Deutschland Werkstatttour 2021
Uns erwartet ein straffes Programm in Deutschland. Wir haben einiges an Womowellness eingeplant und auch das neue Quaddchen möchte in Empfang genommen werden.
Für uns ist es recht ungewohnt wieder in Deutschland zu sein. Auf einmal versteht man wieder alle Menschen und muss aufpassen nicht mit Bom dia oder Boa tarde einen Laden zu betreten. Aber wir werden uns sicher schnell wieder daran gewöhnen.
Schwarzwald
Unsere Deutschlandtour beginnt im Schwarzwald hoch oben in der Nähe von Schramberg, bei Tanjas Eltern. Hier verbringen wir die ersten 2 Tage wo wir uns etwas von der Fahrerei erholen können. Es gibt leckeres Essen und auch das lang herbeigesehnte Schnitzel mit Pommes ist dabei. Auch die ersten Freunde schauen auf einen Besuch vorbei und so vergehen die zweieinhalb Tage wie im Flug.
Am Sonntagabend fahren nach Pfullendorf und stellen uns auf den Wohnmobilstellplatz am Freibad. Da gerade ein Gewitter aufzieht, werden die Besucher aufgefordert das Becken zu verlassen und schon haben wir es schön ruhig. Pfullendorf ist für uns ein guter Ort, da er nur wenige Kilometer von Reutlingen entfernt liegt, wo wir morgen den ersten wichtigen Termin haben werden.
Reifentausch in Reutlingen
Mein erster Schnelltest
Neben dem Wohnmobilstellplatz ist ein Corona Testzentrum. Da wir noch nicht wissen ob und wie man hier Firmen betreten darf, lassen wir uns beide schnell testen. 15 Minuten später bekommen wir das Ergebnis, per SMS, E-Mail und in Papierform. Wir sind beide Negativ - die Kontakte der letzten Tage sind also ohne Folgen verlaufen.
Wir fahren die kurze Strecke nach Reutlingen zu einer Werkstatt, wo wir im Vorfeld die Übergabe der neuen, gebrauchten Reifen organisiert haben. Diese Werkstatt ist auch so nett und montiert mir die Reifen gleich auf den Laster und entsorgt die Altreifen.
Ja die alten Reifen waren keineswegs abgefahren, sondern sie waren irgendwas um die 18 Jahre alt und hatten schon einige Risse an den Flanken. Dazu hatten sie auch einen ziemlichen Höhenschlag, was das Fahren sehr unangenehm machte. Selbst 1,5 Kilo Wuchtpulver in allen Rädern brachte keine dauerhafte Besserung.
Darum war ich sehr glücklich, dass ich über Facebook sechs fast neue Kompletträder zu einem sehr guten Preis ergattern konnte. Selbst nach Abzug der Spritkosten bliebt immer noch ein vierstelliger Betrag, im Vergleich zu neuen Reifen in Portugal, übrig.
Während wir so am Arbeiten sind kommt eine Motorradstreife vorbei und der Polizist betritt die Werkstatt. Offensichtlich hat er hier etwas zu erledigen, aber ihm entgeht unser gelbes Ungetüm nicht. Ich überlege noch, ob ich einen Lappen über die hintere Stoßstange legen soll, so dass man das Kennzeichen nicht sieht. Aber der abgelaufene TÜV ist ja nicht das einzige Problem mit einem 33 Jahre alten LKW in einer Umweltzone...
Der Polizist siehts gelassen, er fährt selbst einen Geländewagen und wir reden über Marokko und wie wir danach fast zwei Jahre in Portugal verbracht haben.
Nach zwei Stunden ist alles erledigt, die 18 Jahre alten Reifen sind entsorgt und die alten Sprengringfelgen liegen in der Quad-Garage. Was ich jetzt mit den alten Felgen machen werde, weiß ich noch nicht. Aber zum Wegschmeißen sind sie auf jeden Fall zu schade. Ich nehme Sie mit, vielleicht finde ich unterwegs jemanden, der sie gebrauchen kann - spätestens im Erzgebirge müssen sie dann raus.
Alles verläuft am Morgen so reibungslos, dass wir noch am Mittag den zweiten Termin bei unserem Solar-Lieferant SolarSwiss in Reutlingen erledigen können.
Termin 2 Gingen an der Brenz
Am Abend fahren wir weiter nach Giengen an der Brenz, wo wir Benny FRM-Technik, unseren Kabinenbauer, besuchen. Es gibt zwei kleine Garantiefälle zu erledigen. Pech für Benny, dass wir gerade in der Nähe sind, sonst hätte ich wahrscheinlich nichts unternommen.
Eine Undichtigkeit am Dach, in den Eckprofilen, hatte ich selbst schon abgedichtet.
Jetzt wo wir in Deutschland sind, bekomme ich am Dach neue Eck-Verstärkungen, so dass hier gar nichts mehr undicht werden kann.
Und da die Jungs schon da oben am Arbeiten waren gab es auch gleich noch einen Ablauf, damit kein Wasser mehr auf dem Dach stehen bleibt.
Witzig war, dass noch vor zwei Tagen an der Eingangstreppe eine Schweißnaht gerissen ist. Diese wurde auch gleich gerichtet, und die Treppe so verstärkt, dass es nicht mehr reißen wird.
Auch meine alten Felgen bekomme ich hier los, Benny hat immer wieder LKW´s die auf Einzelbereifung umgerüstet werden müssen. Auch ein nettes Accessoire für unser Lasterchen kann ich noch abstauben, bevor wir uns wieder auf den Weg machen.
Die Gitter bekommt man bei Mercedes nicht mehr - und selbst wenn, keiner zahlt hierfür freiwillig über 1000€. Bei Ebay Kleinanzeigen findet man einen Händler, der noch Restbestände verkauft. Der weiß wohl noch nicht mit was er da handelt.
Spontan ein TÜV Termin
Benny kennt da auch einen guten TÜV, der sich an so alten Fahrzeugen erfreut und realistisch prüft. Den Bremsentest haben wir Lob bestanden. Auf der Rüttelplatte wurde die Vorderachse auf Spiel geprüft und dann noch schnell die Abgase getestet - schon sind 206€ weg und auf dem Kennzeichen klebt eine neue Plakette. Eigentlich hätte ich mir das sparen können, die Strafe in Deutschland ist billiger und der eine Punkt stört uns auch nicht, da wir die nächsten Jahre sowieso nicht da sind.
Die Lichtmaschine hat es hinter sich
Echt Pech hatte ich direkt vor dem TÜV als ich noch die Beleuchtung teste und dabei zufällig feststelle, dass die Lichtmaschine 35V liefert. Ich schaltete schnell das Trennrelais zu, damit der Strom in die Bordbatterie abfließen kann. Wenn die Lichtmaschine voll arbeitet bleibt die Spannung auf normalem Niveau. Dumm war nur, dass die Bordbatterien fast voll sind und bis wir zum beim TÜV gefahren sind, war schon die erste Abblendlicht Birne durchgebrannt.
Damit nicht noch mehr Lampen durchbrennen, musste ich ganz schnell die Lichtmaschine abklemmen. Auf dem nahe gelegenen Aldi Parkplatz liege ich unter dem Auto, während Tanja nebenher einkaufen geht. Ein Wunder, dass die Sonne scheint - normal regnet es bei solchen Aktionen immer.
Die Fahrzeugelektrik wie Licht und Gebläse wird ab jetzt über Solarstrom von den Bordbatterien versorgt. Bis ich einen neuen Laderegler für dich Lichtmaschine bekommen habe.
Über Heidenheim (Umweltzone) fahren wir nach Gmünd (Umweltzone) um einen kurzen Besuch bei meinen Leuten abzustatten. Max ist total aus dem Häuschen und freut sich total. Arg viel Zeit bleibt leider nicht, wir sind echt fertig und müssen weiter. Am Abend fahren wir noch ein Stück Richtung Autobahn und durchqueren noch einmal Schwäbisch Gmünd (Umweltzone). Jetzt reicht es langsam mit dem Blödsinn.
Auf dem Weg nach Osten
Nach einer ruhigen Nacht hinter einem Freibad bei Aalen starten wir jetzt Richtung Osten. Es wird ein Tag der Autobahnparkplätze. Denn ich fahre alle 50 Kilometer von der Autobahn ab und prüfe die Reifen auf Gummiwürste auf den Profilblöcken.
Niemand kann mir sagen, wie viel Druck die Reifen benötigen. Darum muss ich mich langsam herantasten. Auf langen Autobahnetappen werden die Reifen warm und der Druck steigt um 1-1,5 Bar an. Wo der kalte Reifen mit 4,2 Bar noch super läuft, radieren die Blöcke bei 5,5 Bar schon deutlich und es bilden sich Gummiwürste auf den äußeren Profilblöcken. Wenn man gerade 4000€ für neue Reifen ausgeben hat, kommen einem die Tränen, wenn man so etwas sehen muss.
Sehr gut gefällt mir, dann die Reifen ohne ausgewuchtet zu werden, einwandfrei rund laufen. Das Lenkrad bleibt jetzt endlich bis 120km/h ruhig - kein Vergleich zu vorher.
Hinter Nürnberg besuchen wir Roberto. Er hat mir beim Ausbau der Kabine vier Wochen lang viel geholfen. Es gibt Kaffee und Kuchen auf dem Lidl Parkplatz. Am Spätnachmittag fahren wir noch ein kleines Stück an einen ruhigen Waldparkplatz nahe der Autobahn.
Letzte Etappe ins Erzgebirge
Heue steht die letzte Etappe mit 210 Kilometer an, dann sind wir endlich wieder im Erzgebirge. Da heute Freitag ist, machen wir jetzt zwei Tage Pause. Der nächste Termin ist nämlich erst am Montag. Bei Marienberg haben wir einen netten Parkplatz gefunden. Hier kann man´s aushalten.
Reiner Dole – Tanjas Fahrlehrer mit eigener Fahrschule kommt uns besuchen. Wir verbringen ein schönes Wochenende zusammen.
Erstes Treffen mit dem neuen Quaddchen
Als nun endlich Montag ist, fahren wir zum Yamaha Händler nach Pockau. Hier habe ich per E-Mail mein neues Spielzeug bestellt und sehe es heute das erste Mal.
Das neue ATV war neben den neuen Reifen der zweite Hauptgrund für die Deutschland Ochsentour.
Ich wurde oft gefragt, ob das alte Quad schon durch ist, oder warum ich ein Neues kaufe. Dem kleinen 450er geht es super und auch mit 15.000 Kilometer auf der Uhr läuft es einwandfrei. Aber es ist lästig, wenn sich immer zwei Menschen ein Quad teilen müssen. Tanja kann im Garten nichts arbeiten, wenn ich mit ATV unterwegs bin. Bleibt das Quad unterwegs liegen, können wir uns nicht selbst helfen, sondern sind auf andere angewiesen. Mit zwei ATVs sind wir flexibler, haben mehr Spaß und das neue Modell ist auch etwas schneller, stärker und schöner.
Die heutige Frage des Tages: Passt das ATV in die Quad Garage?
Noch ist das Quad ist noch nicht ganz fertig, wir können es also nicht mitnehmen. Aber wir können testen, ob es überhaupt in den Laster passt und was ggf. noch abgeändert werden muss. Damals haben wir den Laster für das Yamaha Kodiak 450 gebaut. Zwar haben wir ein bisschen habe die Maße des größeren Kodiak 700 mit eingeplant, ab nie ernsthaft daran geglaubt, dass es wirklich einmal soweit kommen wird.
Zu meiner großen Erleichterung passt das Quad in die Garage. Nur die Klappe geht nicht zu - aber das lässt sich lösen.
Kurzbesuch in Annaberg-Buchholz
Weiter geht die Reise nach Annaberg. Die Reisezäpfchen Markus und Dana besuchen wir unangemeldet, denn ich weiß, dass sie schon am nächsten Tag wegfahren werden.
Vor 2 Jahren haben wir hier unseren Laster ausgebaut. Erinnerungen werden wach, es ist schön, mal wieder hier zu sein.
Schneeberg
Am Abend fahren wir nach Schneeberg zu meinem Kumpel Joni in die Werkstatt, wo wir dann für ein paar Tage bleiben wollen.
Schon wieder steht der Laster in der Werkstatt. Hier bekomme ich Mercedes Ersatzteile zu sehr guten Preisen und es gibt ein gutes Lackierteam. Zuerst lasse ich die Motorlager wechseln - ich hoffe, dass der 33 Jahre alte Gummi vielleicht etwas hart ist. Ob sich die Arbeit und die Investition von über 1000€ lohnen wird, erfahren wir später.
Der Kleber an den neun Eckwinkel der Kabine sollte inzwischen genug ausgelüftet und getrocknet sein. Jetzt kann lackiert werden. Bei der Gelegenheit bekommst auch der Rest der Kabine noch etwas Makeup. Die weißen Kratzer werden etwas ausgebessert.
Die Lichtmaschine bekommt für 11€ einen neuen Regler und liefert jetzt wieder brav maximal 28,8 Volt.
Da ich bei der Fahrerhaus-Schallisolierung die Pedale und Spritzwand vergessen hatte, hole ich dieses nun auch noch nach.
Die neuen Felgen sind anders als die Alten und meine Ventilverlängerungen passen nicht mehr. Also muss ich etwas Neues basteln. Mit den längsten Stahlflex-Verlängerungen und einem 90° abgewinkelten Messingventil (die nicht sehr stabil sind) bekomme ich folgende Lösung.
Im tiefen Schlamm besteht die Gefahr, dass die Verlängerung abreißt. Aber da wollen wir ohnehin nicht rein und wenn es tatsächlich abreißen sollte, dann kann ich jederzeit in das Original Ventil wieder den Ventileinsatz einschrauben und weiterfahren. Für Sand und Pisten wird´s wohl halten, da hat schon die sehr ähnliche Version an den alten Felgen vollkommen ausgereicht.
Durchgeimpft
Am Mittwoch ist es soweit. Ein Teil der Belegschaft und wir fahren zum Impfen. Mit Johnson & Johnson benötigen wir nur eine Impfung und müssen somit keine 4 Wochen irgendwo warten.
So vergeht diese Woche wie im Flug und am Donnerstagabend sind wir schon wieder Unterwegs nach Pockau zum Yamaha Händler. Morgen dürfen wir das Quad abholen. Auf dem Weg dorthin sind wir fast sprachlos über den Erfolg der letzten Schallschutz Maßnahmen. Gute 4dB weniger im Fahrerhaus können sich hören lassen. Im Stand sind es nur noch 69dB. Das entspricht "Gesprächslautstärke", meint meine App. Die Motorlager tragen hier sicher auch ihren Teil bei, denn der laufende Motor überträgt jetzt viel weniger Schwingungen auf die Kabine.
Motorkamel 2.0
Ich mag Firmen die zuverlässig sind und gute Arbeit abliefern. Das war der Grund warum ich das Quad im Osten beim Zweiradhaus Hunger und nicht mehr in Breisach gekauft habe. Die komplette Abwicklung bis zur heutigen Übergabe hat einwandfrei funktioniert.
Nachdem der Papierkram erledigt war und ich die obligatorische Einweisung erhalten habe, musste das neue ATV nur noch verladen werden. Es passte beim ersten Anlauf schon fast in die Garage.
Was ich nicht bedacht hatte: Die Reifen haben einen größeren Durchmesser und passen deshalb nicht in die Aufnahmen. Für den Transport nach Schneeberg musste ich etwas Gewalt anwenden, bis die Klappe endlich zu ging.
Anhänger 2.0
Neben dem ATV habe ich auch noch einen (fast) passenden Anhänger gekauft. Ein kleiner 750Kilo Anhänger mit Bremse für ATVs. Er wird uns in Portugal sicher gute Dienste leisten. Leider ist er minimal größer ausgefallen als ich mir das vorgestellt habe. Ich hatte irgendwie die Maße vom 350Kilo ohne Bremse angeschaut, aber den 750kg Hänger bestellt.
Naja - ist jetzt so, das Ding muss auf jeden Fall irgendwie mit auf die Reise.
Da ich keine Anhängekupplung am LKW habe, muss der Hänger irgendwie anders mitgenommen werden. Entweder auf dem Fahrerhaus, dazu war er aber zu groß, oder eben hinten, huckepack an den Ersatzrädern. Ich glaube die Ossis halten uns jetzt für total durchgeknallt - aber es funktioniert.
Zum Abschied fahren wir am Abend noch einmal nach Annaberg-Buchholz, wo wir noch schön beim Griechen essen gehen.
Luca App
Bisher war alles recht entspannt in Deutschland. Nur der Grieche in Annaberg scheint die Lage etwas ernster zu nehmen. Auf den Tischen sind QR Codes und wir müssen die Luca App nutzen oder einen Zettel ausfüllen. Beides höre ich heute zum ersten Mal.
Der Wirt erklärt uns, dass er geimpft ist und im Raum eine Luftreinigungsanlage steht. Die Tische sind großzügig im Raum verteilt.
Bitte volltanken
Da wir jetzt bis Spanien nirgends mehr so richtig billig tanken können, fülle ich die zwei Dieseltanks auf. Bei 1,30€ pro Liter ist tanken zwar kein Vergnügen, aber wir müssen ja irgendwie wieder nach Spanien kommen.
Ich finde es immer noch sehr geil, mit einer Tankfüllung von Ostdeutschland bis nach Portugal fahren zu können!
Übrigens: Sehr positiv überrascht bin ich vom Durchschnitts-Verbrauch der letzten 2670 Kilometer. Trotz der zweimaligen Erzgebirgsquerung, den Bergen im Schwarzwald und die hundert Millionen Kreisverkehre in Frankreich, lag der Verbrauch bei nur 26l/100km.
Minimal Sightseeing
Bisher haben wir uns mit Sightseeing sehr zurückgehalten. Wir hatten einfache keine Zeit. Aber als ich im Internet gesehen habe, dass der Exit-Room in Chemnitz seit dem 1.7 wieder offen hat, habe ich spontan für Samstag zwei Karten reserviert.
Wer es nicht kennt: Exit Room´s sind ein Rätzelspiel. Man wird in einen Raum eingeschlossen und muss darin Rätzel lösen um den Schlüssel zum Ausgang zu finden. Wir hatten das Wohnzimmer wo sich in allen möglichen Gegenständen Hinweise zur finalen Zahlenkombination des Tresors versteckten. Für die Lösung hat man eine Stunde Zeit.
Es war unser erstes Mal und nun wissen wir, in welche Richtung das Spiel geht. Beim nächsten Mal sind wie vielleicht besser 😉
Man hatte Mitleid mit uns, und wir werden aus Exit-Room wieder freigelassen.
Wir schlendern noch eine Runde durch Chemnitz und besuchen ein paar Läden auf der Suche nach Schuhen und Jacken. Dabei bin ich erstmal von aktuellen Preisen sehr abgetörnt und erstaunt wie voll die Läden am Wochenende sind. Bis auf die Masken die nur mehr oder weniger richtig getragen werden ist von Corona aber nicht mehr viel zu spüren. Mindestabstand? Fehlanzeige.
Maskenverweigerer
Ganz besonders kann ich die Maskenverweigerer gebrauchen. Mit Lungenkrankheitsattest ist der Respekt vor den Mitmenschen scheinbar außer Kraft gesetzt und man darf seine Bazillen frei verteilen. An deren Stelle würde ich es mir gut überlegen, ob ich meiner doch so kranken Lunge so eine Belastung wie Corona antun möchte.
Empathie Fehlanzeige, man pocht stur auf seine Grundrechte!
Probefahrt und reisefähig packen
Jetzt schnell auf die Autobahn und ab nach Schneeberg.
Zurück in Schneeberg möchte ich die Quad-Garage so umbauen, dass auch das neue Quad einfach einladen lässt. Bisher fehlen in der Länge 1-2cm und in der Breite liegen die Kotflügel an den Schrauben der Gasfedern für die Klappe an. Beides ist weniger gut.
Da Tanjas Mutter alle Papiere für die Zulassung hat, konnten wir bis jetzt noch nicht Mal eine Probefahrt machen. Erst mit der roten Nummer von meinem Kumpel kann ich am Sonntag endlich die erste Runde mit dem neuen Quad drehen. Servolenkung, 50PS und 110km/h Spitze - das alles ist ziemlich ungewohnt, aber fühlt sich super an. Das Yamaha Kodiak 700 EPS SE ist schon eine ganze Klasse wertiger als das 450er in der Grundausstattung.
Der Anhänger sieht hinter an der Kabine hängend schon etwas wild aus. Ich hoffe echt, dass uns niemand damit anhält. Wenigstens bis wir die Papiere dafür haben, darf sich daran niemand stören. Danach könnten wir ihn kurzfristig abladen und mit dem Quad ziehen, wenn man die Weiterfahrt verweigern würde.
Damit der Hänger nicht über das Dach schaut, habe ich die Kupplung abgeschraubt und für Optik noch die Reifen. Eine noch schnell bestellte Warntafel für Spanien habe ich auch befestigt.
Wir machen los
Tschüss Erzgebirge, die Zeit war schön, aber der Süden ruft.
Aber so ganz direkt fahren wir nicht Richtung Frankreich. Wir haben noch zwei Termine und sicher ergeben sich noch weitere, wenn wir erstmal wieder unterwegs sind. Von Schneeberg fahren wir nach Eisenach in Thüringen. Danach geht es weiter in den Westerwald zu unserem Freund Klaus. Beide Gegenden sind scheinbar nicht gerade die Schönwetterpole in Deutschland.
Navi App
Neben Google Maps habe ich eine neue Navi App. Diese ist bisher so gut, dass es sich wirklich lohnt, diese einmal zu erwähnen.
Vor kurzem hat mir jemand begeistert über die Navi App Sygic berichtet. Zwar fahren wir seit Jahren mit Google Maps recht problemlos - trotzdem kann Google bisher keinen niederen Brücken berücksichtigen. Sygic gibt es erstmal 14 Tage lang gratis als LKW-Vollversion zum Testen, danach kann man sich die Caravan Version für Wohnmobile kaufen. Ich teste noch, bin aber bisher von der Routenführung recht angetan. Die erste Navi App, die keinen Blödsinn macht und mich in missliche Lagen navigiert.
Ich werde noch in einem extra Artikel darüber berichten, wenn wir mehr gefahren sind, aber folgendes begeistert mich jetzt schon:
- 3D topgraphische Karte wie ich es von Becker kenne
- Info zu den umliegenden Tankstellen inkl. Preisanzeige
- Unkomplizierte und vielfältige Ziel Eingabe Möglichkeiten
- Echtzeit Verkehrs und Baustellenanzeige
Post aus dem Schwarzwald
Während wir auf dem Weg in den Westerwald waren, haben die Papiere vom Quad und Anhänger einen kleinen Ausflug in den Schwarzwald gemacht wo Tanjas Mutter so lieb war und 1,5 Stunden auf der Zulassungsstelle verbracht hat, bis beides Zugelassen ist. Danach hat Sie alles in einen Karton verpackt und zu Klaus in den WW geschickt. Als wir jetzt hier angekommen sind, warten schon die neuen Kennzeichen auf uns.
Noch sehr behutsam, da Motor und Getriebe erst noch eingefahren werden müssen, unternehme ich in den Regenpausen die ersten kleinen Touren durch den Westerwald. Ich merke schnell, dass das Yamaha Kodiak 700 in einer ganz anderen Liga spielt als das 450er. Im Nachhinein find ich das Kodiak 450 etwas zu teuer für das Gebotene. Wer mit den Gedanken spielt sich ein Yamaha ATV zu kaufen, sollte unbedingt das Kodiak 700 mit dem 450er einmal vergleichen, bevor er das 450 kauft.
Ziemlich doof ist bei Yamaha die Tatsache, dass der erste Kundendienst schon nach 250 Kilometer oder 20 Betriebsstunden ansteht. Also nach einem größeren Wochenendausflug sozusagen. Da wir nicht mehr viel Zeit vertrödeln wollen, suche ich einen Yamaha Händler der auf der Strecke liegt und spontan Zeit für mich hat. Ich werde in Neuwied fündig frage telefonisch ganz frech ob ich am Dienstagmorgen kurzfristig zum Erstkundendienst vorbeikommen kann. Ich habe Glück, die Werkstatt hat Zeit und wir können anrücken.
Die Notebook Story
Eine ganz besondere Geschichte nervte mich jetzt schon zwei Wochen. Plötzlich hat mein Lenovo Notebook einen Riss im Displayglas. Es ist einfach so, im oberen Drittel von rechts nach links quer durchgerissen. Da ich das Notebook entweder auf dem Tisch, in seiner Tasche oder in der Hand habe, bin ich mir sicher, dass nichts passiert sein kann. Folglich muss es sich um einen Garantiefall handeln.
Ich eröffne also bei Lenovo ein Ticket und bekomme umgehend ein Rücksendelabel. Das Gerät wird auch sofort nach unserer Ankunft in Schneeberg von FedEx abgeholt.
Dann folgte eine kleine Europatour, über Köln nach Paris und zurück nach Deutschland dann noch eine Runde durch Polen bis es endgültig am 6. Reisetag bei Lenovo-Repair-Center zugestellt wurde.
Am nächsten Tag bekomme ich die Mitteilung, dass ich den Schaden selbst zahlen darf. Wäre das Notebook nicht so teuer gewesen hätte ich an dieser Stelle abbrechen und mir etwas anderes kaufen sollen. Das wäre wahrscheinlich die beste Lösung gewesen.
Aber nein ich bezahle zahle zähneknirschend die Rechnung und erhoffe mit dadurch eine eine schnelle Reparatur. Aber Lenovo bestellt erst einmal in aller Ruhe das Ersatzteil und seit 4 Tagen gab es keine Änderung beim Status. Inzwischen ist unsere Zeit abgelaufen, in zwei Tagen verlassen wir Deutschland wieder – ohne Notebook.
Was mich nervt ist die Tatsache, dass hier mit robusten Geräten geworben wird, die unterm Strich furchtbar empfindlich sind. Ich möchte nicht wissen wie nach einem Sandsturm die Tastatur des X1 Yoga noch funktionieren soll. Hätte das X1 nicht so ein genial helles 4K Display, das fast nicht spiegelt und somit problemlos im Freien benutzt werden kann, wäre ich bei Microsoft geblieben.
Montabaur & Neuwied
Wir haben wieder Montag und befinden uns in der dritten Deutschland-Woche. Jetzt sind es nur noch 3 Termine bis zur Grenze nach Frankreich. Mit einem Auge haben wir die ganze Zeit die Covid-Lage in Spanien und Portugal im Blick. Die Zahlen steigen und wir hoffen, dass wir noch durchkommen, bevor neue Maßnahmen getroffen werden.
Heute geht es aber erst einmal nach Montabaur ins Shopping Outlet. Ein Eis essen und den Haribo Laden besuchen, war unser Plan. Die Eisdiele haben wir aber nicht gefunden und so haben wir uns einen überteuerten Kaffee von Starbucks geholt. Es fängt schon wieder an zu tröpfeln und fahren schneller weiter, ich muss dringen das Abwasser entsorgen. Also rauf auf die Autobahn, die nächste Ausfahrt in Höhr-Grenzhausen wieder runter und auf dem wenig einladenden Stellplatz kurz entsorgen. Danach wieder rauf auf die Autobahn und die nächste Ausfahrt wieder runter richtig Neuwied.
Wir stehen vor einem Laden der wohl neben Rasenmäher, verschiedenste Marken an Motorrädern auch noch Parkett und Türen verkauft. Die Bewertungen im Internet sind sehr durchwachsen. Ob das so eine gute Idee war? Wir werden es sehen. Als ich das Quad ausladen will, klemmt die Verriegelung der Garagenklappe. Mir war sofort klar, dass wir jetzt ein Problem haben. Etwas ist innen gegen das Gestänge gerutscht und blockiert dieses jetzt.
Die erste Idee mit einem Metallmaßband durch den Türspalt zu kommen und den Gegenstand wegzuschieben haben wir schnell verworfen, das Maßband kam noch nicht einmal an der Dichtung vorbei. Mir kommt der Gedanke einfach noch einmal ein Stück zu fahren und etwas schwungvoll eine Rechtskurve zu nehmen, dann rutscht der Gegenstand vielleicht vom Schloss weg.
Gedacht - getan. Besser als die Säge auszupacken ist die Idee allemal.
Ich habe ja nicht so wirklich daran geglaubt, aber es hat tatsächlich geklappt. Einer der Campingstühle die ich unter das Quad gestopft hatte ist verrutscht und hatte die Verriegelung blockiert. Wirklich erleichtert fahre ich zurück zum Händler.
Unglaublich, dass so ein kleiner Scheißdreck alles blockieren kann.
An der im Bild eingekreisten Mutter war eine Öse montiert, damit man die Klappe besser zuziehen kann. Zwischen der und dem Schlosskasten hatte sich der Stuhlbein geklemmt. Die Säge kann also drin bleiben und das Quad kann doch noch raus.
Inzwischen hat die Firma Feierabend und ich parke das Quad neben dem Womo. Der Abend an der Hauptstraße war äußerst laut, dafür war die Nacht erstaunlich ruhig.
Am nächsten Morgen fahre ich pünktlich um acht Uhr das Quad zur Werkstatt und kann es um 12 Uhr wieder abholen. Jetzt sind alle wichtigen Dinge erledigt und wir starten nach Polch. Die Google Bewertungen haben recht, man muss hier schon sehr vorsichtig sein, was man sagt. Aber ich habe bekommen was ich wollte. Im Wartungsheft ist ein Stempel für den Erstkundendienst.
Polch Niesmann Caravaning
Vorgeschichte: Im Februar bestelle ich einen leichten Campingtisch mit verstellbaren Füßen. Als Ersatz für unsern schweren Bambus-Holztisch. Dieser hatte nach ein paar Wochen in der Ruine durch die Feuchtigkeit endgültig das zeitliche gesegnet.
Der neue Tisch war eigentlich ideal für uns und sollte auch garantiert Wasserfest sein. Nach dem ersten Regen sah das aber etwas anders aus:
Ich reklamierte den Tisch bei Amazon und sollte Bilder schicken, was ich auch tat. Nur leider bekam ich nie eine Antwort. Heute weiß ich, dass man auf Amazon Emails nicht antworten darf, sondern jedes Mal eine neue Anfrage an den Verkäufer stellen muss. So ein Blödsinn.
Der Verkäufer war übrigens Niesmann-Caravaning in Polch und Polch liegt auf dem Weg nach Frankreich. Für uns also die Gelegenheit, den Tisch vor Ort auszutauschen – das ist auch viel einfacher, als der aufwändige Versand aus Portugal.
Wir füllen an der Ver & Entsorgungsstation bei Niesmann&Bischoff nochmal die Wassertanks auf und parken auf dem Stellplatz bei Niesmann. Dann laufe ich mit dem Tisch rüber zu Niesmann Caravaning und halte in weniger als 5 Minuten einen neuen Campingtisch in den Händen.
Eigentlich hatten wir vor in Polch zu übernachten - aber der Stellplatz bei Niesmann ist nun wirklich keine Augenweide und ruhig ist es hier auch nicht. Auch das Wetter ist doof und fahren wir lieber etwas weiter - unverhofft ist also heute schon unser letzter Tag in Deutschland.
Bevor es aber los geht, müssen wir noch einen Corona Schnelltest organisieren. Unsere Impfung wirkt noch nicht voll und Tanja möchte noch kurz zu Aldi.
Zufällig finden wir neben Aldi ein DM Corona Schnelltest Zentrum.
Aber hier darf man nicht so einfach herkommen, sondern man braucht einen Termin, egal wie menschenleer dieser Ort ist. Wir melden uns also über das Internet an und werden zwei Minuten später getestet. 15 Minuten später haben wir das nötige Ergebnis um legal nach Frankreich einreisen zu können.
Danach fahren wir auf die Autobahn Richtung Frankreich. Bis hoffentlich nicht mehr ganz so bald sagen wir mal wieder Tschüss Deutschland.
Es sind starke Regenfälle gemeldet. Bis 150l/m² in der Eifel und nördlich davon. Bei uns regnet es nur etwas vor sich hin.
Fazit
Die 3,5 Wochen Deutschland Urlaub waren echt schön. Ich habe mich sehr gefreut die Familie mal wieder zu treffen und der Besuch im Erzgebirge hat Erinnerungen an die Ausbauzeit 2019 hervorgebracht. Allgemein hat es uns im Erzgebirge wirklich gut gefallen.
So schlimm ist Deutschland gar nicht und wir merkten von Corona und den Einschränkungen recht wenig.
Etwas anstrengend was das Wetter - wir hätten gerne etwas mehr Sonne gehabt, dafür war es halt nicht so heiß beim Fahren.
Und ganz ehrlich? Jetzt freue ich mich jetzt riesig auf den Sommer in Spanien und Portugal!
Die vielen kleinen Optimierungen am EIWOLA der letzten Wochen kann ich jetzt 2000 Kilometer lang genießen
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