Die Zeit vergeht und der Frühling kommt
Je älter man wird, desto schneller vergeht die Zeit. Aber zur Zeit scheine ich schneller zu Altern als mir lieb ist, denn die Zeit vergeht zur Zeit so rasend schnell, dass ich mich jeden Freitag aufs Neue frage: “wo ist die Zeit geblieben?”
Gerade musste ich im letzten Blogartikel nachschauen, wo ich stehen geblieben bin. Sind wirklich schon wieder drei Wochen vergangen? Tatsächlich verbrachten wir schon wieder 25 Tage an einem der langweiligsten Orte in Portugal. Merken tut man das daran, dass es am Abend inzwischen über eine halbe Stunde länger hell ist. Oder die Sonne mehr Kraft hat und ich somit wieder eine normale Hautfarbe bekommen habe. Oder dass die Mandelbäume hier in der Gegend begonnen haben zu blühen und jetzt schon wieder die Blüten verlieren und langsam grüne Blätter bekommen.
Woche 1 am Bach der keiner ist
Philipp leistet uns immer noch Gesellschaft. Ihm scheinen so Plätze mitten in der Natur auch gut gefallen. Nach dem Geländetest überlegt er sich, was an seinem MAN G90 alles verbessert werden muss und ob er die Kabine behält, umbaut oder einen komplett neuen Aufbau auf das Chassis setzt. Mich hat er natürlich auch angefixt und so laufen auch im Hause AMUMOT Diskussionen über das nächste Wohnmobil, welches auf jeden Fall Geländegängiger sein muss als der Vario. Aber keine Angst, so schnell kommt noch kein neues Wohnmobil, solange wir nur in Europa unterwegs sind reicht meine bisherige Behausung aus.
Woche der ungeplanten Ereignisse
Immer wieder kommt etwas ungeplantes dazwischen, was Zeit kostet. So hat Philipp einen undichten Wasserschlauch im Wohnmobil. Ich wollte “kurz” beim einziehen des neues Schlauch helfen und beende den Tag nach 5 Stunden in Hohlräumen herumkriechen und einem blutenden Daumen.
Wir wollen nur kurz zum neuen Shoppingcenter nach Loulé. Auch da vergehen einige Stunden bis wir wieder zuhause sind. Dafür aber mit neuem Teppich fürs Womo. Welcher vollflächig in Wohnzimmer und Küche verlegt werden soll.
Wie lange der Teppich ansehnlich bleiben wird, werden wir sehen - warten wir mal den nächsten Regentag ab…
Ungeplant muss ich auf das Dach gehen - der Ofen zieht nicht mehr und ich will schauen was da los ist. Zum Glück hat mir Arnold auf dem Rumtreibertreffen eine Teleskopleiter mitgebracht. Jetzt kann ich wieder einfach aufs Dach, ohne den Ducato als Leiter missbrauch zu müssen.
Wie schon befürchtet ist der Kamin komplett zugesetzt. Warum und wieso das jetzt auf einmal passiert ist, kann ich nicht sagen. Ich heize ja schon den dritten Winter mit dem gleichen Holz. Eigentlich kaufe ich extra die Holzbrikett, weil sie so sauber brennen und keine Rückstände im Kaminrohr bleiben. Heute sieht das genau anders herum aus.
Wie sich später durch Zufall herausstellt, als ich einen Packen Holz draußen in der Sonne liegen hatte: Das Holz ist sehr nass, schon nach kurzer Zeit ist die Folie, in der es eingeschweißt ist, von innen beschlagen. So ein Mist! Gerade Holzbriketts sollten eigentlich trocken sein - sind sie aber nicht, wenn sie feucht gelagert werden.
Die erste Woche vergeht schneller als gedacht - am Freitag mogelt sich noch ein Übergabetermin für einen Batteriecomputer in Messines dazwischen. Das wollte ich mit Wäsche waschen beim Internmarché verbinden. Als ich dort ankomme laufen gerade alle Maschinen noch mindestens 30 Minuten und weshalb ich mir dachte, dass ich noch in aller Ruhe kurz beim Bäcker ein Frühstück holen kann. Als wieder heraus komme steht eine andere Frau mit ihrer Wäsche bei den Waschmaschinen und wartet. Tja, Pech gehabt - ich verlasse den Intermarché wieder und fahre nach Hause.
Mein Ziel ist es, ohne Arbeitsstau mit freiem Kopf diesen Platz hier zu verlassen. Die erste Woche verging nun ohne nennenswerte Fortschritte in diese Richtung. Philipp steht immer noch hier, Abends sind wir ein paar mal zusammen zum Essen gefahren, und kennen nun schon zwei gute Restaurants.
Woche 2 am Bach der keiner ist
Die zweite Woche in der Wildnis vergeht ähnlich schnell wie die Erste. Jedoch ist die Produktivität leicht gestiegen, wird jedoch wieder vom besseren Wetter ausgebremst. Seit dem 15.02 haben wir über 20 Grad und ich nutze ein paar Stunden über den Mittag um etwas in der Sonne zu chillen. Telefonbereitschaft nennt man das - dort kann ich in Ruhe anrufe annehmen, ohne dass ich Tanja durch mein Gequassel störe.
Sightseeing & Ausflüge
Auch etwas Bewegung muss sein, ich versuche inzwischen wieder jeden Tag ein paar Kilometer zu laufen. Immer klappt es bisher noch nicht.
Am Mittwoch starten wie einen zweiten Versuch mit Wäsche waschen. Wir fahren mit dem großen Womo nach São Bartolomeu de Messines. Neben Wäsche waschen und einkaufen, will ich noch entsorgen gehen und Wasser auffüllen. Diesmal klappt es mit den Waschmaschinen auf Anhieb. Wir belegen gleich alle Maschinen und lassen 26 Kilo Wäsche durchlaufen. Handtücher, Klamotten und Bettwäsche sind jetzt wieder sauber und der Kühlschrank ist voll.
Am Freitag Abend sind wir mit allen Fahrzeugen nach Loulé gefahren. Wir wollen am Samstag den Markt besuchen und damit wir nicht so früh aufstehen müssen, sind wir schon am Vorabend angereist. Ein weiterer Grund war die Hoffnung auf super schnelles Internet, da mein Blog ein Update bekommen soll. Dieser Wunsch ging jedoch nicht in Erfüllung.
Am Freitagabend waren wir schon mal kurz in Loulé. Ein paar Fotos bei Nacht wollte ich haben und wenn wir schon da sind, gehen wir auch gleich noch Abendessen. Dann brauche wir nicht kochen und spülen.
Samstag ist Markttag in Loulé und die Markthalle alleine ist schon einen Besuch wert. Bei schönstem Frühlingswetter schlendern wir durch die quirlige Stadt.
Danach fahren wir wieder zurück in die Wildnis.
Woche 3 am Bach der keiner ist
Inzwischen ist der Frühling angekommen. Die Nächte bleiben mit 0 Grad sehr kühl aber tagsüber steigen die Temperaturen merklich an. Die 20 Grad hatten wir letzte Woche schon geknackt. Diese Woche liegt der Rekord bei 24 Grad am Tage und -3 Grad in der Nacht.
Auf Telefonsuche
Am Mittwoch fahre ich wieder nach Loulé, ich treffe hier einen Freund, der mir ein altes Handy verkaufen möchte. Meine inzwischen in die Jahre gekommen Handys haben alle so ihre Macken und daher will ich aufrüsten.
Apple wird von vielen hoch gelobt und eigentlich wollte ich mir schon das Iphone SE kaufen. Dieser Freund hat nun ein altes Iphone 5 übrig und ich kann mich damit in die Apple einarbeiten - um dann später vielleicht noch mit einem aktuelleren Gerät und auch mit dem Computer ganz auf iOS umzusteigen. So war zumindest mein Plan.
iOS ist eigentlich recht einfach und der Umstieg von Android ist kein Hexenwerk. Schon am Abend hatte ich das Handy soweit, dass ich es benutzen konnte. Auch ein Update auf das iOS 10.3.3 wurde ausgeführt.
Wie jeden Morgen nach dem Aufwachen, der erste Blick aufs Handy um die Uhrzeit in Erfahrung zu bringen und heute auch aus Neugier, wie stark sich der Akku in der Nacht entladen hat.
55% zeigt die Anzeige! Wie jetzt, in 6 Stunden ohne das Gerät anzufassen entlädt sich der Akku um fast die Hälfte??
Beim ersten Kaffee und der Suche nach der möglichen Ursache, warum das IPhone so viel Strom verbraucht, schaltet sich das Gerät mit 52% Ladezustand ab und meldet Akku leer.
Google bringt schnell Licht ins dunkel. Viele haben solche Probleme, es scheint an der Software zu liegen. Denn bei keinem hat der Akkutausch das Problem lösen können. Auch aktuelle Geräte sind hiervon betroffen. Na prima - solche Probleme kenne ich von Android auch - allerdings hatte man diese schon vor 10 Jahren in den Griff bekommen.
Ich wollte ein Telefon, welches einfach funktioniert und einigermaßen schnell ist. Aber nichts dergleichen ist eingetroffen. Ich habe keine Lust und Zeit mich damit zu beschäftigen, bei den Preisen solcher Geräte erwarte ich einfach, dass sie laufen - auch wenn sie schon ein paar Jahre alt sind.
Mein großes Glück war, dass ich das Gerät zurückgeben darf und nicht behalten muss. Die Apple Ära ist für mich vorbei bevor sie richtig begonnen hatte. Denn auch die Computer, welcher zwar optische wirklich Top sind, haben bei Amazon viele schlechte Bewertungen gerade das MacBook Pro aus 2017 neigt anscheinend immer wieder zu Ausfällen, die ich mir nicht antun möchte.
Mein Problem ist jetzt aber immer noch nicht gelöst und ich schaute im Internet, was es bei Worten so alles zu kaufen gibt.
Das Iphone 5 lag ja schon ziemlich geil in der Hand, aber beim benutzen fiel mir auch auf, dass so ein kleines Display echt nicht praxistauglich ist. 5 Zoll muss es schon sein, alles darunter macht kein Spaß.
Beim rumstöbern und vergleichen im Internet bin ich nach den Geräten von LG zu Huawei gekommen. Huawei - ein Chinese… Zuerst denke ich mir dabei, das ist nur billiger Mist, der nichts taugt. Aber bei den Internet-Routern im Wohnmobil haben sie schon mal bewiesen, dass die Geräte erste Sahne sind und seit Jahren zuverlässig funktionieren. Obs bei den Smartphones auch so ist? Tests im Internet lassen auf ein gutes Gerät zu günstigen Preisen hoffen. Eigentlich ist es inzwischen auch egal welchen Hersteller man kauft, es entscheidet nur noch welcher Prozessor ist verbaut und wie groß ist der Akku. Ok die Qualität des Displays ist auch noch ein Kaufargument.
Mein Wahl fiel auf das Huawei P10. Es bietet einen guten Kompromiss aus Größe, Akkulaufzeit und Preis. Dank einer großzügigen Rabatt Aktion bei Worten diese Woche, gibts das neue Handy sogar zum fast gleichen Preis wie bei Amazon. Also habe ich den Ducato gesattelt und bin mal wieder zum Shoppingcenter nach Loulé gefahren.
Auf dem direkten Weg bin ich zu Worten, das schwarze P10 ausgesucht, bezahlt und draußen im Auto festgestellt, dass das Gerät weiß statt schwarz ist. Naja egal, weiß ist vielleicht im Sommer gar nicht so schlecht - dann erhitzt sich das Teil nicht so stark, wenn ich es mal wieder in der Sonne vergesse.
So ein neues Smartphone macht schon Spaß. Dank aktuellem Android Betriebssystem ist die Akkulaufzeit phänomenal gut. Über Nacht entlädt sich der Akku gerade mal um 2-3%. Einen ganzen Tag Spotify hören, 5 Kilometer wandern mit Schrittzähler und 1 Stunde telefonieren, dazu noch viel rumspielen da es ja was neues ist, meistert das P10 mit weniger als 50% Akkuverbrauch. Ich bin zufrieden.
Unten ein Bild von meinem Jabra Headset, welches schon lange mein treuer Begleiter ist. Nicht nur beim Autofahren, sondern auch während meiner täglichen Arbeit hängt das Ding stundenlang unauffällig an meinem Ohr. Der Akku hält locker einen Tag durch und neuerdings wird der Ladezustand sogar auf dem Handy, neben dem Bluetooth-Symbol angezeigt. Sehr praktisch, wie ich finde.
Die Bluetooth-Tastatur rechts im Bild nutze ich dagegen eher weniger. Sie stammt aus der Zeit, als ein Tablet meinen PC ersetzen sollte und dient weiter als Not-Tastatur, falls einer unserer Computer mal einen Tastaturschaden haben sollte.
Mit den aktuellen Samsung Handys kann sich das Huawei durchaus messen. Was mich besonders begeistert ist der Fingerabdrucksensor welcher das Gerät nicht nur ohne Verzögerung entsperren kann, sondern auch noch mit Wischgesten die die Android Funktionstasten übernimmt.
Dank USB C und dem Super-Charger, welcher mit 5A den Akku lädt, ist das Handy nach 100 Minuten von 0 auf 100% aufgeladen. Wenn es mal schnell gehen muss, ist das eine tolle Sache. Zusammen mit der sowieso schon recht guten Ausdauer des Akkus habe ich das wohl perfekte Gerät für mich gefunden.
Es bleibt ein kleiner Minuspunkt übrig, denn das P10 ist nicht Wasserdicht! In all den Jahren ist mir zwar noch nie ein Handy ins Wasser gefallen, aber es war immer beruhigend zu wissen, dass nicht passiert, wenn es doch passieren würde.
Als weitere Besonderheit sollte die Kamera erwähnt werden. In Zusammenarbeit mit Leica wurde eine Dualkamera entwickelt. Ein Sensor nimmt ein Schwarzweißbild auf, der andere nur Farbe. Hinterher werden die Bilder zu einem Bild verrechnet, was zu detailreichen Bildern führen soll. Ich kenne dieses Technik, einige meiner Bilder sind so bearbeitet um mehr Details zu erhalten. Im Huawei Handy ist das Ergebnis so mittelmäßig. Die Kamera hat mich jetzt nicht vom Hocker, aber für ein paar Schnappschüsse von unterwegs reicht es jedoch aus.
Und wieder ist Samstag und heute habe ich mir fest vorgenommen, endlich diesen Blogartikel fertig zu schreiben, damit du am Sonntag mal wieder was zum lesen hast.
Ich genieße weiter das gute Wetter und erfreue mich an der tollen Landschaft, die hier auf meinen kleinen Wanderungen erkunden darf. Seit ein paar Tagen kündigt der Wetterbericht für die kommende Woche Regen an. Jedoch sinkt die prognostizierte Regenmenge mit jedem Tag. Heute deuten sogar erste Wolken einen Wetterumschwung an. Zwar kommen sie komischerweise aus Osten, aber egal, es sind Wolken!
Heute bekommen wir Besuch von einer englischsprachigen Familie. Sie wollen Picknick am Bach machen, wussten aber nicht, dass man sich hier das Wasser selbst mitbringen muss. Entsprechend erstaunt waren die ersten Blicke in das leere Bachbett.
Nach der langen Zeit am Bach, habe ich so langsam wieder mal Lust auf etwas Sightseeing. Ich war zum Beispiel noch nie in Tavira oder Faro. Und auch mit der Ferrovia könnte man mal einen Ausflug machen…
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