Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt!
Es wird Zeit für ein Update. Schließlich hat sich im letzten Jahr so einiges geändert. Einerseits hatte ich keine Zeit und auch keine Lust zu schreiben. Vielleicht auch, weil sich in mir eine Veränderung bemerkbar macht und ich mir erst klar werden musste, wohin die Reise in Zukunft geht. Immer wieder werde ich gefragt, ob es stimmt, dass wir den LKW verkauft haben. Diese Antwort, und warum wir jetzt Sprinter fahren und was sonst noch so alles passiert ist, jetzt in diesem Artikel.
Beginnen möchte ich mit der Fortsetzung des letzten Blogartikels vom Juni:
Nach Marokko 22/23 sind wir im März wieder glücklich in Portugal angekommen. Vor uns liegt ein aufregendes und sehr abwechslungsreiches Jahr. Frühling ist die schönste Jahreszeit und freuen uns darauf, weiter am Haus zu bauen und im Garten zu arbeiten. Wir planen die Skandinavien Tour für den Spätsommer und ich kaufe mir ein Fahrrad mit Elektromotor, um meinen Mobilitätsdrang zu stillen. Das ATV ist zwar lustig, aber es frisst mir zu viel Sprit und macht unnötig viel Lärm.
So entdecke ich das Radfahren für mich. Neben täglichen kleinen Ausflügen, wo ich erstmalig unsere Nachbarschaft kennenlerne, folgte schnell der Wunsch nach einer längeren Tour mit Übernachtungen. Eine erste kleine 500km Radreise durch die Extremadura in Spanien hinterlässt bleibende wunderschöne Erinnerungen.
Diese Erinnerungen wiegen mehr als die nachfolgende, dreimonatige und 15.000 Kilometer lange Skandinavien Tour. Von August bis Oktober.
Skandinavien Tour
Einmal im Leben wollte ich da gewesen sein. Trotz der Tatsache, dass es da oben kalt ist und man mit viel Regen rechnen muss - vor allem, wenn man im Spätherbst fährt. Darum möchte ich mich auch über das Wetter nicht beschweren, es gab durchaus einige Tage mit Sonne. Bis auf frei laufende Elche haben wir alles gesehen, was auf der Bucket List gestanden hat:
1. Fjorde
Steile Berge umschließen die weit ins Land reichenden Fjorde in Norwegen. Selbst bei schlechtem Wetter beeindruckend!
2. Natur und Herbst
3. Rentiere
Viel haben wir nicht gesehen, da wir eher tagsüber unterwegs waren. Auch Elche blieben uns leider verborgen.
4. Polarlichter
Allein deshalb hat sich die Reise schon gelohnt. Es ist unglaublich und man muss es mit eigenen Augen gesehen haben!
In Kiruna (Nordschweden) besuchen wir einen Campingplatz mit richtiger Sauna.
5. Schnee!
Auch das darf natürlich nicht fehlen. Max empfand es als ganz lustig, aber Ziva war es viel zu kalt. Die Fahrt im Schnee war dank Allrad einigermaßen gut, aber ohne Spikes würde ich hier keine längere Tour machen wollen.
Fazit zu Norwegen und Schweden:
Norwegen ist das Bilderbuchland, das eigentlich kein Bock auf Wohnmobile hat. Es sind einfach zu viele Wohnmobile dort und man schlägt so viel Kapital aus ihnen wie es nur geht. Weiter störte uns der Mangel an ruhigen Stellplätzen. Meistens steht man am Ende doch irgendwo am Straßenrand.
Ganz anders dagegen Schweden, hier gibt es unzählige wunderschöner Plätze an Seen, Bächen oder Wasserfällen. Einfach traumhaft schön. Das Fahren in Schweden ist dagegen eher fahren durch 1000km Wald. Danach kommen die nächsten 1000km mit dem gleichen Wald usw. Um Strecke zu machen, ist Schweden gut, fürs Auge während der Fahrt ist Norwegen natürlich besser. Norwegen hat, wie jedes Land, seine speziellen Highlights. Die Stabkirchen, die Fjorde, Tunnel und die Sauberkeit bleiben mir in Erinnerung. Heute weiß ich aber auch, dass ich all die Jahre nicht viel verpasst habe. Es beruhigt mich ein bisschen, denn ich hatte etwas Angst auch vom Skandinavien Virus infiziert zu werden und jetzt öfter dort hin zu müssen - Es ist halt schon ziemlich weit. Die Tour war trotzdem wunderschön und führte uns durch eine einmalige Landschaft und wird bleibende Erinnerungen hinterlassen.
6000km bis Portugal
Mit dem Wintereinbruch Mitte September in Nordschweden haben wir jetzt alles gesehen und können zurück in den warmen Süden. Es sind ja nur noch 6000Kilometer bis Portugal. Ich tanke in Narvik (Norwegen) voll, dann ein weiteres Mal in Tschechien, was bis nach Portugal reicht. Große Tanks haben ihre Vorzüge, wenn man quer durch Europa fährt und dort tanken kann, wo es günstig ist. Von Stuttgart bis Portugal benötige ich nur 2,5 Tage, ruft da die Heimat?
Ich bin super glücklich, als ich im Oktober endlich wieder in Portugal eintreffe. Aber meine Lust nach weiteren Reisen ist fürs Erste befriedigt... Es war aber auch einfach zu viel Fahrerei in 3 Monaten, weshalb wir die geplante Überwinterung auf den Kanaren um ein Jahr verschieben. Ich habe gerade mehr Lust, über den Winter weiter am Steinhaus zu bauen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, das Haus endlich auch innen in einen bewohnbaren Zustand zu versetzen.
Steinhaus Innenausbau
Tanja ist im Juli schon 5 Wochen allein in Portugal, während ich einige Termine in Deutschland erledige. Damit sie im Haus wohnen kann, haben wir eine Notküche mit Waschbecken installiert.
Diese Notlösung muss dringend gegen etwas Gescheites ersetzt werden.
Ich baue die Empore mit dem Schlafbereich fertig, eine Küche und das Bad ein. Zusätzliche Batterien und Solarmodule versorgen uns ab Weihnachten mit ausreichend Strom. Eine Waschmaschine, Spülmaschine und ein großer Kühlschrank machen das Leben angenehm. Die Stromversorgung und Elektrogeräte machen uns ab jetzt unabhängig vom LKW.
Damit es hinter den Möbeln keinen Schimmel gibt, sorgt die Fußbodenheizung für ausreichend Wärme unter und hinter den Möbeln.
Meine Befürchtung, dass wir in so einem alten, kalten Steinhaus nie ein solches Wohlfühlklima wie im LKW erreichen können, wurde nicht erfüllt. Ich bin positiv überrascht, wie angenehm ein solches Steinhaus sein kann. Geringe Luftfeuchtigkeit, wohlige Wärme vom Holzofen, exzellenter Schallschutz vor Geräuschen aus der Nachbarschaft und Umwelt. Alles ist viel besser als in einem Wohnmobil. Klar benötigt es mehr Energie zum Heizen, aber Holz wächst auf dem eigenen Grund reichlich, man muss es nur ernten. Nachts kühlt es drinnen nur um 5 Grad ab, wenn es draußen Temperaturen um den Gefrierpunkt hat.
Damit wir genug Strom haben, gibt es jetzt einen 22kWh LiFePO4 Batteriespeicher, mit einem 5kW Wechselrichter und knapp 7000Wp Solarleistung. Damit kann sogar die Fußbodenheizung am Tag 10 Stunden betrieben werden. Ich überlege noch, ob ich die elektrische Heizung gegen eine Wärmepumpe ersetzen soll. Ich bin mir aber bislang noch nicht sicher.
Mit dem Kauf einer Matratze fürs Haus Mitte Januar lohnt es sich fortan nicht mehr, auch noch den Laster zu beheizen. Wir leben und schlafen fortan nur noch im Steinhaus.
Mit diesem Schritt endet bei mir, nach knapp 15 Jahren, das Leben im Wohnmobil. Das Leben besteht aus ständigen Veränderungen.
Und wie geht es jetzt weiter?
Eigentlich ist seit dem Kauf des Grundstücks und der Corona-Pandemie für uns klar, dass wir keine Weltreise mehr machen werden. Trotzdem war der Laster eine angenehme Wohnung, die einfach perfekt zu uns passte. Die leistungsfähige Stromversorgung versorgte nicht nur die Wasserpumpe im Brunnen, sondern während des Hausbaus auch alles andere, wie Betonmischer, Hochdruckreiniger, Sägen, Bohrhammer und Winkelschleifer.
Mit dem LKW im Sand umherzufahren macht natürlich auch viel Spaß, aber eigentlich stehen wir seit 2020 mehr oder weniger immer in Portugal und aus der Langzeitreise ist eher ein stationäres Leben mit Urlaubstouren geworden. Wir reisen gern im Sommer durch Portugal und Spanien und flüchten im Winter in den Süden. Für all diese Ziele ist ein 12 Tonner einfach zu groß. Ich habe keine Lust mehr, mich vorher über StreetView zu erkundigen, ob wir überhaupt das geplante Ziel anfahren können. Wenn man ortsunabhängig im LKW lebt, ist das alles kein Problem.
Hat man einen Fixpunkt und muss für den Urlaub Kilometer reißen, dann ist es für mich das falsche Fahrzeug. Mit einem LKW alle 1-2 Wochen zum Einkaufen zu fahren ist auch nicht der Sinn eines solchen Fahrzeugs. Auch der hohe Fahrzeugwert, der meist ungenutzt im Garten herumsteht, hat uns immer wieder über einen Verkauf nachdenken lassen. Auf Instagram macht sich so ein Ungetüm natürlich toll, dass der Unterhalt viel Geld kostet, und man bei jedem Ersatzteil froh sein muss, wenn es noch lieferbar ist, oder man eine Alternative in Form eines ähnlichen Teils findet, das man passend machen kann, erzählen die wenigsten. Ich habe am Ende über 11.000 € nur für Reifen mit Felgen ausgegeben, damit die Kiste halbwegs erträglich fährt. Dass die großen Reifen durch die riesige ungefederte Masse entsprechend schlechte Fahreigenschaften mit sich bringen, nimmt man in Kauf, damit die schweren Fahrzeuge überhaupt auf weichen Böden fahren. Nüchtern betrachtet habe ich 50.000 Kilometer schlechten Fahrkomfort ertragen, um auf weniger als 2000 Kilometer wirklich Spaß zu haben. Das kann es nicht sein. Für Langzeitreisen, wie wir es ursprünglich geplant hatten, würde ich es wieder so machen. Da wir aber nicht weiter als bis Nordafrika aus Europa herauskommen, reicht uns ein kleineres Fahrzeug.
Nachdem das Haus und die Stromversorgung soweit fertig sind, sind wir erstmalig unabhängig vom LKW und der Weg ist frei für den nächsten Schritt.
Im Februar inserieren wir den Laster im Internet. Das Interesse war erstaunlich hoch und gleich mehrere wollten ihn kaufen. So war es kein Wunder, dass ihn der Erste, der mit dem Flieger nach Lissabon kam, auch genommen hat. Ich glaube, wir haben ihn viel zu günstig angeboten.
LKW Übergabe in Deutschland
Die Übergabe des LKW findet im April statt. Da die neuen Besitzer noch keinen passenden Führerschein besitzen, habe ich die Überführung angeboten - so als letzte Abschiedsfahrt. Noch einmal oben sitzen und den V8 genießen.
Ein Kleinwagen muss her
Ein Punkt hat mich an unserem Grundstück immer gestört. Die Zufahrt ist so eng, dass wir mit LKW nicht öfter als unbedingt nötig herausfahren. Regentage mussten wir im Laster oder Haus aussitzen und können und nicht mit einem Einkaufsbummel ablenken. Die Sandwege zu unserem Grund verlieren an Tragfähigkeit, wenn der Boden nass ist. Mit einem 12 Tonner richtet man dann einigen Schaden an. Mit dem Quad möchte bei Regen auch keiner fahren - Darum bleiben wir zu Hause.
Wir haben eine genaue Wunschliste, was das neue Fahrzeug können muss.
- Allrad ist Pflicht. Denn es stehen weiterhin Marokko und Sanddünen auf dem Programm, auch unser eigenes Land erfordert Allrad, um bis an das Haus zu gelangen!
- Schlaf-, koch und Wohnmöglichkeit, die auch bei schlechtem Wetter funktioniert. Also kein Dachzelt, oder gar eine Außenküche.
- Mobilität, also nicht zu groß. Am besten unter 3,5 Tonnen.
Geländewagen mit Dachzelt oder einer Schlafmöglichkeit im Inneren scheiden wegen des begrenzten Platzes aus. Allgemein finde ich Geländewagen wegen der Motorhaube und dem ungenutzten Raum doof. Wir sind auch beide keine Fans von draußen kochen, duschen und unter allen Umständen das Leben draußen stattfinden zu lassen. Vielleicht hatten wir in den letzten Jahren schon genug Natur? Regen und Kälte mag ich auch nicht, daher muss das Auto so groß sein, dass man zur Not alles drin erledigen kann. Gern hätte ich einen VW-Bus gehabt, aber dieser ist uns einfach zu klein - vor allem für längere Touren im Winter bei schlechtem Wetter. Ein Kastenwagen auf Ducato oder Sprinterbasis ist perfekt für uns. Ein Wohnwagen scheidet wegen der Freistehproblematik und Geländefähigkeit ebenfalls aus.
Dumm ist nur, dass es so wenige Kastenwagen mit Allrad gibt. Neben dem Ford, den man für teuer Geld erst mal so umbauen muss, dass er im Gelände fährt, gibt es noch den Sprinter. Dessen Allrad taugt zwar im Gelände auch keine 5 Cent weit, aber wenigstens hat er ab Werk ausreichend Bodenfreiheit. Dazu kommt meine starke Abneigung gegenüber Ford.
Aber es ist nicht einfach, einen guten Sprinter zu finden. Einen Sprinter 4x4 habe ich in Lissabon besichtigt. Er hatte zwar für 335.000km einen angemessenen Zustand, aber zu viel Rost, weil es ein polnisches Importfahrzeug war. Der Preis war deutlich zu hoch. Die Suche nach einem Sprinter in Deutschland war nicht erfolgreich. Entweder sind es Schrottbuden oder überteuerte Camper. Selbstausbauten bekomme ich nicht nach Portugal importiert.
In Portugal fand ich dann einen Hymer Grand Canyon S 4x4. Dieser war trotz Baujahr 2019 absolut rostfrei und auch sonst in einem sehr guten Zustand. Der Preis war für ein Hymer Wohnmobil entsprechend.
Die Qualität von Hymer
Also gut, ich bin mir bewusst, dass ich hier nicht das hochwertigste Produkt am Markt gekauft habe. Trotzdem hoffte ich, dass Hymer heute besser sei, als alle sagen. Aber am Ende ist es einfach nur schockierend, was man heute für neu 120.000€ bekommt. Etwas mehr Wertigkeit hätte ich beim Innenausbau schon erwartet.
- Hymer hat vermutlich wegen des Gewichtes auf Isolierung an den Wänden verzichtet.
- Dünne Wellschläuche als Abflussleitungen waren schon vor 20 Jahren als Ursache für teure Wasserschäden bekannt. Warum sollte man es auch ändern.
- Fensterrollos sind während der Fahrt nur zu ertragen, wenn man sie halb schließt.
- Wasserhähne mit Mikroschalter, wie man sie aus den Wohnwagen kennt, wurden schon vom Vorbesitzer nach mehrmaligem Ausfall durch externe Schalter ersetzt.
- Eine Tauchpumpe, die so wenig Wasser fördert, dass an Haare waschen erst gar nicht zu denken ist.
- Primitive Kunststoffscharniere an den Oberschränken, die gar keine sind, sondern nur gefaltetes Plastik, wie man es von Tupperdosen kennt.
Die fehlende Isolierung könnte man auch positiv argumentieren. Denn dadurch muss die Truma Dieselheizung mehr heizen und bekommt zwangsläufig mehr Laufzeit, bzw. weniger Starts. Dies wird sich positiv auf die Lebensdauer auswirken. Denn die Truma Dieselheizungen mögen es gar nicht, wenn sie in einer Stunde x-mal starten müssen. Da ist die Gasheizung ganz anders, der ist es total egal, wie oft sie anlaufen muss.
Beim Sprinter selbst fragt man sich, warum Mercedes für ein solches Auto so viel Geld verlangt.
Was die sich bei den Lautsprechern in der ersten Reihe gedacht haben, ist mir ein Rätsel. Der mittlere Lautsprecher im Armaturenbrett ist so laut, dass man von den anderen vier Lautsprechern nichts hört. Ist es Absicht, damit man den miserablen Klang der anderen nicht wahrnimmt?
Das Allradsystem ist mangels Achsverschränkung extrem schnell überfordert. Hier muss man genau aufpassen, wo man hinfahren möchte. Sperren gibt es gar keine und die Elektronik des 4ETS ist schnell überfordert. Unser Sprinter hat wenigstens eine Geländeuntersetzung, was das langsame Fahren im Gelände verbessert. Leider kommt er an manchen Stellen ohne Allrad weiter als mit, denn oft bleiben die Hinterräder am Boden, während er vorn ungehemmt ein Rad hebt und dann einfach frei durchdreht. Im 2WD Modus gibt es aber keine Untersetzung.
Dank eigenem Bagger, konnte ich die Wege auf unserem Grund so anpassen, dass sie jetzt auch mit dem Sprinter befahren werden können.
Aber ich darf nicht meckern, schließlich bin ich selbst schuld, dass ich so viel Geld für eine solche Kiste gezahlt habe. Ich muss es nur noch verdauen. Aufgrund unserer Wohnsituation habe ich aber keine andere Lösung gefunden. Für den Selbstausbau fehlt mir die Zeit und Lust. Als Alltagswagen mit Übernachtungsmöglichkeit für mehrere Tage/Wochen ist ein Sprinter für uns die allerbeste Lösung. Ich will keinen LKW mehr, keinen MB Vario 4x4 und um Gottes Willen auch keinen Iveco Daily 4x4! Wie schon oben geschrieben, für die 4-5% echtes Offroad, lohnt es nicht die restliche Zeit zu leiden. Der Sprinter fährt auf der Straße super. Dank des V6 ist es im Innenraum angenehm leise und er zieht auch einigermaßen gut. So Nettigkeiten wie eine Klimaanlage, Tempomat oder gute Bremsen finde ich heute ganz angenehm. In Regionen mit gutem Werkstättennetz ist es mir auch egal, ob da mal ein Sensor ausfällt oder nicht. Dank eigenem Diagnosetool kann ich den Fehler selbst finden und entsprechend reagieren.
Hier ein kurzes Video von einer portugiesischen Piste mit deaktiviertem hinteren Stabilisator. Ich hatte vergessen ASR abzuschalten, beim ersten Versuch fuhr er da deutlich geschmeidiger hoch.
Max wurde auf seine alten Tage zum glücklichsten Hund auf der Welt und hat den Sprinter sofort zu seinem Privatwohnsitz erklärt, den er tagsüber fast nicht mehr verlässt. Der Hund hat schon immer einen Kastenwagen Fetisch, vermutlich weil er mehr oder weniger im Kastenwagen aufgewachsen ist.
Erste Optimierungen am Sprinter gab es auch schon. Neben brauchbaren Lautsprechern im Armaturenbrett gibt es jetzt für die Hecktüre einen leichten Fahrradträger. Unsere zwei Fahrräder sind hier in Sekunden befestigt.
Nach dem Stilllegen beider Stabilisatoren fährt der Sprinter auf einmal ganz passabel im Gelände. Meine Befürchtung, dass er auf der Straße unfahrbar wird, hat sich überhaupt nicht bestätigt. Ein Ausflug in die umliegenden Berge verlief zur vollen Zufriedenheit. Es macht unheimlich viel Spaß, mit dem kleinen Fahrzeug über die Pisten zu fahren. Ich komme jetzt an Orte, die mit dem LKW undenkbar gewesen wären. Wir freuen uns schon darauf, Portugal neu erkunden zu können.
In diesem Sinne - bis bald mal wieder 🙂
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3 comments
Reply
Hallo André,
vielen Dank für Deinen sehr lesenswerten Bericht 🙂
Ich glaube das Deine Einschätzung zum Allrad, speziell beim Sprinter ohne Sperren, falsch ist. Wir haben einen der letzten 6Zylinder 5,5t Sprinter von dem ich auch alles andere als begeistert bin, vor allem auch wegen der ganzen bevormundenden Elektronik, dem extrem miesen MBUX, dem total unterdimensionierten Automatikgetriebe welches uns schon in eine sehr üble Situation gebracht hat und dem sehr schwammigen Fahrgefühl, keine Ahnung wie schlimm erst mit ausgehängtem Stabis sein muss, liegt vielleicht auch an den 5,5t.
Statt Allrad ist ein Vierradantrieb in Form einer Zwillingsbereifung wirklich eine sehr gute und vor allem deutlich preiswerteren Alternative. Wenn man nicht unbedingt überall hin muss (speziell nasse Wiesen und große Sanddünen auf der weichen Seite), ist der limitierende Faktor meist dann doch eher die Bodenfreiheit oder der Böschungswinkel. Wir leben und arbeiten im Moment 6-9 Monate pro Jahr im Mobil und ich habe wirklich steile Schottertraßen in Norwegen, im Hohen Atlas und sonst wo problemlos fahren können (man darf nur nicht zum stehen kommen oder vorwärts bergab auf einen Abhang zufahren, es kann passieren das die Elektronik gar nicht erst versucht los zu fahren und einfach gar nicht auf das Gaspedal reagiert. Vorwärts geht es meistens wenn man mit dem linken Paddle runter schaltet und es mehrfach probiert, Rückwärts keine Chance.
Ich habe schon häufig die Aussage widerlegt „dafür braucht man einen Allrad“, Allrad wird von sehr vielen überschätzt. Ich weiss das Du weisst wovon Du sprichst, Du hast es ja auch sehr gut beschrieben 🙂
Ich lege es auch nicht drauf an. Wenn es danach aussieht, dass Luft ablassen nicht ausreichend sein könnte, muss ich da dann auch nicht mehr durch.
Eigentlich wollten wir in ein paar Jahren, wenn wir nicht mehr täglich arbeiten müssen, so einen LKW mit Koffer kaufen, nach den Erfahrungen, die wir in den letzten Jahren gesammelt haben, bin ich schon fast davon weg. Die horrenden aktuellen Preise tun ihr übriges. Und der mangelnde Komfort, wie Du ihn beschrieben hast, lassen mich immer mehr Zweifeln. Unser Alkoven Sprinter hat viel zu wenig Böschungswinkel und zu wenig Bodenfeiheit für die weite Welt. Aber eine Idee habe ich noch nicht, wir lassen uns mal überraschen. Wie Du schreibst, alles in ständiger Veränderung und vielleicht ergibt sich ja noch was.
ich wünsche Euch viel Spaß auf Euren Reisen 🙂
Hallo Hein,
ja du hast recht, wer nicht in den Sand möchte, benötigt kaum Allrad. Wir wollen aber in den Sand. Und da fährt der Sprinter nach inzwischen gemachten Erfahrungen sehr gut. Wenn dir der Sprinter schon zu schwammig ist, solltest du im LKWs mit großen Reifen einen großen Bogen machen. Mein Sprinter fährt da schon deutlich direkter. Man kann sagen er fährt dahin wohin man lenkt.
Ich weiß auch wie weit der Sprinter ohne Allrad kommt. Im festen Gelände nämlich weiter mal mit 4×4! Aber die dann fehlende Untersetzung machen das Fahren schwierig und für die Kupplung stressig, wenn es steil und uneben wird. Gern hätte ich auch den Automatik gehabt, was mit dem V6 als 3,5 Tonner gut zusammenpasst. Bei deinem Fahrzeug Gewicht ist das im Gelände jedoch ziemlich materielmordend. Und da verstehe ich das die Automatik vermeintlich schwach ist. Es ist aber der V6 der kein Drehmomentwunder ist.
Aber egal, passt ja für dich und mich. Am Ende reicht es, wenn man das Ziel erreicht hat.
LG Andre
Hi Andre,
lange nichts mehr gehört von dir.
Schön, dass es euch gut geht und eure Geschichte nicht zu Ende ist.
Die 120000€… zahlt man für einen neuen, oder du für deinen???
ja, Qualität der Verarbeitung ist grottig, allgemein im Womo Universum.. zumindest wenn es von der Stange kommt.
Hab mir meinen Arbeitscaravan auch peu a peu aufgebessert. Gibt ja zum Glück fast alles. Ja, Zeit und Lust muss man dafür natürlich haben. Talent hast du ja zumindest jede Menge.
Und ja .. Veränderungen sind das Salz in der Suppe des Lebens 😉
VG aus Sachsen
Torsten