schlecht, aber viel zu viel Trubel für uns. Wir nutzen die Zeit für eine Womo Grundreinigung. Auch die Maus will endlich gefangen werden. Das Gift wurde von ihr erfolgreich ignoriert.

Mausefalle
Mausefalle

 

Über Facebook bekam ich den Tipp, wir sollen es mit Nutella versuchen, da Mäuse auf süßes stehen würden. Nüsse, Erdnussbutter oder auch Nutella sind der beste Mausefallen Köder! Leider hatten wir kein Nutella im Haus, daher braute Tanja kurzerhand selbst einen leckeren Mäuseköder aus Honig und Kakaopulver.

Damit die Paste in der Mausefalle auch hält, haben wir eine Nuss auf dem Auslöser befestigt und diese damit eingeschmiert. Schon am nächsten Morgen finde ich eine Maus – erschlagen von der Mausefalle. Seither ist von Mäusen nichts mehr zu hören.

mausekoeder
Nuss mit Nutella

 

Am Samstag beschließen wir weiter zu fahren. Das Paket kommt sowieso nicht mehr in Nisa an. Der DHL Kundenbetreuung schreibt Tanja, dass sie die Kiste nach Castelo Branco zu einer DHL Abholstation schicken sollen. Das ist nicht zu weit vom neuen Ziel entfernt.

Am Stellplatz fülle ich meine Wassertanks noch einmal komplett auf, damit wir wieder möglichst lange freistehen können. Dann beginnt die Reise. Wir verabreden uns zuerst in Castelo Branco bei Decathlon, ich will Schuhe kaufen und Tanja geht bis ich angekommen bin noch einkaufen. Sehr praktisch – neben Decathlon ist der McDonalds und ich bekomme wieder meinen Burger und ein Eis ?

Danach geht’s weiter zum Tagesziel. Ein netter See, aber mit einer grauenhaften Zufahrt. Dafür stehen wir keine zwei Meter vom Wasser entfernt.

Die Farben der Natur sind der Wahnsinn. Goldgelbe Gräser, das tiefe Grün der Uferpflanzen, gepaart mit dem blauen Himmel ergeben Postkartenmotive.

See grün farben
Ganz anders als im Süden Portugals

 

Wildacmping See
Weiter weg vom Wasser geht leider nicht

 

Video

Zum Abschluss ein Video vom Fahrtag:

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Am Abend kommen wie schon vermutet ein paar Stechmücken vorbei. Wir schließen die Türe und machen die Fliegengitter an den Fenstern zu. Dann schalte ich die Mückenfalle ein und keine 30 Minuten später ist das Womo moskitofrei! Wie geil und effektiv!

Mückenfalle
230V 30W Mückenfalle - das UV Licht zieht sehr effektiv die Mücken an

 

Noch ein Problem?

Sonntag, heute bin ich schon um 6 Uhr wach und kann den Sonnenaufgang erleben. Ein glutroter Feuerball steigt über dem Wasser hoch. Einfach super, so etwas erleben zu dürfen. Eigentlich muss ich einige dringende Dinge erledigen. Aber ich habe keine Lust und schreibe euch lieber diesen Blog und bastle ein Video zusammen.

Sonnenaufgang am Sonntag

 

Dann kommt die GNR (deutsch „Republikanische Nationalgarde“) gleich mit drei Mann vorbei. Ob wir hier campen würden? Nein, niemals ?

Am See stehen am Tag, das sei kein Problem. Übernachten im Wohnmobil ist nicht gestattet. Wie jetzt, wo sind wir denn hier gelandet. Seit wir die Algarve verlassen haben hat es noch keinen Menschen gestört wo und wie lange wir an einem See stehen. Selbst die GNR hat mehrfach gesagt – alles kein Problem.

Landschaft Portugal
Unterwegs in Zentral Portugal

 

Aber ok, Diskussion gibt es nicht, wir brauchen einen anderen Platz. Der Blog muss warten, wir packen zusammen und fahren 60 Kilometer weiter gehen Osten zu einem Stausee, wo alle zwei Jahre das BOOM Festival stattfindet. Zum Glück bin ich so langsam unterwegs, Tanja hatte schon 11 Kilometer Vorsprung herausgefahren und ruft mich an, als sie am See vor verschlossenen Toren steht. Das weitläufige Gelände am See, welches nur alle zwei Jahre mal für 3 Tage genutzt wird, ist tatsächlich eingezäunt.

womo kirche portugal
Zwischenstopp zum Plan B ausarbeiten

 

Ein Plan B muss her, obwohl keiner mehr Lust zum Fahren hat. Darum machen heute etwas, was wir normalerweise immer vermeiden. Am südlichen Seeufer ist ein Campingplatz. Und da müssen wir vorbei, um auf ein weiteres, sehr weitläufiges Gelände, zu gelangen. Hoffentlich stört sich der Platzbetreiber nicht, dass wir keine Lust auf Camping haben. Der Campingplatz ist zudem ziemlich weit vom See entfernt und 33 Grad ohne Erfrischung im Wasser geht gar nicht.

womo see portugal
Der aktuelle Platz am See

 

sunset wohnmobil see
Neuer Platz am gleichen See