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Marokko, schnell vom Norden in den Süden kommen war unser Plan, weshalb wir in den ersten Tagen auch nur gefahren sind. Ich finde die Entscheidung war gut, denn mit der Überquerung den hohen Atlas haben wir ein ganz anderes Marokko erreicht. Weg ist das Grün, übrig bleibt Stein und Staub – spannend!

Herrliche Ausblicke auf die Berge

Das karge Land mit seinen Felsformationen, Bergen und Tälern und die vielen verschiedenen Gesteinsfarben ergeben zusammen ein unwahrscheinlich schönes Bild. „Hier hats ja nur Steine“ könnte man natürlich auch sagen.

Ab Marrakesch wollten wir kürzere Tagesetappen fahren, aber das klappt beim ersten Tag nicht. Die Strecke durch den Hohen Atlas war ungeplant lang, denn aus dem Plan eine Nacht auf über 2000 Meter zu verbringen wurde nichts. Die Straße ist zu 50% Baustelle und an jeder erdenklichen Haltebucht gibt es mindestens einen Händler der etwas zu verkaufen hat.

Die Baustelle = normale Straße
Übernachtungsplatz

Daher fahren wir durch und finden bei Ouarzazate nach ein paar Metern Piste mit Bachdurchfahrt einen Schlafplatz direkt neben der Piste. Der vermeintlich ruhige Platz entpuppte sich als Hautverbindungsroute zwischen zwei Orten, bis in die Nacht fahren alle 15 Minuten Autos, LKWs und Busse an uns vorbei. Da alle sehr langsam fahren müssen, stört es nicht weiter und in der Nacht wars sehr ruhig.

Für mich der erste richtige Kontakt mit Einheimischen und Marokko. Die Marokkaner laufen an uns vorbei, grüßen freundlich und gut ist. Auch die Auto und Mopedfahrer grüßen alle freundlich aber keiner hält an und will etwas verkaufen oder geht uns irgendwie auf die Nerven. Ein sehr positives Erlebnis…

Wir wollten eigentlich etwas mehr abseits parken, aber der Boden, welcher zwar begehbar aussieht ist, besteht aus purem Staub der einfach nachgibt wenn man mit so schmalen Rädern wie mit dem Vario darauf fährt.

Purer Kakaustaub!

Barrage El Mansour Eddahbi

Die Steinwüste beginnt

Wir fahren am nächsten Tag weiter an den Stausee „Barrage El Mansour Eddahbi“ und parken an einem großen verlassenen Gelände. Hier stehen noch ein paar Ruinen und man hat einen tollen Blick auf den See. Es ist totenstill und einfach nur traumhaft schön.

Stausee El Mansour Eddahbi
Sonnenuntergang am See

Nach der Hektik der letzten Woche legen wir hier einen Tag Pause ein. Die Marokkaner kommen wohl auch gerne hier her. Eine Familie grillt an einer der Ruinen, ein Pärchen diskutiert über den Tag eine Beziehungskriese aus, und noch ein anderer kommt irgendwann zu Fuß hier her mit der Frage ob man sein Auto vielleicht unten am See aus dem Schlamm ziehen könnte. Stefan ist dann mit dem Fanti hingefahren und hat ihm geholfen – echt cool.

Sonnenaufgang am See

Inzwischen haben wir 6 Tage vor Weihnachten und es stellt sich die Frage was tun wir, damit wir Weihnachten in der Wüste verbringen können. Es sind immer noch 350 Kilometer bis zur Sandwüste Erg Chebbi und zu viel wollen wir an einem Tag nicht fahren. 80 Kilometer sollten die Obergrenze sein. Daher planen wir eine Route nach Merzouga mit entsprechend vielen Stopps.

Wasserfälle von Tizgui

Fotostopp 37
Anfahrt zur den Wasserfällen

Fast a weng kurz die erste Etappe, aber ein schönes Ziel dafür, sind die Wasserfälle von Tizgui. Auf einem Plateau kann man schön und ruhig parken und in der Schlucht bei den Wasserfällen wird Oman dir seine Geschichten erzählen.

Parkplatz hinter dem Sportplatz
Wasserfall Tizgui

Wir haben wieder super geschlafen, in der Nacht war kein Laut zu hören. Als am nächsten Morgen die Sonne aufgeht, besuch wir alle noch einmal die Wasserfälle um ein paar Fotos zu machen. Leider nur am Mittag kurz die Sonne in das Tal.

Blick vom Parkplatz in den kleinen Ort

Aussicht in den Bergen

Nach der Nacht im Tal wäre mal ein Übernachtungsplatz mit Weitblick ganz nett. Tanja findet eine nette Stelle auf einer Hügelkette, die befahrbar aussieht. Es ist nicht besonders schwer abseits der Straße einen ruhigen Übernachtungspatz zu finden.

Immer wieder halten wir an und machen Bilder
Anstieg auf einen Hochplateau
Schöner Wohnen 2.0 Heute in der Steinwüste

Es ist schon erstaunlich mit wie wenig man so zufrieden sein kann. Hier ist nichts außer Steinen und sogar nicht mal schöne Steine, aber trotzdem finden wir den Anblick toll und sind zufrieden. Es ist natürlich beim ersten Mal auch etwas ganz besonderes, wenn wir auf so eine weites Land treffen, auf dem fast nichts wächst. In Portugal begrenzt sich die Mondlandschaft ja meist nur auf den Grund eines Stausees.

ist das nicht schön?

Seit wir über den Atlas sind, haben wir kaum eine Wolke am Himmel. Obwohl wir uns auf einer Höhe von 1000 Meter bewegen liegen die Temperaturen am Tage bei 20°C und Nachts selten unter 10°C. Die Sonne hat so viel mehr Kraft, dass meine Solaranlage gut 25% mehr Tagesertrag liefert. Daher können wir sogar am kürzesten Tag im Jahr (21.12.) mit Strom den Wasserboiler betreiben.

Platz im Wadi

Heute haben wir 135 Kilometer vor uns. Auf der Strecke gibt es zwei Kreuzungen und drei Kreisverkehre. Ich mag die marokkanischen Straßen, hier gibt es nicht alle 5km einen Kreisverkehr.

Einkaufen in der Oase Nkob

In der Oase Nkob tanken wir noch einmal voll (84 cent/l) und kaufen Ost und Gemüse und etwas Fleisch am Straßenrand. Man merkt, dass hier mehr Touristen unterwegs sind, denn die Kinder betteln hier um Geld, ich würde nie auf die Idee kommen fremden Kindern etwas zu geben. Möchte ja nicht in die Erziehung der Eltern eingreifen.

Die Straßen werden schlechter

Wir erreichen die N12, welche uns nach Merzouga bringen soll. Diese ist aber nicht in bestem Zustand, vor allem ist der Belag extrem rau, was zu einer ziemlichen Geräuschkulisse im Fahrerhaus führt.

Piste zum Übernachtungsplatz

Irgendwo nach dem Ort Alnif verlassen wir die Straße und folgen einem Wadi 1,5km bis wir hinter einer Felswand gut versteckt stehen. Die Piste ist super zu fahren, aber an manchen Stellen etwas sandig. Vor allem das letzte Stück ist grenzwertig. Um mein Auto aber kennen zu lernen probiere ich es einfach und fahre ohne Druck abzulassen in den Sand. Mit 7 Bar vorne und 6 hinten komme ich ans Ziel.

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Tiefe Spuren aber es fährt noch
Platz im Wadi

Übernachten im Wadi

So ein ausgetrocknetes Flussbett, auch Wadi genannt ist nicht ganz ungefährlich.
Wikipedia sagt dazu:

"Ein Wadi ist ein Tal oder Flusslauf, der häufig erst nach starken Regenfällen vorübergehend Wasser führt. Zu überraschenden Sturzfluten kann es durch weit entfernte Gewitter kommen, die im entsprechend großen Einzugsgebiet des Wadi niedergehen. Der Aufenthalt in Wadis mit steilen Ufern, aber auch in sehr breiten Wadis kann in solchen Fällen lebensgefährlich werden."

Man sollte also nicht achtlos darin übernachten oder sie durchqueren wo es keine alternativen Rückwege gibt. Sollte Wasser kommen, könnte man abgeschnitten sein. Ich habe mir natürlich die Wetterkarten angeschaut, in ganz Marokko herrscht trockener Ostwind und jeglicher Regen vom Atlantik wird brav nach Norden geschaufelt. Somit würde ich die Gefahr als berechenbar einstufen. Sollte nur der geringste Verdacht auf Regen bestehen, werden wir so sicher nicht übernachten!

Dumm ist es auch immer, wenn man mit einem 2WD Auto gerade so durch den Sand kommt, und nach dem Regen, wenn das Wasser wieder weg ist, keine Chance hat durch den nassen Schlamm zu kommen.

Merzouga - Erg Chebbi

Heute ist nun endlich der Tag gekommen, wir alle freuen uns auf echten Sand. Es sind noch 120 Kilometer bis Merzouga und zur richtigen Sandwüste Erg Chebbi.

Und dann tauchen am Horizont endlich die Dünen der Erg Chebbi auf
Merzouga am Rand der Erg Chebbi

Nach einem Mittagessen in Merzouga kann frisch gestärkt mein erster Sandtest beginnen. Wie weit packt es ein 2WD Auto wirklich im Sand? Probieren wir es einfach aus oder? Weiter möchte ich meine Bergeausrüstung ausprobieren.
Kurz südlich von Merzouga kann man links einfach in die Dünenfelder abbiegen. Je näher man den Dünen kommt, desto weicher wird der Boden.

Mein Vario in der Sandwüste, ich glaub es nicht.

Ich komme immerhin hinter die erste Düne, dann merke ich wie es immer mehr nach unten statt nach vorne geht.
Ok, erste Erkenntnis: Der Vario kommt schon recht weit. Ich beginne etwas Sand zur Seite zu schieben und Luft abzulassen. Vorne 1.8 Bar hinten 2,2 Bar. Dazu die Sandbleche hinten unter die Räder.
Zurück über die Sandbleche ist kein Problem, 1 Meter später stecke ich wieder. Es reicht einfach nicht, um genug Schwung zum weiterfahren auszubauen.

Nun kommt endlich die Schaufel zum Einsatz

Stefan macht sich schon bereit und lässt Luft aus den Reifen. Die ersten Marokkaner sind auch schon da. Einer gibt mir Tipps und meint mit einem 2WD Womo hat sich das schon lange keiner mehr getraut.

Erster Einsatz der neuen Sandbleche
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Es hat ja auch nicht jeder einen Pannenservice dabei. Stefan zieht mich kurz raus heraus als wär´s nichts. Danach geht die Reise weiter auf die andere Seite der Erg Chebbi, wo wir auf mehr Ruhe hoffen.

Mit Stefans Hilfe war es dann ein Kinderspiel.
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Einmal um den Erg Chebbi

Es ist meine erste echte Pisten und alles ist dabei: Schotter, Lehm, Weichsand und Waschbrett, aber mit wenig Luft in den Reifen und ohne Hektik fahren wir bis an die ersten Dünen heran. Da es langsam dunkel wird, beenden wir hier auch den Tag ohne weiter nach dem perfekten Platz zu suchen. Morgen ist ja auch noch ein Tag.

Gute Nacht

Die Erkenntnis des Tages: Ohne Allrad an die Wüste ist kein Problem, die meisten Wohnmobile mit Heckantrieb und reichlich Bodenfreiheit sollten das schaffen. Aber IN die Wüste bleibt den Allradlern mit großen Reifen vorbehalten. Ein ganz dickes und fettes Dankeschön an Robby und Stefan - ohne Euch würde ich nicht so bedenkenlos in den Sand fahren. Und gerade diese Erfahrung ist für mich wichtig, damit ich weiß wie weit ich in der Not wirklich gehen kann.

Und wie wirkt Marokko auf mich? Das Land ist wirklich so schön wie alle sagen. Die Einwohner sind dagegen lange nicht anstrengend wie einige behaupten. Klar kommt eigentlich fast überall einer her und will was von dir. Schuhe tauschen, Jacke verkaufen und dir irgendein Zeug andrehen oder Bier und Kippen schnorren. Je touristischer ein Ort ist, desto schlimmer ist es. Wir stehen in der Pampa und haben unsere Ruhe. Aber die Marokkaner sind viel netter als man zuerst denkt. Viel zu voreingenommen stand ich bis jetzt den Marokkanern gegenüber, denn bisher waren alle sehr nett und freundlich. Auch heute in der Wüste, er hat einfach geholfen, hat sich mit uns unterhalten und wollte nichts dafür haben.
Auch hier macht es wohl ein gesundes Mittel an Misstrauen und Glaube an das Gute im Menschen.

Und jetzt ist auch für uns erst einmal Pause. Wir wünschen dir ein frohes und friedliches Weihnachtsfest, egal wo auf der Welt du gerade bist.

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